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Bischof Rudolf besucht PV-Anlage der Pfarrei Neutraubling

„Ein sichtbares Zeichen zur Bewahrung der Schöpfung“

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Neutraubling, 27. März 2024

„Am liebsten wäre mir, wenn alle kirchlichen Dächer, die sich statisch eignen und bei denen aus Denkmalschutzgründen nichts entgegensteht, mit PV-Anlagen bestückt wären“, betont Bischof Dr. Voderholzer bei einem Ortstermin am 21. März in Neutraubling. „Wir müssen unsere Anstrengungen weiter erhöhen und beschleunigen. Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarstrom sind aufgrund ihrer Sichtbarkeit ein deutliches Zeichen unseres Engagements.“

Sonnenstrom von kirchlichen Dächern

Die Verantwortung für den Schutz der Umwelt ist bereits in den biblischen Schöpfungserzählungen grundgelegt und gehört zum ethischen Grundgerüst modernen Christseins. Klimaschutz ist auch gesellschaftlich mittlerweile in aller Munde, für das Bistum Regensburg ist aber der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung ein grundsätzliches und genuines Anliegen. Papst Franziskus hat uns die Sorge um das gemeinsame Haus mit seiner epochalen Enzyklika „Laudato Si“ 2015 und dem apostolischen Schreiben „Laudate Deum“ von 2023 nochmals deutlich ins Stammbuch geschrieben.

Alle Möglichkeiten der Photovoltaik nutzbar machen

Am liebsten wäre mir, wenn alle kirchlichen Dächer, die sich statisch eignen und bei denen aus Denkmalschutzgründen nichts entgegensteht, mit PV-Anlagen bestückt wären“,betont Bischof Dr. Voderholzer bei einem Ortstermin am 21. März in Neutraubling. „Wir müssen unsere Anstrengungen weiter erhöhen und beschleunigen. Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarstrom sind aufgrund ihrer Sichtbarkeit ein deutliches Zeichen unseres Engagements“, so der Bischof weiter.

 

Erklärtes Ziel der Diözese: Solaroffensive im Rahmen der Klimaschutzinitiative

Bereits im Klimaschutzkonzept von 2019 hat die Diözese Regensburg die verstärkte Nutzung von Solarenergie aus ökologischen und ökonomischen Gründen als eine der wichtigsten Maßnahmen erklärt, um das selbst gesteckte Klimaziel der CO2-Reduktion um 50 % erreichen zu können. Die Pfarreien werden nun ermutigt und dabei unterstützt, ihre Dächer für Strom- und Heizenergieproduktion zu nutzen.

Die Solaroffensive im Rahmen des diözesanen Klimaschutzprojektes zeigt erste Früchte. Zusätzlich zu den circa vierzig Solaranlagen aus allen früheren Jahren mit ca. 850 kWp wurden seit 2021 insgesamt 25 neue Anlagen mit einer Leistung von ca. 640 kWp stiftungsaufsichtlich genehmigt. Über 60 weitere Kirchenstiftungen haben ihr Interesse bekundet. Ein verheißungsvoller Anfang, der sich hoffentlich flächendeckend ausweitet – in der Diözese gibt es 5000 beheizte Gebäude und noch einmal 1000 unbeheizte, und fast alle haben mindestens eine (meist mehrere) Dachfläche(n), die sich für eine Photovoltaikanlage eignet.

Verantwortung für die Schöpfung wird dort wirklich gelebt, wo die natürlichen Ressourcen möglichst sparsam genutzt werden. Sonnen- und Windstrom sind die ressourcenschonendsten Stromquellen, sie erneuern sich stetig und sind nahezu unerschöpflich“, meint Beate Eichinger, die Umweltbeauftragte im Bistum Regensburg. „Dieses Geschenk der Natur bzw. des Schöpfers dürfen wir dankbar nutzen, um unseren Energiehunger zu stillen“, so Eichinger.

