Gruppenfoto in der Kirche

Abschluss des Heiligen Jahres und 25 Jahre priesterlicher Dienst von Pater Francis Lawrance OCD

„Herr, sende mich – und ich sage Ja“


Schwandorf, 14. Dezember 2025

Am dritten Adventssonntag feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau vom Kreuzberg“ in Schwandorf die Heilige Messe. Dabei schloss er offiziell das Heilige Jahr 2025 ab und würdigte zudem das 25-jährige Priesterjubiläum von Prior Pater Francis Lawrance OCD.

Neben einer großen Zahl von Pfarrangehörigen und Gläubigen aus den umliegenden Gemeinden nahmen auch zahlreiche Ehrengäste an der Veranstaltung teil. Darunter waren die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf, Landrat Thomas Ebeling, Oberbürgermeister Andreas Feller, Zweiter Bürgermeister Andreas Wopperer sowie die Bürgermeister Thomas Falter (Wackersdorf) und Harald Bemmerl (Steinberg am See). In ihren Grußworten würdigten sie das außerordentliche Engagement von Pater Francis. „Freut euch, freut euch, der Herr ist nahe“ – mit diesen Worten aus dem Philipperbrief eröffnete Pater Francis den Festgottesdienst. In seiner Predigt lobte Bischof Rudolf Voderholzer Pater Francis als einen „Wegbereiter Christi in unserer Zeit“ und gratulierte ihm herzlich zum 25-jährigen Priesterjubiläum. Der Bischof nahm Bezug auf die Geschichte von Johannes dem Täufer, der im Evangelium von Jesus als Hoffnungsträger und Erlöser der Welt beschrieben wird. Er hob hervor, dass die Sendung Christi die Rettung aller Menschen und nicht ein politisches Anliegen sei.

Besonders würdigte Bischof Dr. Voderholzer auch die Ernennung von Pater Francis zum Bischöflich Geistlichen Rat im Jahr 2021, eine Auszeichnung, die aufgrund seines vorbildlichen priesterlichen Wirkens verliehen wurde. Josef Roidl, Sprecher des Pfarrgemeinderats Kreuzberg und Prof. Dr.-Ing. Günter Kummetsteiner, Sprecher des Pfarrgemeinderats St. Paul, gratulierten Pater Francis ebenfalls herzlich und dankten ihm sowie seinen Mitbrüdern, Pater Joseph Kalluveetil OCD und Pater Aneesh Chullickal OCD, für ihren unermüdlichen seelsorgerlichen Dienst in der Pfarreiengemeinschaft.

Ein besonderer Moment des Gottesdienstes war die Darbietung der Kinder des Kindergartens St. Paul. Mit einem Gedicht und einem eigens umgedichteten Text eines bekannten Geburtstagsliedes „Wir freuen uns, dass du unser Pfarrer bist“ rührten sie den Jubilar zu Tränen. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Münsterchor unter der Leitung von Stefanie Jehl sowie vom Kirchenchor Wackersdorf gestaltet. Die instrumentale Begleitung übernahmen die Kreuzberg-Blaskapelle unter der Leitung von Michael Zinnbauer und Bastian Wagner an der Orgel.

Pater Francis Lawrance: Ein Leben im Dienst

Pater Francis Lawrance wurde 1973 im indischen Bundesstaat Kerala geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Schon in seiner Jugend verspürte er eine starke Berufung zum geistlichen Leben und trat im Alter von 15 Jahren in den Orden der Unbeschuhten Karmeliten ein. Nach seinem Noviziat in Kottarakkara legte er 1993 seine erste Ordensprofess ab, die Ewige Profess folgte 1998 in Israel. Sein Theologiestudium absolvierte er in Rom. Am 14. Dezember 2000 empfing er in seinem Heimatkloster in Indien die Priesterweihe durch Bischof Josef Fernandez.

Nach Kaplanstellen in Kalkutta und Wermelskirchen bei Köln begann Pater Francis als Pfarrer und Prior auf dem Kreuzberg in Schwandorf. 2021 wurde er aufgrund seines herausragenden priesterlichen Wirkens zum Bischöflich Geistlichen Rat ernannt und übernahm zusätzlich die Leitung der Pfarrei St. Paul Schwandorf. Auch der Pfarreiengemeinschaft Wackersdorf–Steinberg am See gegenüber zeigte er großes Engagement, als er nach einer Pfarrstellenvakanz für ein Jahr die Seelsorgeleitung übernahm.

„Ich habe mich für die Unbeschuhten Karmeliten entschieden, weil mich ihre kontemplative Spiritualität angesprochen hat. Die Verbindung von Stille, Gebet und Marienverehrung zeigt mir einen Weg, Christus in meinem ganzen Leben zu begegnen und ihm in den Mitmenschen zu dienen“, erklärte Pater Francis bescheiden. Sein Leitspruch, der ihn nun schon seit 25 Jahren begleitet, stammt aus Jesaja 6,8: „Hier bin ich, sende mich!“ – ein Wort, das seinen Dienst auch heute noch prägt.

„Ich bin gerne hier in Deutschland und habe viel von der Gläubigkeit, Freundlichkeit und Großzügigkeit der Menschen erfahren“, fügt er hinzu. Pater Francis sieht seine Aufgabe nicht in großen Momenten, sondern in den kleinen Gesten der Liebe und Hoffnung, in denen Gott wirkt. „Meine Aufgabe sehe ich darin, diese Zeichen des Lebens zu erkennen und weiterzugeben, um die Mitmenschen auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen Trost und Zuversicht zu schenken. Herr, sende mich – und ich sage Ja“, erklärte er an seinem Jubiläumstag mit einem Lächeln.

Text und Fotos: Lothar Prechtl
(jas und SG)



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