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Diözesanpastoralrat tagt zur Herbstvollversammlung

Kraft und Perspektive aus dem Glauben schöpfen

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Regensburg, 25. Oktober 2024

Die Herbstvollversammlung des Diözesanpastoralrats, die am 25. Oktober 2024 stattfand, thematisierte die Zusammensetzung der Pfarrgemeinderäte in den neuen Pfarreiengemeinschaften. Außerdem wurde anlässlich des 175jähringen Jubiläums des Bonifatiuswerks die Gründungsgeschichte des Hilfswerkes sowie dessen Aufgaben vorgestellt. Außerdem stand die „Pastorale Entwicklung 2034“ auf der Tagesordnung.

In seinen einleitenden Worten ging Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zunächst auf das zu Ende gehende Wolfgangsjahr ein, das aus Anlass des 1.100. Geburtstags des Hl. Wolfgang 2024 gefeiert wurde. Er wies auf die zahlreichen Wallfahrten, Gottesdienste und Veranstaltungen hin, die im Wolfgangsjahr stattgefunden haben. Besonders hob er die Diözesanwallfahrt zum Wolfgangsee sowie die Eröffnung der Wolfgangswoche in Neukirchen b. Hl. Blut hervor. Auch die Wolfgangswege, die er gegangen sei, machten viel Freude und hätten geholfen, das Bistum neu kennenzulernen. Er habe den Eindruck, dass die Gestalt des Hl. Wolfgang viele wegen seiner Einfachheit und Verfügbarkeit anspreche. Auch werde man ein neues Wolfgangsreliquiar seiner Bestimmung übergeben. Das Wolfgangsjahr solle vor allem ein geistlicher Akzent sein, damit man Kraft und Perspektive aus dem Glauben schöpfen könne.

Bischof Rudolf hält eine kurze Eröffnungsansprache

Bischof Voderholzer ging auch auf die aktuelle Diskussion über die Publikation der Deutschen Bischofskonferenz zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ein. Diese habe einen „Shitstorm“ erzeugt, der bis hin zu Kirchenaustrittsdrohungen und Erntedankboykott geführt habe. Nach einem Gespräch mit Landwirten und Bayerischen Bauernverband habe man eine Presseerklärung abgegeben. Man habe festgehalten, dass es sich um ein Papier handle, über das man diskutieren könne, das aber in der vorliegenden Fassung nicht akzeptabel sei. Die Ängste der Landwirte sind dem Bischof bekannt, er nimmt diese sehr ernst und steht an ihrer Seite. Der Verärgerung der Landwirte ist insofern besondere Aufmerksamkeit zu schenken, als viele von Ihnen wichtige Aufgaben in der Gemeinde übernehmen, wofür das Bistum dankbar ist.  Es darf kein Keil zwischen die Landwirte unterschiedlicher betrieblicher Ausrichtung getrieben werden. Bischof Voderholzer merkte an, dass man sich nicht gegenseitig unterstellen solle, nicht nachhaltig die Böden zu behandeln. Man solle auch von den Nöten der Betriebe her denken. Die wirtschaftlichen Probleme und das niedrige gesellschaftliche Ansehen der Bauern hätten eine neue Dimension bekommen. In der Aussprache dankten die Mitglieder des Diözesanpastoralrats dem Bischof für seinen Einsatz, um die Wogen zu glätten.

Marisa Grummich vom Bonifatiuswerk stellte die Geschichte dieses Hilfswerkes vor, das die Katholiken in der Diaspora, vor allem in Nordeuropa, unterstützt. Es sei 1849 in Regensburg gegründet worden, weshalb man auch das Jubiläum Anfang November in Regensburg feiere. Durch die ersten Präsidenten sei dann das Hilfswerk nach Paderborn gezogen, wo es auch heute noch seinen Sitz habe. Hilfe sei dabei immer „Hilfe zur Selbsthilfe“, wie z.B. der „Boni-Bus“, der erleichtere, Glaubensleben in großflächigen Pfarreien zu ermöglichen. Auch soziale Projekte, Neubau von Kirchen oder Material für die Glaubenshilfe werde gefördert. Falls missionarische Ideen vorhanden seien, würden diese auch im Bistum Regensburg unterstützt. Auch biete man ein „Praktikum im Norden“ für Schüler und Studierende an, um die katholische Kirche in Skandinavien besser kennenzulernen.

