Essen / Regensburg, 16. Mai 2025
„Mehr Spenden und mehr Geld für mehr als 1.000 Projekte in Lateinamerika und der Karibik: Auf diese Bilanz sind wir beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat durchaus stolz.“ Das sagte Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck bei der Vorstellung des Jahresberichts des Lateinamerika-Hilfswerks. Auch dank dieser weltkirchlichen Solidarität über die Grenzen von Kontinenten hinweg sei die Kirche nach wie vor die Institution, der die Menschen und insbesondere die Armen vertrauen: „Denn dort, wo Nahrungsmittel und Hygieneartikel fehlen, wo die staatliche Gesundheitsversorgung ausfällt und Bildung eine Frage des Geldbeutels ist, da springt die Kirche ein.“
Für den Adveniat-Bischof ist diese weltkirchliche Solidarität auch die adäquate Antwort auf die weltweiten Herausforderungen. „Nicht nur die aktuelle Dürre in diesem Frühjahr in Deutschland macht klar: Die Eine Welt, das gemeinsame Haus steht in Flammen“, so Overbeck, der damit auch auf die 135.000 Brände im Amazonasgebiet im Jahr 2024 hinwies, die eine Fläche dreimal so groß wie Bayern zerstört haben. Grund dafür: Mit seinen Rohstoffen und Bodenschätzen sowie seinem Reichtum an Pflanzen und Holz werde das Amazonasgebiet viel zu oft nur als Ware betrachtet und entsprechend ausgebeutet.
Deshalb steht für Bischof Overbeck fest: „Als eine Kirche, die sich der Option für die Armen verpflichtet weiß, sind wir dazu aufgerufen, die gute Schöpfung Gottes für alle Menschen zu erhalten.“ Diesen Auftrag würden Adveniat-Partnerinnen und -Partner aus dem Amazonasgebiet an der 30. Weltklimakonferenz im November im brasilianischen Belém vertreten. Und das Lateinamerika-Hilfswerk habe dementsprechend auch die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion der katholischen Kirche 2025 unter das Motto gestellt: „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“.
Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier wies in seinem Statement auf die „willkürlichen, irrlichternden Entscheidungen des US-Präsidenten Donald Trump“ und deren massive Folgen für die Länder Lateinamerikas und der Karibik hin. „In diesen politisch, wirtschaftlich und sozial turbulenten Zeiten ist Adveniat der verlässliche und langfristige Partner an der Seite der Armen Lateinamerikas“, erklärte Pater Maier. „So wie damals der heilige Óscar Romero und zahlreiche engagierte Frauen und Männer in den Pfarrgemeinden El Salvadors so steht auch heute die Kirche an der Seite der Armen, der Ausgegrenzten und der Weggesperrten.“
Damit Adveniat langfristig in Ausbildung, Gesundheitsversorgung, Friedens- und Menschenrechtsarbeit in Lateinamerika und der Karibik investieren kann, benötige Adveniat die Solidarität und Großzügigkeit seiner Spenderinnen und Spender, wie Adveniat-Geschäftsführerin Tanja Himer betonte. „Diese Solidarität ist nicht nur ungebrochen, sondern im Geschäftsjahr 2024 gestiegen.“ Im Haushaltsjahr von Oktober 2023 bis September 2024 hätten sich die Spendeneinnahmen um 2,3 Millionen Euro auf insgesamt 37,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Während die Weihnachtkollekte in den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember 2023 mit einem Plus von etwas mehr als 100.000 Euro auf knapp 14,4 Millionen Euro leicht gestiegen sei, habe es einen deutlichen Zuwachs bei den Einzelspenden gegeben.
„Über 16,4 Millionen Euro – und damit eine Million Euro mehr als im Vorjahreszeitraum – haben uns unsere Spenderinnen und Spender während des Geschäftsjahres zukommen lassen, weil sie von der Arbeit und unseren Projekten in Lateinamerika überzeugt sind“, so Tanja Himer. Ebenfalls um eine Million auf insgesamt 2,4 Millionen Euro seien die Weiterleitungsspenden gestiegen, die das Lateinamerika-Hilfswerks im Auftrag von Gemeinden und Bistümern gezielt der weltkirchlichen Arbeit der Projektpartner zukommen lassen. Tanja Himer dankte allen Spendern: „Durch ihre Spenden haben sie gezeigt, dass sie sich von den Menschen und den drängenden Problemen Lateinamerikas und der Karibik berühren und bewegen lassen. Damit schenken sie diesen Menschen Perspektiven und Hoffnung für ihr Leben.“
Text: Adveniat
(sig)