Zahlen, Fakten und weiterführendes Material
Alle Informationen zur bisherigen Aufarbeitung und Begriffserklärungen, die Anträge und weiteres Material zum Download sind hier zu finden.
Alle Anträge zum Download finden Sie hier:
Antrag auf Leistung in Anerkennung des Leids, das Opfern sexueller Gewalt zugefügt wurde (handschriftlich)
Antrag auf Leistung in Anerkennung des Leids, das Opfern sexueller Gewalt zugefügt wurde (ausfüllbar)
Auswertung bisheriger Anträge:
Der „Antrag auf Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs zugefügt wurde“ kann im Bistum Regensburg seit 2011 gestellt werden. Einen Überblick über die bisher gestellten Anträge und deren Anerkennung bekommen Sie hier.
Anträge auf Anerkennung als Opfer massiver sexueller und körperlicher Gewalt, Stand 04.09.2018
Anträge auf Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs zugefügt wurde 2011-2016
Anträge auf Anerkennung als Opfer massiver sexueller und körperlicher Gewalt, Stand 31.12.2019
Anträge auf Anerkennung als Opfer massiver sexueller und körperlicher Gewalt, Stand 31.12.2020
Das Bistum Regensburg sowie die Ansprechpartner für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs und Opfer von Körperverletzung haben sich in den vergangenen Jahren mehrfach an die Öffentlichkeit gewandt, um über ihre Tätigkeit bei der Aufarbeitung, Hilfe und Anerkennung erlittenen Leids zu berichten. Die Berichte können Sie hier nachlesen:
- Stand der Aufarbeitung sexueller Missbrauch, sexuelle Übergriffe und sexualbezogene Grenzverletzungen sowie Körperverletzungstaten, 10. März 2021
- Abschlussbericht zur Untersuchung der Vorfälle von Gewaltausübung an Schutzbefohlenen bei den Regensburger Domspatzen von Rechtsanwalt Ulrich Weber vom 18. Juli 2017
- Anerkennungsgremium beginnt mit der Arbeit, 05. April 2017
- Chronologie der diözesanen Aufarbeitung in den Jahren 2010 bis 2016 von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs und Körperverletzung vom 7. Dezember 2016
- Pressekonferenz des Aufarbeitungsgremiums zu den Missbrauchsfällen bei den Regensburger Domspatzen vom 12. Oktober 2016
- Pressekonferenz über die Beauftragung eines externen Anwalts zur Prüfung der Straftaten körperlicher Gewalt und sexuellen Missbrauchs bei den Domspatzen vom 27. April 2015
- Zwischenbericht des Bistums zu Beschuldigungen von Straftaten körperlicher Gewalt vom 24. Februar 2015
- Tätigkeitsbericht von Dr. Martin Linder über das erste Jahr als Beauftragter des Bistums Regensburg für Fälle von sexuellen Missbrauchs vom 10. November 2014
- Fälle sexuellen Missbrauchs im Bistum Regensburg zwischen 1945 und 2010: Ein zusammenfassender Arbeitsbericht im März 2011
- Pressekonferenz: Meldungen der Opfer von Körperverletzung an das Bistum Regensburg von 1945 bis 1982 vom 30. März 2010
- Zwischenbericht zu Meldungen von Opfern sexuellen Missbrauchs vom 22. März 2010
- Pressekonferenz zu Recherchen und Meldungen über Missbrauchsfälle vom 5. März 2010
- Hirtenwort von Bischof Gerhard Ludwig Müller vom Passionssonntag 2010 (21. März 2010)
- „PNP“-Interview mit dem früheren Domkapellmeister Georg Ratzinger vom 9. März 2010
- Anträge auf Anerkennung als Opfer massiver körperlicher Gewalt, Stand 31.12.2017
In seiner Ansprache bei der Vesper im Regensburger Dom anlässlich seines Weihejubiläums am 25. Januar 2015 sagte Bischof Rudolf Voderholzer:
„Zu den schweren Lasten und den bedrückenden Erfahrungen des Bischofsamtes gehört die Konfrontation mit den Fällen sexuellen Missbrauchs durch Priester und kirchliche Mitarbeiter und die Fälle von körperlicher Gewalt, vor allem in der Einrichtung in Etterzhausen und Pielenhofen, die erst jüngst wieder in der Öffentlichkeit dargestellt wurden und viele Menschen auch über das Bistum hinaus tief betroffen gemacht haben und betroffen machen.
Sie dürfen mir glauben: Es schmerzt mich und tut mir in der Seele weh: jeder einzelne Fall, hinter dem ja ein Mensch steht, eine Kinderseele in diesen Fällen, schwer gequält, oft für das Leben gezeichnet. Ich kann es nicht ungeschehen machen und die Betroffenen nur um Vergebung bitten.
Mein Anliegen war es von Anfang an, mit möglichst vielen Opfern persönlich zu sprechen – vorausgesetzt, die Gefahr einer Retraumatisierung kann ausgeschlossen werden –, sie anzuhören und sie auch persönlich um Vergebung zu bitten. Ich wollte und will es nicht an die große Glocke hängen, weil es mir um die Menschen selber geht. Aber die Art und Weise, wie die Sache gegenwärtig in der Öffentlichkeit dargestellt wird, nötigt mich, auch öffentlich wenigstens ein paar Sätze dazu zu sagen.
Ich bin Frau Dr. Birgit Böhm [Missbrauchsbeauftragte des Bistums Regensburg bis 2013] sehr dankbar, die – selbst schon todkrank – mich begleitet hat, um Missbrauchsopfer zu besuchen. Leider ist sie schon im Mai 2013 heimgerufen worden. Ich habe dann umgehend, nachdem er ins Amt gekommen war, auch ihren Nachfolger Dr. Martin Linder gebeten, diese Begleitung fortzusetzen, und die Besuche auch auf die Opfer von körperlicher Gewalt ausgedehnt. Hier steht mir Frau Angelika Glaß-Hofmann zur Seite. Zwei der damaligen Verantwortlichen in Etterzhausen und später noch in Pielenhofen haben den jungen Buben durch ihr Terrorsystem, dessen einzige pädagogische Maßnahme offenbar die körperliche Züchtigung war, die Hölle bereitet, man kann es nicht anders sagen. Und man weiß nicht, was schwerer wiegt, die Striemen und blauen Flecken am Körper oder die Wunden der Seele, die nicht so schnell, oft gar nicht heilen. Es steht mir nicht zu, über die Täter zu urteilen oder zu richten. Sie können nicht mehr gehört werden, weil sie gestorben sind. Sie müssen sich vor dem Richterstuhl Christi verantworten. Aber es entsetzt und beschämt mich, wenn von so vielen weitgehend Gleichlautendes berichtet wird und dass ihnen nicht geglaubt wurde und somit ihr Leid verdoppelt wurde.
Ich möchte heute und an dieser Stelle alle Betroffenen noch einmal ausdrücklich bitten, sich zu melden und Vertrauen zu haben in das Bistum. Uns ist ihr Schicksal nicht egal! Und ich werde weiter, aber im Verborgenen, mit Opfern sprechen und zwar mit möglichst vielen, mit allen, wenn sie es wünschen und wenn ich damit dazu beitragen kann, wenigstens ein wenig an der Heilung mitzuwirken.“
Lesen Sie außerdem Bischof Rudolfs Ansprache bei der Vesper anlässlich des dritten Jahrestages der Bischofsweihe am 24. Januar 2016.