„Wir sind alle füreinander Christusgestalten und Christusikone“
(pdr) Zu einem Tag der Begegnung und Fortbildung hatte das Referat Schule/Hochschule der Diözese Regensburg am Samstag alle Lehrerinnen und Lehrer im Fach Katholische Religion eingeladen. Als Experiment in der Gemeinschaft aller Schularten bezeichnete Domkapitular Johannes Neumüller in seiner Funktion als Schulreferent der Diözese diesen Tag auf dem Gelände des Schulzentrums Westmünster, der erstmalig stattfand. Das Thema dieses Tages „Wer glaubt, ist nie allein“ knüpfte durch das gleiche Motto an den Pastoralbesuch von Papst Benedikt XVI. an. Mit über 300 Teilnehmern bekundete die Fachschaft Religion von Volks- Förder-, Berufs- und Realschulen sowie Gymnasien großes Interesse. „Religionslehrer haben es nicht leicht in der Schullandschaft“ meinte Domkapitular Johannes Neumüller bei seinen Begrüßungsworten. Besonders freute er sich, dass Abteilungsdirektor Bernhard Czinczol für den Regierungsbezirk Oberpfalz, Abteilungsdirektor Kurt Neudert für den Regierungsbezirk Niederbayern sowie der Ministerialbeauftragte für die Realschulen im Regierungsbezirk Oberpfalz Ludwig Meier am Begegnungstag teilnahmen. Der gemeinsame Tag sollte Berufs- und auch Weggemeinschaft erfahren lassen und ein nachhaltiger Impuls für die Arbeit in Schule und Religionsunterricht sein. In seinem Impulsreferat durchleuchtete Professor Dr. Bertram Stubenrauch das „Gemeinschaftsunternehmen Kirche“. Dabei sprach er theologische Voraussetzungen und Konsequenzen an, wobei er eingangs bemerkte, dass die Ideale „Gemeinschaft“ und „Unternehmen“ aus dem Leben der frühen Kirche stammen und auf urbiblischen Daten basieren. Gemäß einem Ausspruch von Papst Benedikt bezeichnete er das „Christentum als Treuhänderschaft“ und betonte, dass jeder Getaufte ein Mosaiksteinchen sei, das Christus widerspiegelt. „Getaufte sind füreinander Christusikonen“, so Professor Stubenrauch, der auch daran erinnerte: „Wir sind durch die Nachfolge in den Dienst genommen“. Im weiteren Referatsverlauf ging Professor Stubenrauch auf den Unternehmenscharakter des Christentums ebenso ein wie auf die Globale Vernetzung in der Alten Kirche und der Bedeutung der Ortskirche nach dem Zweiten Vatikanum. Im Punkt „Kirche als Gemeinschaftsunternehmen“ vertrat der Referent die Meinung, dass eine keine strikte Über- oder Unterordnung von Getauften gebe. Respekt und Zusammenarbeit seien notwendig mit dem Ziel, ein klar konturiertes und konkret ansprechbares Christentum vor Ort zu leben. „Der Papst ist der herausragendste Repräsentant der katholischen Kirche, aber nicht der Einzige. Auch wir sind Repräsentanten der katholischen Kirche“ betonte Professor Stubenrauch. Kirche ohne Amt könne es nicht geben. Die Erlösungskraft Christi, die durch das sakramentale Amt in die Kirche einfließe sei „das Gegebene“. Die „Verwirklichung“, gleichsam die nährende Erde für das Gegebene finde im charismatischen Tun aller Getauften statt.
Wer glaubt, ist nie allein, sondern eingebunden in die Gemeinschaft der Gläubigen, in die Kirche. In ihren vier Grundvollzügen von martyria, diakonia, leiturgia und koinonia umfasst sie das Leben aller Gläubigen und bindet die Vielzahl von Talenten und Charismen, die sich am Tag der Begegnung auch im Angebot von 26 Foren und Workshops widerspiegelte. So konnten die Religionslehrer und Religionslehrerinnen aus einer Vielzahl von Möglichkeiten auswählen. „Bibel mit allen Sinnen erleben“, oder „Ganzheitliche Zugänge zum Gottesbild“, oder der „Zugang zum Glauben durch Werke der sakralen Kunst“ aber auch „Tanze Dich in die Mitte hinein“ oder „Qui cantat, bis orat – Wer singt, betet doppelt“ konnte gewählt werden. Kreatives Arbeiten mit Glaubensworten, praktische Elemente zur Schulseelsorge oder auch der „gelebte Glaube“ als Unterrichtsfach waren weitere Themenbereiche. Alle Foren und Workshops wurden von den Lehrkräften der Fachschaft Religion angenommen und gut besucht. Im gemeinsamen Gottesdienst kam der Dank für diesen Tag als Lobpreis an Gott zum Ausdruck. Domkapitular Johannes Neumüller ging in seiner Predigt darauf ein, sich ganz konkret miteinander auf den Weg zu machen, sich auszutauschen, Weg-Erfahrungen zu teilen und sich Gott zuzuwenden. Dabei stellte er das Markusevangelium „... und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen“ in den Fokus. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestaltete die Musikgruppe „Tau“ unter der Leitung von Stephanus Neuner mit neuen geistlichen Liedern.