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Gläubige aus dem Bistum Regensburg geben Zeugnis – Teil 6

Warum es sich lohnt, zu bleiben

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Regensburg, 29. August 2023

1,5 Millionen junge Katholiken auf dem Weltjugendtag in Lissabon haben gezeigt: Die Kirche zieht immer noch Menschen an, ist lebendig und notwendig. Für diese Erkenntnis muss man nicht erst nach Portugal pilgern, auch bei uns in der Oberpfalz stehen Gläubige weiterhin zur katholischen Kirche. Regina Probst, Gemeindereferentin in Poppenricht, und Pfarrer Dominik Mitterer haben in ihrer Pfarrei Menschen verschiedenster Alters- und Berufsgruppen gefragt, warum es sich lohnt, zu bleiben.

Bernadette Biehler, 34, verheiratet, 2 Kinder, Kinder- und Jugendtherapeutin

Ich bin nicht aus der Kirche ausgetreten, weil ich selbst, seit ich Kind und Jugendliche gewesen bin, Kirche mit einer wertvollen und haltgebenden Gemeinschaft verbinde. Besonders in den Jugendverbänden habe ich Werte und Leitbilder kennengelernt, an denen ich mich orientieren konnte und die mich geprägt haben, zu dem Menschen zu werden, der ich heute bin. Ich habe durch die Übernahme von Ämtern in der Pfarrgemeinde früh gelernt, was Zusammenhalt und Verantwortungsübernahme bedeuten und wie wichtig die Gemeinschaft für mich und ich für die Gemeinschaft war und bin. Als Mutter von zwei kleinen Mädchen ist es mir nun deshalb besonders wichtig, ihnen schon von klein auf zu ermöglichen, ebenfalls so wertvolle Erfahrungen zu sammeln zum Beispiel in Form der Kleinkinderkirchengottesdienste.


„Besonders in den Jugendverbänden habe ich Werte und Leitbilder kennengelernt, an denen ich mich orientieren konnte und die mich geprägt haben.“
(Bernadette Biehler)


 

Robert Flierl, 54, Diplom-Physiker

Natürlich bin ich nicht mit allem einverstanden, was derzeit leider in unserer katholischen Kirche passiert, aber in der Politik gibt es genauso Themen, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Und wie sieht es am Arbeitsplatz aus? Da gibt es ebenso Tag für Tag Dinge, mit denen ich nicht einverstanden sein kann. Einfach gleich einen Schlussstrich ziehen, ist doch keine Lösung.


„Einfach gleich einen Schlussstrich ziehen, ist doch keine Lösung.“
(Robert Flierl)


 

Christine Niebler, verheiratet, 2 Kinder, Informatikerin

Ich bin mit der Kirche aufgewachsen. Sie ist wie eine Heimat. Der Sonntagsgottesdienst ist eine Auszeit vom Alltagsstress, wo der Blick auf das Wesentliche gelenkt wird. Es ist für mich die beste Quality Time der Woche und ich wünsche mir jedes Mal, dieses Gefühl möglichst mit in die Woche nehmen zu können. Natürlich kann ich auch zuhause oder in der Natur beten, aber in Gemeinschaft ist es doch deutlich schöner und ich bin froh, dass wir hier so tolle Priester haben.


„Der Sonntagsgottesdienst ist eine Auszeit vom Alltagsstress, wo der Blick auf das Wesentliche gelenkt wird.“
(Christine Niebler)


 

Kathrin Blödt, 36, Gemeindereferentin (Pfarrei Theuern-Ebermannsdorf-Pittersberg)

Ich arbeite gerne für die Kirche, weil es mir Freude macht, mit Menschen gemeinsam auf dem Weg zu sein, sie in allen möglichen Lebenssituationen zu begleiten, ihnen zuzuhören, von Gottes Geschichte mit den Menschen (die meiner Meinung nach top aktuell ist!) zu erzählen. Ich möchte allen mitgeben, dass Kirche nicht abgehoben ist vom „eigentlichen Leben“, sondern mit ihren Sakramenten, den Festtagen und Traditionen einen Platz im Leben hat, mehr sogar: An den wichtigsten Stationen da ist und versucht, den Menschen, vor allem den Kindern zu vermitteln, dass der Glaube uns Halt und Stütze sein kann. Auch habe ich tolle Kolleginnen und Kollegen im pastoralen Dienst, die Ideen entwickeln, Projekte starten, neue Wege gehen, um zu zeigen, dass wir eine wichtige Botschaft und auch zeitgemäße Botschaft zu verkünden haben: Gottesliebe und Nächstenliebe. Vor Ort kann ich nichts an den großen kirchenpolitischen Strukturen ändern, sondern nur meinen kleinen Beitrag dazu leisten, dass sich alle in unserer Pfarreiengemeinschaft wohl und aufgehoben fühlen und Kirche vor Ort als Gemeinschaft erleben, die trägt und hält.


„Ich möchte allen mitgeben, dass Kirche nicht abgehoben ist, vom „eigentlichen Leben“, sondern mit ihren Sakramenten, den Festtagen und Traditionen (..) an den wichtigsten Stationen da ist.“
(Kathrin Blödt)


 

Michael Iberer, 39, Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz

Der Glaube gibt Kraft und Zuversicht, nicht nur in schweren Stunden. In unserem Ehrenamt (Feuerwehr, Rettungsdienst, ...) wird man oft mit Situationen konfrontiert, welche nicht immer einfach zu „händeln“ sind. Klar könnte man sagen, man kann seinen Glauben auch ohne die Kirche ausleben und praktizieren. Die Kirche an sich ist jedoch eine Institution, welche als Gemeinschaft in den verschiedensten Bereichen tätig wird. In dieser Gemeinschaft darf man nicht alles nur auf sich fokussieren, sondern es gilt, auch etwas zurück zu geben für die Gemeinschaft.


„Der Glaube gibt Kraft und Zuversicht, nicht nur in schweren Stunden.“
(Michael Iberer)


 

Text und Fotos: von Regina Probst und Pfarrer Dominik Mitterer zusammengetragen
Titelbild: Weltjugendtag Lissabon 2023 von Christian Beirowski

(jf)

Weitere Infos

Lesen Sie hier weitere Glaubenszeugnisse:

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5



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