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Eine Photovoltaik-Anlage für das Mühlhausener Pfarrhaus

Ein Anreiz zum Nachahmen

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Mühlhausen/Regensburg, 13. November 2024.

Am diesjährigen Kirchweihsonntag, den 20. Oktober 2024, feierte das Pfarrheim in St. Vitus in Mühlhausen zehnjähriges Jubiläum. Das Besondere: auf dem Dach des Hauses befindet sich seit Kurzem eine Photovoltaik-Anlage. Anlässlich dieser Feier segnete Pfarrer Thomas Stummer die neue Anlage.

Die praktischen Schritte vom Beschluss bis hin zur Umsetzung

Vor rund drei Jahren brachte der Pfarrgemeinderat in Person seines Sprechers Josef Kastl den Vorschlag zur Installation einer PV-Anlage auf dem Dach des Pfarrhauses in St. Vitus bei der Kirchenverwaltung vor. Diese stimmte dem Vorhaben begeistert zu. Nach einer durch den Diözesanen Klimafonds geförderten Energieberatung und einigen bürokratischen Hürden wie dem Ausschreibungsprozess und der Antragstellung konnten sich Josef Kastl und die Pfarrei St. Vitus im Oktober 2023 über die Genehmigung freuen.

Ökonomischer Nutzen – zukunftsfähiges Pfarrheim

Die Anlage in St. Vitus besteht aus zwei Teilen. Eine „Volleinspeisungsanlage“ und eine „Eigenverbrauchsanlage“ erzeugen eine Gesamtleistung von 29 kWp. Ein Stromspeicher ermöglicht zudem, den „eigenen“ Strom im Pfarrheim St. Vitus zu verbrauchen. Mit diesen beiden Standbeinen kann sich die Pfarrei Mühlhausen mit ihren 14 kirchlichen Gruppen im Pfarrheim nun mit Energie versorgen und hat darüber hinaus mit der Einspeisevergütung noch eine langfristige, stabile Einnahmequelle.

Sichtbares Zeichen für Schöpfungsverantwortung

Für Pfarrer Thomas Stummer passt die PV-Anlage nicht nur gut in die Zeit, sondern betont auch einen wesentlichen Aspekt des christlichen Glaubens: „Ökologie ist wichtig für alle Menschen, denen die Sorge für Gottes gute Schöpfung ein Anliegen ist.“ Im Segensgebet bei der Einweihung dankte er „für unser Pfarrheim, für das Geschenk der Sonne und des Lichtes und für die Begabung der Menschen, die Kraft der Sonne umzuwandeln in elektrischen Strom, den wir für unsere Haushalte und Industrieanlagen brauchen. Mit dieser PV-Anlage dürfen auch wir ein Zeichen für den sorgfältigen Umgang mit deiner Schöpfung setzen.“

Diözesane Solaroffensive – gefördert von Bischof und Klimafonds

Das Beispiel Mühlhausen zeigt, wie im guten Miteinander von Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und der diözesanen Fachstellen ein für alle Seiten vorteilhaftes Projekt zügig umgesetzt werden kann. Die Verantwortlichen in Mühlhausen wollen mit ihrer Erfahrung auch andere Pfarreien motivieren, sich in die diözesane Solaroffensive einzuklinken und die Fördermöglichkeiten zu nutzen.

2019 wurde das diözesane Klimaschutzziel veröffentlicht, bis 2030 die Hälfte der bisherigen CO2-Emissionen einzusparen. Seither wurden verschiedene Anreize für Pfarreien gesetzt, ihren Energiebedarf zu senken und aus regenerativen Quellen zu decken. Auch finanziell rechnet sich die Eigenversorgung aus Solaranlagen. Seit 2020 wurden bereits über 250 Energieberatungen durchgeführt. Bei sehr vielen davon wäre die Investition in eine PV-Anlage sinnvoll. Zusätzlich zu den knapp vierzig bestehenden Solaranlagen aus allen früheren Jahren wurden seit 2021 bisher 35 PV-Anlagen genehmigt und teils auch bereits errichtet. Damit hat sich die Produktion von Solarstrom auf kirchlichen Dächern der Diözese innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt.

„Am liebsten wäre mir, wenn alle kirchlichen Dächer, die sich statisch eignen und bei denen aus Denkmalschutzgründen nichts entgegensteht, mit PV-Anlagen bestückt wären“, betonte Bischof Dr. Voderholzer bereits bei einem Ortstermin in St. Michael in Neutraubling Anfang des Jahres. „Wir müssen unsere Anstrengungen weiter erhöhen und beschleunigen. Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarstrom sind aufgrund ihrer Sichtbarkeit ein deutliches Zeichen unseres Engagements.“

Text: Josef Kastl, Beate Eichinger

(mw)



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