News Bild Gläubige aus dem Bistum Regensburg geben Zeugnis – Teil 3

Gläubige aus dem Bistum Regensburg geben Zeugnis – Teil 3

Warum es sich lohnt, zu bleiben

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Regensburg, 17. August 2023

1,5 Millionen junge Katholiken auf dem Weltjugendtag in Lissabon haben gezeigt: Die Kirche zieht immer noch Menschen an, ist lebendig und notwendig. Für diese Erkenntnis muss man nicht erst nach Portugal pilgern, auch bei uns in der Oberpfalz stehen Gläubige weiterhin zur katholischen Kirche. Regina Probst, Gemeindereferentin in Poppenricht, und Pfarrer Dominik Mitterer haben in ihrer Pfarrei Menschen verschiedenster Alters- und Berufsgruppen gefragt, warum es sich lohnt, zu bleiben.

Claudia Hammer, 48, Rektorin, verheiratet, 2 Kinder

An der GS Pestalozzi als Schulleitung tätig, liegt mir das Wohl der Kinder am Herzen. Zu wissen, jemand begleitet mich, ich kann meine Sorgen mit jemanden teilen, gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit. Meinen Kindern will ich genau das mit auf den Weg geben. In unserer Pfarrgemeinde wird die Gemeinschaft im Gottesdienst gelebt. Gemeinsam als Familie oder mit einem Chor einen Gottesdienst musikalisch zu gestalten, erlaubt mir, meine Liebe zur Musik in einem Gottesdienst an andere weiterzugeben. Einige meinen, den Glauben auch ohne der Institution Kirche leben zu können. Warum Kirchensteuer zahlen? Doch wer sich aufmerksam umschaut entdeckt, wie viele soziale Einrichtungen durch die Kirche finanziert werden: Alten- und Pflegeheime, Kindergärten, Horte. Können wir darauf verzichten? Uns fällt es leicht sich für die Kirche zu entscheiden, da wir eine lebendige Pfarrgemeinde vor Ort haben. Ein Pfarrer und eine Gemeindereferentin, die uns als Familien im Blick haben und in der viele aktiv in der Kirche sind. Dafür bin ich dankbar und freue mich, dass meine Kinder hier aufwachsen können.

Markus Hammer, 53, Lehrer, verheiratet, 2 Kinder

Für mich ist die "Kirche vor Ort" der entscheidende Faktor nicht auszutreten. Dort habe ich ich in meiner jetzigen und allen ehemaligen Pfarreien fast ausschließlich sympathische und sehr engagierte Menschen kennengelernt, die eine sehr gute Arbeit leisten. Diese haben es nicht verdient, trotz manch unverständlicher Entscheidungen der "Kirchenoberen" alleine gelassen zu werden. Es erscheint mir zu billig, einfach auszutreten und auf die Kirche im Allgemeinen zu „schimpfen“. Nur wer dabei bleibt und sich aktiv beteiligt, kann auch Veränderungen herbeiführen.

Dominik Mitterer, 40, Pfarrer (Pfarrei St. Michael Poppenricht)

Die Austritte schmerzen mich sehr. Das Versagen so mancher Hirten und Amtsträger kann man nicht wegdiskutieren. Auch mich als Gläubigen und als Priester trifft das schwer. Aber die katholische Kirche ist so viel mehr als nur Skandale oder die Kirchensteuer. Die Kirche hat eine Botschaft, die mich trägt und mein Leben hält: Das Evangelium Jesu Christi. Gerade deswegen ist es wichtig, zu bleiben, zu kämpfen und mitzuhelfen, dass die frohe Botschaft in der Kirche lebendig wird, statt wegzulaufen, weil es schwierig wird.

 

Stefan Sabisch, 47, Polizeibeamter

Mein Glaube an Gott: Anker, Boje und Rettungsboot. Ein Mittelpunkt, der mir Halt gibt. Eine Markierung, die mir den Weg weist. Hilfe in schwierigen Zeiten. Nicht nur ausnahmsweise – immer und zuverlässig!

Text und Fotos: von Regina Probst und Pfarrer Dominik Mitterer zusammengetragen
Titelbild: Weltjugendtag 2023 Lissabon von Christian Beirowsky
(jf)

Weitere Infos

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Teil 5

Teil 6



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