„Wir sind geborgen in der Hand Gottes“
Bischof Gerhard Ludwig Müller feierte am Montagnachmittag mit mehr als 600 Schülern und Lehrern eine feierliche Marienandacht in der Stiftskirche Altötting. In seiner Predigt ermunterte er die Jugendlichen, ganz im Vertrauen auf Gott zu leben und zu wissen: „Wie auch immer unser Leben ist, wir sind geborgen in der Hand Gottes.“ Zuvor war in den Sprachen deutsch, lateinisch, englisch, französisch, spanisch, italienisch und polnisch das „Gegrüßest seist du Maria“ auf dem Kapellenplatz zu Ehren der Schwarzen Madonna gebetet worden.
Dies zeige, dass die verschiedenen Sprachen nicht trennen, sondern wie beim Pfingstereignis miteinander verbinden und deutlich machten, dass wir alle Kinder des himmlischen Vaters seien. Hier nach Altötting, in das Herz des Katholischen Bayern, wären bereits Millionen von Pilgern gekommen, um ihre Sorgen und Nöte zur Mutter Gottes und durch ihre Mütterlichkeit vor Gott zu bringen. Auch die Gymnasiasten hätten heute ein Zeichen dafür gesetzt, dass unser Leben ein Pilgerweg des Glaubens ist, hob der Regensburger Bischof hervor. Eindringlich forderte Bischof Gerhard Ludwig Müller die Jugendlichen auf, auf ihrem Lebensweg das Ziel, das ewige Leben im Haus Gottes, nicht aus den Augen zu verlieren. Die richtige Orientierung und die richtige Einstellung seien dabei wichtig. Lebensnah schilderte Bischof Gerhard Ludwig zwei Beispiele von Jugendlichen, die im Grundvertrauen des Glaubens leben. So ein 14jähriger, der an Leukämie erkrankte und dies mit innerer Gelassenheit und mit tröstenden Worten für die Angehörigen ganz im Vertrauen auf Gott ertrug. Oder der 15jährige, der aus eigener Überzeugung, angeleitet durch gute Lehrer die Taufe erbat. „Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn“ betonte Bischof Gerhard Ludwig und wünschte jedem Einzelnen der Anwesenden die Erfahrung: “Wie auch immer unser Leben ist, wir sind geborgen in der Hand Gottes.“
Anlass dieser Marienfeier war die 20. Schülerwallfahrt des Gymnasiums Landau an der Isar, die seit 1987 einen festen Platz im Schulleben hat. Freudig machten sich auch in diesem Jahr die Schüler, Schülerinnen und Lehrer mit Bussen auf den Weg zum Gnadenort und marschierten die letzte Wegstrecke im stillen Gebet von Neuötting nach Altötting. Unter Glockengeläut zog die junge Pilgergruppe feierlich auf dem Kapellenplatz ein, wo sie von Domkapitular Furtner und Pater Marinus empfangen wurden: Herzliche Begrüßungsworte fand Monsignore Dr. Franz Bauer vom Landauer Gymnasium für Bischof Gerhard Ludwig. „Es ist spitze, dass Sie aus Regensburg zu uns gekommen sind und es würdigen, dass sich Jugendliche in ihrer Freizeit zum gemeinsamen Gebet an diesem Ort treffen, der von Gott gemacht ist.“ Die Fürbitten wurden in den Anliegen der Schüler, der Kirche und der Welt vorgetragen. Musikalisch gestaltete eine eigens formierte Bläsergruppe des Gymnasiums sowie Orgelspiel die Marienfeier. Ehrfurchtsvolle Stille herrschte im Gotteshaus, als vor dem Allerheiligsten gebetet und der eucharistische Segen gespendet wurde. Ein aufrichtiges „Vergelt`s Gott“ durch Monsignore Dr. Franz Bauer an Bischof Gerhard Ludwig beendete die Feierstunde: „Sie haben die Sprache der Jugend getroffen und ihnen die wichtige Botschaft gebracht, ihren Glauben nicht wegzuwerfen, sondern voll und ganz zu leben.“