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Gott ruft Sie? Vielleicht ist es nur eine Ahnung oder ein kaum merkliches Gefühl, aber genaues Hinhören lohnt sich. „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter.“ - Dieser Zuspruch steht am Beginn jeder Berufung. Bei der Taufe wird diese Grundlage jedes christlichen Lebens gelegt. Im Beziehungsgeflecht von Familie, Gemeinde und Gesellschaft will dieser Zuspruch erfahrbar werden und sich entfalten.

Ihre ganz eigene Antwort (Ihre Berufung) finden Sie im Dialog mit Gott und mit anderen Gläubigen. Dieses Gespräch geschieht auf vielerlei Weise. Formen dieses Dialogs sind:

  • Gebet
  • Meditation
  • Lesung der Hl. Schrift
  • Gespräche über den eigenen Glauben
  • Wahrnehmung der Schöpfung und Umwelt

Jesus sagt (Joh 15, 16): „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“

Der Mensch lernt auf diesem Weg der Auseinandersetzung mit Gott und anderen Menschen sein Leben als von Gott geschenkt anzunehmen und als Konsequenz bereit zu werden, es für ihn einzusetzen. Er beginnt zu tun, wozu Jesus einlädt: „Folge mir nach!“

So wie das Leben eines jeden Menschen einmalig ist, hat jede Berufung ihre ureigene Geschichte.

  • Manchmal tritt Gottes Ruf mit Macht ins Leben eines Menschen, durch ein Ereignis, das erschüttert und bewegt und die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz stellt.
  • Oft spürt jemand diesen Ruf nur ganz leise, mitten im Alltag. Gott ruft behutsam und der Gerufene braucht ein hörendes Herz, um seinen sanften Ruf im Herzen zu hören. Im Gespräch mit anderen erst wird allmählich deutlich, dass Gott einen besonderen Anspruch an einen hat.

Ein Mensch begegnet seiner Berufung, wenn er seiner Sehnsucht nachgeht, dass es noch mehr im Leben geben muss, wenn er die Frage in sich wach hält: „Herr, was soll ich tun?" (Apg 22,10)

Wir alle sind berufen:

 

  • Die grundlegende Berufung des Christen geschieht durch die Taufe. Das 2. Vatikanische Konzil spricht davon als dem „allgemeinen Priestertum aller Getauften und Gefirmten“.
  • Die Dienste des Priesters, des Diakons, des Mönchs und der Ordensfrau sind besondere Formen der Berufung. Diese Dienste werden oft geistliche Berufe genannt. Die Entscheidung einem Ruf Gottes zu folgen, ist jeweils auch verbunden mit der Entscheidung für eine besondere Lebensform.
  • Die kirchlichen Dienste wie Gemeindereferent/-in, Pastoralreferent/-in, Religionslehrer/-in, Krankenschwester, Krankenpfleger, Erzieher/-in, usw. gründen in der Taufberufung. Sie sind Berufe in der Kirche, die im Zusammenspiel mit den geistlichen Berufungen die kirchliche Arbeit tragen.


Da sagte ich: Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung. Aber der Herr erwiderte mir: Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir ... (Jer 1,6-8a)

  • Wachsende Unruhe in der Tiefe des Herzens
  • Wachsende Sehnsucht, nach dem Evangelium zu leben
  • Wachsende Freude am selbstlosen Dienst für andere
  • Wachsender Wunsch, den Glauben weiterzugeben
  • Wachsende Bereitschaft, Gemeinschaft mitzutragen
  • Wachsende Offenheit für den Weg der christlichen Ehelosigkeit
  • Wachsendes Hingezogensein zu Gott

(Aus: „Ruf, Beruf, Berufung“, Zentrum für Berufungspastoral Freiburg)

Nehmen Sie etwas von dem in sich wahr und möchten Sie dran bleiben? Folgende Angebote der Diözesanstelle für Berufungspastoral können Ihnen dabei helfen:

  •  Beim Abendgebet (jeden letzten Donnerstag des Monats um 19.21 Uhr in einer der Pfarrkirchen in und um Regensburg) klingen beim gemeinsamen Singen, Beten und Meditieren Aspekte von Berufung und Nachfolge an und ermutigen die Mitbetenden, ihrer Berufung nachzuspüren.
  • Die Berufungswege sind ein einjähriger Kurs an mehreren Wochenenden, um in einer kleinen Gruppe die eigene Berufung zu suchen und zu klären.