News Bild Zum ersten Mal bei der „Landshuter Hochzeit“ - Bischof Rudolf Voderholzer: „Alle Religionen und Kulturen halten die Hochzeit zwischen Mann und Frau als etwas Heiliges hoch“

Zum ersten Mal bei der „Landshuter Hochzeit“ - Bischof Rudolf Voderholzer: „Alle Religionen und Kulturen halten die Hochzeit zwischen Mann und Frau als etwas Heiliges hoch“

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 Am letzten Sonntag im Rahmen der Landshuter Hochzeit zelebrierte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer den Festgottesdienst in St. Martin. Er begrüßte zu Beginn nicht nur die Mitbrüder im priesterlichen und diakonalen Dienst, sondern ein wenig augenzwinkernd auch die Darsteller-„Bischöfe“, allen voran den Darsteller des Erzbischofs von Salzburg, der seinerzeit 1475 der Trauung des Bayerischen Herzogs Georg mit der polnischen Königstochter Hedwig assistierte. Er hoffe, so Bischof Voderholzer, dass sein Besuch der Landshuter Hochzeit 2013 die eigentlich unverzeihliche Abwesenheit des Bischofs von Regensburg bei der historischen Landshuter Hochzeit wenigstens ein klein wenig wieder gut mache.


In seiner Predigt nahm der Regensburger Oberhirte dann das Thema „Hochzeit“ zum Anlass für einige ganz grundsätzliche Aussagen. In dem Familienpapier der EKD werde zu wenig unterschieden zwischen der schöpfungstheologischen, moraltheologischen und pastoralen Ebene. Grundlegend sei aber zunächst einmal die Schöpfungswirklichkeit: „Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen. Gott selbst kommentiert dies gemäß dem Buch Genesis so: ‚Es war sehr gut.‘ In der gegenseitigen Attraktivität der Geschlechter liegt die Zukunft der Menschheit begründet.“ Alle Religionen und Kulturen hielten denn auch, so der Bischof, die Hochzeit zwischen Mann und Frau und die geschlechtliche Verbindung als etwas „Heiliges“ hoch, weil sie darin auch die Voraussetzung für den Einbruch der Schöpfermacht Gottes selbst in die Geschichte erkennen. Überschwänglich werde sie gefeiert, und wohl nicht nur einmal ging dabei auch schon der Wein aus – was in Landshut sicher ausgeschlossen sei. Gewiss unterliege die konkrete Ausgestaltung und das Rollenverständnis von Mann und Frau kulturellen Wandlungen. Ein Vergleich der historischen Umstände der Landshuter Hochzeit mit unserem heutigen Verständnis zeige dies überdeutlich. Die Schöpfungswirklichkeit des Auf-einander-hin-geschaffen-Seins von Mann und Frau sei jedoch eine allem Wandel zugrunde liegende Konstante: „Die Gutheit der Erschaffung des Menschen als Mann und Frau und die Geschlechterpolarität liegen auf einer anderen Ebene als das Thema ‚traditionelle Geschlechterrollen‘. Vater-sein-können und Mutter-sein-können sind nicht traditionelle Geschlechterrollen, sondern seinsmäßige Bestimmungen. Mann-sein und damit potentiell Vater-sein-können und Frau-sein und damit potentiell Mutter-sein-können prägen den Menschen unvergleichlich tiefer und grundsätzlicher als kulturelle, zeitbedingte oder ethnische Differenzen.“ Dies zu leugnen oder gar sich dagegen aufzulehnen werde keinen Segen bringen. Wenn Martin Luther die Ehe ein „weltlich Ding“ nenne, dann sei damit diese Schöpfungswirklichkeit gemeint und nicht einer Relativierung das Wort geredet. Nach katholischem Verständnis gehöre die Ehe darüber hinaus sogar zur Erlösungsordnung, ist doch die Ehe von Mann und Frau ein heiliges Zeichen, das den Bund Christi mit seiner Kirche vergegenwärtige.

Bischof Voderholzer dankte den Darstellerinnen und Darstellern sowie Organisatoren der Landshuter Hochzeit für ihr Engagement. Sie hielten mit ihrem Schauspiel nicht nur ein Geschehen der Vergangenheit lebendig, sondern machten gerade auch für die Gegenwart deutlich: „Hochzeit, die Verbindung von Mann und Frau, die unter dem Segen Gottes steht, der die Gnade Christi verheißen ist und in der Gott der Schöpfer die Zukunft aufbrechen lässt, sie ist wahrlich ein Grund zum Feiern.“

 



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