2 Kerzen

Eva Meder-Thünemann schenkt Ihnen heute einen Adventsmoment

Der Eifer eines Praxishundes


Regensburg/Aschaffenburg, 13. Dezember 2025

Mein Physiotherapeut hat einen kleinen Dackel. An manchen Tagen holt mich der Hund zu meinem Termin gleich an der Türe ab, wedelt mit dem Schwanz und bringt mich in die Kabine. Der Hund - eigentlich ist es eine Hundedame - nimmt diese Sache sehr ernst. 

Wenn ich noch kurz mit der Dame an der Rezeption einen Termin besprechen muss, dann ist das Hundefräulein beleidigt. Sie bleibt stehen, schaut mich auffordernd an, wartet mit Dackelblick und gibt sich erst zufrieden, wenn ich mein Handtuch auf die Liege gelegt habe. Dann kann sie sich beruhigt auf ihrer Decke einrollen und die Augen schließen. An anderen Tagen bleibt sie auf ihrem Platz liegen, interessiert sich zunächst gar nicht für mich und wirkt gelangweilt. 

Wenn dann die Behandlung beginnt, hören der Physiotherapeut und ich plötzlich tippelnde Hundepfötchen, die über den gefliesten Boden eilen. Und plötzlich ist sie da und legt sich direkt in die Kabine, wo sie das ganze Geschehen im Blick behält. Einmal war ich ziemlich nervös und unruhig, nach einem stressigen Vormittag. Da setzte sich die Dackeldame still neben mich und blieb so lange ruhig bei mir sitzen, bis auch ich etwas ruhiger geworden war.

Manchmal treffe ich die kleine Hündin mit ihrem Frauchen im Park. Wenn ich sie dann begrüßen will, ignoriert sie mich und schaut mich nicht an. Der Physiotherapeut sagt dazu: „Wenn sie im Park ist, dann hat sie frei, dann kennt sie die Patienten nicht.“

Ich bin eigentlich Hunden gegenüber sehr ängstlich, aber dieser Dackel mit dem bezaubernden Eifer eines Praxishundes bringt mich jedes Mal zum Schmunzeln. Es ist schön, geradezu adventlich, wie sie mich freudig wackelnd an der Tür abholt. Ich fühle mich gesehen, willkommen geheißen.

Es ist auch schön, wenn sie auf stille Art der Behandlung beiwohnt, so, als wäre es ihr wichtig, dass ich gut behandelt werde. Und ich kann was von ihr lernen, wenn sie im Park in ihrer eigenen Welt ist und sich Zeit für ihre kleinen Freuden nimmt. Ich mag diesen Hund einfach, denn Charakterstärke ist einfach charmant und das will ich mir auch für mich selbst merken und manchmal getrost zu meinen kleinen Eigenwilligkeiten stehen.

Text: Eva Meder-Thünemann, Gemeindereferentin in der Citypastoral in Aschaffenburg


Nicht im Vorweihnachsstress untergehen

Sie hören heute einen Impuls über eine Familie, die sich mitten in der Vorweihnachtszeit auf eine Pilgerreise nach Schweden begibt. 

(SSC)

Weitere Infos

Der 13. Impuls stammt aus den Adventsmomenten, dem gemeinsamen Online-Adventskalender der Bayerischen Diözesen.

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Die Audio-Impulse für einen akustischen Advents- und Weihnachtskalender für sehbeeinträchtigte und lesebeeinträchtigte Menschen sind organisiert und zusammengetragen vom Katholischen Blindenwerk Ost (KBW Ost).



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