Dekan Weindl: Engagierten Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leisten

Die Pfarrei Neutraubling hat gerade eine weitere PV-Anlage installiert. Dazu sagt Dekan Weindl: „Seit Jahren verfolge ich mit Interesse und großer Sorge die Meldungen über den Klimawandel, der bereits voll im Gange ist. Experten sagen, dass wir so schnell wie möglich von jeder Verbrennung von Öl, Gas oder Holz zu Heizzwecken wegkommen müssen.“ Und weiter heißt es: „Wir müssen so schnell wie möglich alles mit regenerativ erzeugtem Strom machen: mit Strom heizen, mit Strom Auto fahren usw. Ein Weg, um Strom regenerativ herzustellen, ist die Photovoltaik. In der Pfarrgemeinde Neutraubling betreiben wir schon seit 14 Jahren eine PV-Anlage auf einem Kindergartendach und haben jetzt auch eine PV-Anlage auf dem Pfarrhausdach installiert. Damit wollen wir das Pfarrhaus mit einer Wärmepumpe und Elektroboiler bzw. Durchlauferhitzer beheizen und bekommen demnächst Ladestationen zum Aufladen von 10 Elektro-Autos unserer Ambulanten Krankenpflege. Damit wollen wir einen engagierten Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leisten.“

Für das neue Museumsdepot und für das Dach der KHG sind diözesan verwaltete PV-Installationen genehmigt. Auch für das Dach im Ordinariat wird gerade die Realisierung einer PV-Anlage intensiv geprüft und geplant. Bei den bisher realisierten Pfarrei-Projekten dominieren – entlang des Eigenverbrauchs – größere Anlagen auf den Dächern der KiTas und Pfarrheime, dazu kommen kleinere Anlagen auf den Pfarrhäusern. Jede einzelne Anlage ist ein wichtiger Baustein.

 

Alles spricht für Sonnenstrom: Ökologie – Ökonomie – Versorgungssicherheit

Solarenergie wird aus der Kraft der Sonne gewonnen. Anders als bei Kohle oder Gas ist also kein fossiler Brennstoff nötig, der zur Energiegewinnung erst noch verbrannt werden muss und dabei große Mengen CO2 freisetzt. Ist die Solaranlage einmal installiert, erzeugt sie Strom völlig ohne Emissionen. Einzig bei der Produktion der Solarmodule wird CO2 freigesetzt. In der CO2-Bilanz wird daher für Solarenergie 50 g/kWh angesetzt (im Vergleich zu ca. 500 g/kWh bei Strom aus Gaskraftwerken).

Nach der Anfangsinvestition für die Installation der Anlage kann Strom vom eigenen Dach für die Eigennutzung und zur Einspeisung ins Netz „geerntet“ werden. Jede kWh, die nicht zugekauft werden muss, senkt die Stromrechnung enorm. Die Amortisation einer eigenen Anlage liegt bei den heutigen Strompreisen aus dem öffentlichen Netz sogar unter zehn Jahren. Moderne Solarmodule produzieren über mindestens 25 Jahre hinweg emissionsfreien und kostenlosen Solarstrom und sind somit eine lukrative Kapitalanlage.

Neben den rasant steigenden Strompreisen ist die Vermeidung von geopolitischer Abhängigkeit von russischer Energie ein weiteres starkes Argument für den Ausbau von selbsterzeugtem Strom über PV-Anlagen.

Unterstützung und Zuschuss aus dem Klimafonds

Die Beratung beim kircheninternen Genehmigungsverfahren und bei der Umsetzung wurde bereits ausgebaut. Auf Kosten des Klimafonds können alle interessierten Pfarreien die Fachexpertise der Energieagentur Regensburg abrufen. Der diözesane Klimaschutzmanager berät und begleitet die Pfarreien beim Antrags- und Genehmigungsverfahren, mit Hilfe von Leitfäden und im persönlichen Gespräch.

Um die Amortisation für die Kirchenstiftung zu beschleunigen, erhalten neue PV-Anlagen zusätzlich einen Zuschuss von € 200,-/kWp aus dem diözesanen Klimafonds. Je größer die Anlage, umso höher also die Förderung.

Text: Beate Eichinger und Harald Beitler

Fotos: Harald Beitler

(SG)



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