Regensburger Delegation um Bischof Rudolf Voderholzer auf Pastoralreise nach Tansania
Große Feier zu 50 Jahre ALCP
Tansania, 21. November 2024
Über Nacht hatte es geregnet und auch am Morgen des vierten Tages der Regensburger Delegation in Tansania zogen noch einzelne Regenschauer durch. Doch der Himmel sollte ein Einsehen haben. Es wurde von Stunde zu Stunde sonniger, so dass auch das Wetter zum guten Gelingen des 50-jährigen Jubiläums der Apostolic Life Community of Priests (ALCP) beitrug.
Der Tag begann mit einem feierlichen Pontifikalamt im festlich geschmückten Innenhof des Ausbildungshauses der ALCP, weil die ebenfalls auf dem Gelände des Provinzialats gelegene Pfarrkirche dafür zu klein gewesen wäre. Etwa achthundert Menschen, die Hälfte davon Priester und Ordensfrauen, hatten sich zur Mitfeier des Gottesdienstes versammelt, dem Erzbischof Jude Thaddaeus Ruwa‘ichi aus Daressalam zusammen mit mehreren Amtsbrüdern und Bischof Rudolf als einzigem ausländischen Bischof vorstand. Gefeiert wurde in der Landessprache Swahili. Ein großer Chor sorgte für die typisch afrikanischen Klänge, welche die feiernde Gemeinde immer wieder mit sich rissen. Besonders beeindruckend war die Evangelienprozession: Eine Mutter, begleitet von zwei Frauen mit Weihrauchschalen auf dem Kopf, trug ebenfalls auf dem Kopf in einer Schale ihr Kind, das die Heilige Schrift in Händen hielt und die himmlische Herkunft von Gottes Wort versinnbildlichte. Vor dem Altar nahmen die Diakone das gedruckte Wort Gottes in Empfang zur Verkündigung des Evangeliums.
Ein Kleinkind, vorangetragen in einem Körbchen, brachte das Evangelium zum Altar.
Im Anschluss an die festliche Liturgie trugen zahlreiche Redner ihre Grußworte vor. Unter diejenigen der Bischöfe reihte sich stellvertretend für die aus Europa angereisten Gäste auch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ein. Er brachte seinen tief empfundenen Dank für das vielfältige Wirken der ALCP und ihrer Priester nicht zuletzt im Bistum Regensburg zum Ausdruck und wünschte allen Angehörigen der Ordensgemeinschaft im Namen seines Bistums Glück und Segen. Als symbolisches Geschenk überreichte der Bischof dem Generaloberen P. Dr. Charles Lwanga Lyimo eine kleine Kopie der Verkündigungsgruppe aus dem Regensburger Dom. Das Besondere an der Darstellung, so der Bischof, sei das Lächeln des Erzengels, das so viele Besucher der Kathedrale St. Peter fasziniere. Aber warum lacht der Engel? Weil er der Gottesmutter und mit ihr allen Menschen die größte und wichtigste Botschaft der Welt überbringen dürfe: Gott wird Mensch zu unsrem Heil. Dieses Wunder, schloss Bischof Rudolf dankbar, ereigne sich wie einst an Pfingsten immer wieder auch in der jungen Kirche von Tansania und dort, wo ihre Priester wirkten. Der Bischof konnte dabei anknüpfen an den Darstellungen von Verkündigung des Herrn und Pfingsten, die sich in allen Ordenshäusern der Gemeinschaft findet und das Wirken des Heiligen Geistes in der Heilsgeschichte als Leitmotiv auch des Ordens vor Augen stellt.
Nach den Grußworten und den obligatorischen Gruppenfotos mit den anwesenden Bischöfen – es waren mittlerweile viereinhalb Stunden vergangen – wartete ein reichhaltiges Mittagsbüffet auf die Festgemeinde. Ob Jung oder Alt, ob Bischof oder Bettler, alle konnten satt werden und sich auch an einer großen Auswahl an Getränken bedienen. „Wenn wir feiern“, erklärte P. Senguo seinen Regensburger Gästen, „darf niemand hungrig nach Hause gehen.“ Und so wurden immer neue Speisen aufgetragen, bis selbst die letzten Gürtel zu eng zu werden drohten. Die Menschen dankten es mit fröhlicher Stimmung. Wie die Ordensleute zogen auch das Küchenpersonal und alle anderen in langen Schlangen mit ihren Wasserflaschen oder Biergläsern zum Anstoßen am Tisch der Bischöfe vorbei, und so manche unter ihnen fingen ausgelassen zu tanzen an. Gegen 17 Uhr endete das Fest mit dem Segen des Erzbischofs von Daressalam, der alle Feiernden glücklich nach Hause gehen ließ.
Text und Fotos: Dr. Thomas Rigl
(jas)