Marisa Grummich vom Bonifatiuswerk, die die Geschichte des Bonifatiuswerks vorstellte.

Marisa Grummich vom Bonifatiuswerk, die die Geschichte des Bonifatiuswerks vorstellte.

Manfred Fürnrohr, Geschäftsführer der Diözesanen Räte im Bistum Regensburg, stellte die aktuellen Überlegungen zur Neuordnung der Pfarrgemeinderäte im Bistum vor, die von der „AG Pastorale Entwicklung“ erarbeitet wurden. Die Pfarrgemeinderäte sollen an die größeren Pfarreiengemeinschaften angepasst werden, damit diese auch weiterhin gut arbeiten können und als verbindliche Ansprechpartner vor Ort erkannt werden. Dazu soll es ein Gremium auf Pfarreiengemeinschaftsebene geben, das den bisherigen Gesamtpfarrgemeinderat ersetzt und sich aus den hautpamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Delegierten aus den einzelnen Pfarrgemeinderäten der Pfarreien zusammensetzt. Es solle „Pfarrlicher Pastoralrat“ heißen, dessen Vorsitz der Pfarrer innehabe, wie im Kirchenrecht vorgesehen. Der Pfarrgemeinderat bleibe das Gremium für die Pfarrei. Die Anwesenden diskutierten die Namensgebung der Gremien, Entlastungsmöglichkeiten für die Pfarrer, aber auch, wie Filialen und Exposituren besser eingebunden werden können. Sie sprachen sich dafür aus, das bisherige Verfahren dazu nur geringfügig zu modifzieren, um sich nicht in kleinen Einheiten zu verzetteln. Außerdem werde es immer schwieriger, für dieses Amt Kandidaten zu gewinnen. An der Wahl solle festgehalten werden. Bischof Voderholzer bat um eine „Erziehung zur Katholizität“, so dass man in den unterschiedlichen Kirchen kein Fremder sei und dass es eine Willkommenskultur geben solle. Auch Verbände seien hier hilfreich, weil diese überregional aufgestellt seien.

Dem Gremium wurde bei dieser Sitzung auch Diakon Peter Nickl als Referent für pastorale Entwicklung vorgestellt. Mit dem Bild der Stützpfeiler erläuterte Diakon Nickl seine Tätigkeit. Seine Aufgabe sei, zu informieren und zu kommunizieren, aber auch zu helfen und zu unterstützen sowie zu begleiten und zu stärken. Dazu gehöre auch, das Beten und Betrachten zu fördern. Teilprojekte wie die Möglichkeit von stiftungsrechtlicher Zusammenarbeit oder die Digitalisierung der Pfarrverwaltung seien auf dem Weg. Abgeschlossen sei die räumliche Gliederung der Dekanate und Pfarreiengemeinschaften, so dass es zukünftig 139 Pfarreiengemeinschaften gebe. Aktuell laufe die Benennung der Pfarreiengemeinschaften sowie die Auswahl der Pfarrhäuser, die fast abgeschlossen sei, da die Rückmeldungen der Pfarreien vorlägen. Als Nächstes stehe die Bewertung der Pfarr- und Jugendheime an, wobei die Pfarreien von ihrem Schwerpunkt in der Seelsorge ausgehen sollten und dann erst eine Prüfung erfolgen solle. Bei aktuellen Baumaßnahmen gebe es nur noch Notmaßnahmen oder Einzelfallentscheidungen. Diakon Nickl bat, wie im Lied „Jetzt ist die Zeit“ beschrieben, verantwortungsvoll in die Zukunft zu gehen. Die Anwesenden sprachen sich dafür aus, Pfarrheime nicht leichtfertig aufzugeben und baten um Material für die Zusammenarbeit in den Pfarreiengemeinschaften.

In diesem Interview mit unserer Redaktion geht Peter Nickl noch genauer auf seine neuen Aufgaben als Referent für Pastorale Entwicklung ein.

 

Text und Fotos: Manfred Fürnrohr, Geschäftsführer Diözesane Räte
(jas)



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