Der emeritierte Bischof von Betlehem in Südafrika, Hubert Bucher, verstarb am 23. Juli 2021 im Alter von 90 Jahren in Schönhofen bei Regensburg. Aus der Fülle der Beileidsbezeugungen, die an die Schwester Bischof Hubert Buchers und an die Diözese Regensburg gegangen sind, lässt sich ablesen, welch geistlicher Mann der Verstorbene gewesen ist. Es zeigt sich dabei die enge Verbindung aus praktischem Liebeseinsatz für die Gläubigen, nicht zuletzt die Ordensleute, und geistlichem Leben. Eine unübersehbare Fülle an Schreiben ist in den vergangenen Tagen angekommen, und es kommen immer noch weitere hinzu. Es zeigt sich, dass ein gläubiges Leben der Hingabe, ja der Ganzhingabe für die Anderen im Rahmen der Evangelisierung und der Unterstützung des Volkes Gottes möglich ist, dass es viele Spuren in zahlreichen Herzen hinterlässt und dass sich hier die Botschaft Christi exemplarisch erfüllt, oder, um es noch konkreter zu sagen: in der gläubigen Liebestätigkeit von Bischof Hubert Bucher erfüllt hat. Hier nur einige der bewegenden Zeugnisse, die auszugsweise, wiederholt aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, vorgelegt werden können:
Verwirklichung des Evangeliums des Friedens
Bischof Joseph Mary Kizito von Aliwal, der Diözese, in der der Bischof anlangte, erklärte, Bischof Hubert Bucher habe durch die zahlreichen Landwirtschaftsschulen, die als Kirchenstationen dienen, einen großen Beitrag zum Glauben sowie zur Bildung der Menschen geliefert. „Dafür danken wir dem Allmächtigen Gott, der ihn dazu berufen hat, Bischof und Priester in Aliwal zu sein.“ Bischof Hubert sei ein sehr geistlicher und engagierter Bischof gewesen: „Er hat uns ein großes Zeugnis hinterlassen, was die Verwirklichung des Evangeliums des Friedens im Leben betrifft.“
Ein echter Vater
Sr. Rosa María, spanische Dominikanerin, vormals im Kloster Senekal, schrieb ihrerseits: „Bischof Bucher stand uns in Senekal sehr nahe und wir haben ihn sehr geschätzt. Er war für uns ein echter Vater.“
Volk Gottes in eine bessere Zukunft führen
Bischof Jan August De Groef, Bischof von Bethlehem, erklärte: „Wir denken an sein unermüdliches Bemühen, um einheimische Berufungen auszubilden und zu fördern. Im Jahre seiner Bischofsweihe 1977 gab es noch keinen einzigen Priester, der aus unserer Diözese stammt. Bis zum Jahre 2008, als Bischof Bucher in den Ruhestand ging, hatte sich das Bild völlig geändert: Die überwiegende Mehrheit der Priester war nun Diözesanpriester aus unserer Diözese. Mit großer Geduld, aber auch Entschlossenheit, legte der die Grundlage für eine lebendige Diözese, in der Laien, Schwestern und Priester zusammenarbeiten und das Volk Gottes in eine bessere Zukunft führen.“
Sein ganzes Leben hingegeben
Der emeritierte Erzbischof Paul M. Khumalo CMM drückte seine Betroffenheit über den Tod Bischof Buchers aus wie folgt: „Er hat sein ganzes Leben im Dienst unseres Volkes hingegeben, zuerst als Fidei-Donum-Priester und dann als Bischof. Aus unserem Zusammenwirken in der Finanzkommission der Bischofskonferenz konnte ich viel von ihm lernen. Dank gilt der Diözese Regensburg dafür, dass sie es ermöglicht hat, dass Menschen wie er als Missionare zu uns kommen. Wir werden nie vergessen, was Bischof Bucher und Bischof Hirmer für uns getan haben, insbesondere in den schlimmen Jahren, in denen Südafrika noch unter dem Apartheidsregime lebte.“
Es fehlte an nichts!
Die kontemplativen Dominikanerinnen in der Diözese Kabwe in Sambia schrieben: „Bischof Bucher war vielmehr noch ein liebender Vater. Um die Schwestern kümmerte er sich umfassend, sodass es ihnen an nichts fehlte und sie sich ihrem Gebetsleben hingeben konnten.“
Den irdischen Lauf bestanden
Maluse Chikala, ein Freund des Verstorbenen, teilte mit: „Auch wenn es traurig ist, jemanden zu verlieren, der sein ganzes Leben für den Dienst an Gott und Seinem Volk eingesetzt hat, so froh stimmt es einen doch wiederum, zu wissen, dass er den irdischen Lauf bestanden hat. Die Antwort, die Bischof Bucher auf seine Berufung gegeben hat, war ganz außerordentlich. Wir werden ihn niemals vergessen.“
Sehr großzügige Schenkung
Schwester Mary Ndegwa und ihre Mitschwestern erinnern sich: „Seitdem wir im August 2013 in Sambia angekommen waren, ließ uns der Vater Bischof seine liebende Aufmerksamkeit zukommen. Wir hatten uns in einem fremden Land niedergelassen und erst wieder die notwendigen Einrichtungen schaffen müssen, was noch gar nicht abgeschlossen ist. Die Vorarbeiten für das Gebäude, in dem wir jetzt sind, hat eine Spende seitens Bischof Buchers ermöglicht. Selbst nach seinem Schlaganfall, als sich seine gesundheitliche Lage verschlechterte, ging es ihm darum, dass die Kapelle gebaut würde, und so ließ er uns eine sehr großzügige Schenkung zukommen.“ Das Bild zeigt im Übrigen die Feier des zehnjährigen Priesterjubiläums eines der Kapläne der Gemeinschaft von Schwester Mary Nedgwa (die vorausgegangenen Aussagen hat sie getroffen) – aufgenommen an dem Tag, an dem Bischof Bucher heimgegangen ist.
Ein wahrer Diener Gottes
Prof. Walter Simeoni teilte mit: „Er war ein unglaublicher Mensch, er war Bischof und Priester in dem Sinne, wie unser Herr Jesus Christus wollte, dass seine Jünger seien. Sein Buch, das er verfasst hat, sollte, ja muss unbedingt von jedem Katholiken gelesen werden, um die Herausforderungen zu verstehen und vor allem: zu verstehen, was der Herr von uns erwartet und was ein wahrer Diener Gottes ist.“
Getreuer Priester und Bischof
Eine gläubige Frau, befreundet mit der Familie Bucher, brachte alles auf den einen Punkt: „Danke, dass es Hubert gab und dass er so ein guter, dem Herrn getreuer Priester und Bischof war.“