News Bild Durch das Kirchenjahr: Der Blog zum Sonntagsevangelium

Durch das Kirchenjahr: Der Blog zum Sonntagsevangelium

Alpha und Omega

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Regensburg, 23. November 2024.

Der Predigttext für den kommenden Sonntag, das Hochfest Christus, König der Welt, kurz Christkönig, steht in der Offenbarung des Johannes, erstes Kapitel, Verse 5b bis 8. In ihm wird das Kommen unseres Herrn Jesus Christus für das Ende der Tage angekündigt.

Christkönig B – Offenbarung 1, 5b – 8

5bJesus Christus ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Ihm, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut, 6der uns zu einem Königreich gemacht hat und zu Priestern vor Gott, seinem Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. 7Siehe, er kommt mit den Wolken und jedes Auge wird ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde werden seinetwegen jammern und klagen. Ja, Amen. 8Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.“

Der letzte Sonntag des Kirchenjahres ist Christus, dem König gewidmet. Dieser Sonntag spannt einen Bogen vom alten in das neue Kirchenjahr. Im vergangenen Jahr haben wir einmal mehr die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk gefeiert: Beginnend mit dem Geheimnis seiner Geburt an Weihnachten über die Feier seines Leidens, Sterbens und Auferstehens an Ostern, die Gabe des Heiligen Geistes an Pfingsten bis hin zum heutigen Sonntag. Als Schlussstrich unter dieses Kirchenjahr dürfen wir den Titel dieses Sonntags ziehen: Christus ist König über diese Welt.

In kaum einem christlichen Bild wird das so deutlich wie in der Rede davon, Christus sei „das Alpha und das Omega“, der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, der Anfang und das Ende. Die Bibel beginnt mit der Erschaffung der Welt. Dahinter steht die Aussage, dass Gott noch bevor irgendetwas in dieser Welt ins Dasein gerufen wurde, war. Er steht am Anfang, mehr noch: Er ist der Anfang. Nichts war vor Gott und Gott war vor allem. Immer wieder bekennt die Heilige Schrift Gott als den Schöpfer und erinnert uns daran, dass alles aus seiner Hand stammt: „Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.“ (Ps 139,13).

Diese Welt und unser eigenes Leben stammen aber nicht nur aus Gott; sie finden in ihm auch sein Ziel. Davon berichtet die Offenbarung des Johannes ganz am Ende der Heiligen Schrift. Diese Welt läuft nicht einfach in Ewigkeit weiter. Sie hat ein Ziel: Gott. Christus wird wiederkommen und dabei sagen: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.“ Wie die Welt aus Gottes Hand ihren Anfang genommen hat, wird sie dort auch ihr Ende finden. So baut der Christkönigssonntag die Brücke zum Advent und damit zum neuen Kirchenjahr, in dem  wir uns nicht nur auf die Ankunft Christi im Stall von Bethlehem vorbereiten, sondern auch auf seine Ankunft am Ende der Zeiten.

Alles ist in Gottes Hand gehalten. Aus diesem Grunde ist Gott der wahre König dieser Welt. Alles stammt von ihm, alles gehört ihm, alles ist ihm untertan. Der Kolosserbrief schreibt über Christus: „Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand.“ (Kol 1,17). Das ist unsere Hoffnung als Christen: Dass diese Welt nicht das letzte Wort hat. Die Könige dieser Welt – mit missbrauchter und gekaufter Macht, mit Unterdrückung von Menschen und Diktatur – mögen Macht haben in dieser Welt; in der kommenden aber nicht. Alpha und Omega dieser Schöpfung sind nicht Leid und Sünde und Tod – sondern der Herr, der diese Welt aus Liebe erschaffen hat und aus Liebe auch wieder heimholen wird. Darauf warten wir, darauf hoffen wir und darauf dürfen wir vertrauen. Christus ist der wahre König – niemand sonst.

Text: Benedikt Bögle

(sig)

 



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