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Zur Neuigkeit
Zwei Stolpersteine für Domprediger Dr. Johann Maier und Josef Zirkl
Bischof Voderholzer würdigt mutige Christen
Regensburg, 19.05.2022
„Sein Mund ist zwar verstummt, aber seine Tat und sein Tod werden weiter predigen. Dieser Stolperstein predigt jetzt mit“, sagte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Mittwoch bei der Verlegung der Stolpersteine für Domprediger Johann Maier und Josef Zirkl. Er verwies auf die schon bestehenden Orte des Gedenkens an die beiden Gegner des Nationalsozialismus. Die Aktion „Stolpersteine“ erinnert an Opfer der Nationalsozialisten. Am Mittwoch wurden in Regensburg und Lappersdorf insgesamt 14 von ihnen verlegt.
Ein Apostel des Friedens
„Die neu angebrachten Stolpersteine sind nicht dazu da, die Leute zum Stolpern, sondern geistig zum Nachdenken zu bringen“, so Bischof Rudolf. Er dankte in einem kurzen Grußwort „für diesen weiteren Baustein der Erinnerung für einen großen Mann des Bistums Regensburg und der Geschichte der Stadt Regensburg.“ An den mutigen Regensburger Domprediger erinnert bereits eine Gedenktafel im Regensburger Dom Sankt Peter, wo auch die sterblichen Überreste des katholischen Priesters ruhen. An seinem damaligen Wohnhaus ist eine weitere Tafel angebracht. Der Bischof hob hervor, wie abrupt die Normalität des Alltags im Fall des Dompredigers Maier und des Josef Zirkl gebrochen wurde, denn Zirkl hatte bei der Kundgebung noch einen Laib Brot unter dem Arm, den er für das Abendessen eingekauft hatte. Den Domprediger nannte er einen „Apostel des Friedens“, einen „liebenswürdigen Menschen und hoffnungsvollen Priester“, der sich durch einen scharfen Verstand und zugleich durch ein Gefühl für die Menschen ausgezeichnet habe. Sein Lebenszeugnis sei ein Vorbild, auch in unserer Zeit das Wort zu ergreifen und zu sagen, „was der Wahrheit die Ehre gibt“, egal ob es auf Beifall stößt oder Missfallen erregt.

Bischof Rudolf würdigte in seinem Grußwort das Lebenszeugnis des Dompredigers Dr. Johann Maier.

Einsatz für die Stadt
Domprediger Dr. Johann Maier hatte bei einer Kundgebung auf dem Dachauplatz am 23. April die kampflose Übergabe Regensburgs gefordert. Er wurde daraufhin zusammen mit dem Rentner Josef Zirkl, der in seiner Nähe stand, von einem Gestapo-Mann in Zivil verhaftet und nach Verurteilung durch ein Standgericht in der Nacht auf den 24. April hingerichtet. Beide waren dafür bekannt, dass sie aus ihrem Glauben heraus Gegner des Nationalsozialismus waren.

Luise Gutmann von der AG Stolpersteine zeichnete die Lebenslinien des Dompredigers nach.
(amh)
Weitere Infos
Mehr zum Gedenken an Domprediger Dr. Johann Maier im Bistum Regensburg.




