News Bild „Wir alle sind vom tiefen Mitgefühl erfüllt und in Gedanken bei unseren Brüdern und Schwestern in Japan “- Hunderte Menschen gedenken im Regensburger Dom der Katastrophe in Japan

„Wir alle sind vom tiefen Mitgefühl erfüllt und in Gedanken bei unseren Brüdern und Schwestern in Japan “- Hunderte Menschen gedenken im Regensburger Dom der Katastrophe in Japan

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Hunderte Regensburgerinnen und Regensburger waren am Samstagmittag in den Dom St. Peter gekommen, um gemeinsam mit Bischof Gerhard Ludwig Müller für die von der Katastrophe in Japan betroffenen Menschen zu beten und der Opfer zu gedenken. Neben dem gemeinsamen Gebet hatten die Gläubigen die Möglichkeit, in Stille zu verweilen und Kerzen für die Opfer der Katastrophe anzuzünden.

Bischof Gerhard Ludwig Müller zeigte sich tief bewegt über die Ereignisse der vergangenen Tage: „ Wir alle sind vom tiefen Mitgefühl erfüllt und in Gedanken bei unseren Brüdern und Schwestern in Japan. Dieses Unglück zeigt uns, wie sehr wir Menschen doch anfällig sind für vielerlei Unglück und Katastrophen und dass es keine sichere Gewähr gibt für unser Glück und unseren Wohlstand.“
Das Verhältnis des Menschen zur Natur aber auch zu den Menschen untereinander, so der Regensburger Oberhirte, sei oftmals von Streit und Zerstörung bedroht: „Sei es in Libyen oder aber auch in unserem eigenen Lebenskreis; wir sehen wie oft es Streit und Unglück gibt. Auch können wir nicht alles verstehen, was in der Natur, der Geschichte und dem Verhältnis untereinander geschieht und geschehen ist, und fragen uns: Wie kann Gott so etwas zulassen? Wir haben aber die begründete Hoffnung, dass wir alle in Jesus Christus erlöst werden, der mit uns verbunden ist im gemeinsamen Leid. Deshalb wollen wir uns im Gebet verbinden mit unseren Brüdern und Schwestern in Japan aber auch in Libyen, die soviel Leid ertragen müssen. So stehen wir den Menschen bei, vergessen sie nicht und – so wie es uns möglich ist – helfen und unterstützen sie.“

„Wir schließen aber auch besonders diejenigen in unser Gebet ein“, so der Regensburger Bischof, „die jetzt gerade ihre Gesundheit einsetzen, um die schlimmste Katastrophe eines atomaren GAUs abzuwenden.“

„Die Regensburger sind in diesen Tagen mit Japan tief verbunden. Als Zeichen der Verbundenheit wollen wir gemeinsam vor dem gekreuzigten Herrn ein Licht der Hoffnung auslegen und als Brüder und Schwestern hinblicken auf den gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Er ist die Hoffnung darauf, dass wir nicht zugrunde gehen, denn er hat sich mit unserem Leid vereint und zeigt uns somit, dass alles in der Erlösung vollendet sein wird im ewigen Leben“, so Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend.

Zum Zeichen der Verbundenheit hatten die Besucher des Doms bis 17.00 Uhr die Möglichkeit, vor dem Kreuz zu verweilen und an den Altarstufen brennende Kerzen nieder zu stellen. Viele Menschen unterschiedlichsten Alters nutzten die Möglichkeit in den Dom zu kommen und sich auf diese Weise mit den Menschen in Japan zu solidarisieren: Mütter kamen mit ihren Kindern, Jugendliche kamen vereint in Gruppen, wie auch viele Senioren suchten den Weg in die Regensburger Kathedrale. So wie Maria aus Regensburg, die ihre Kerze vor allem für die vielen Verunglückten und Toten niederlegte: „Ich hoffe, dass man nicht ganz machtlos ist und dass es im Atomkraftwerk nicht zum Schlimmstem kommt. Aber es gibt mir Hoffnung, wenn man sieht, wie viele Menschen hier zusammen kommen. Jung und Alt. In der Gemeinsamkeit lässt sich das Leid besser ertragen“, so die Seniorin, die sich gerade auf den Weg zum Krankenbesuch machte. „ Deshalb nehme ich jetzt noch ein paar Teelichter ins Altersheim mit, für diejenigen, die heute nicht im Dom sein können“.

Die 24 jährige Rebecca war mit ihrer kleinen Tochter in den Dom gekommen: „Die Bilder, die seit letzter Woche um die Welt gehen, haben mich sehr betroffen gemacht. Das unsagbare Leid, dass die Menschen in Japan erfahren müssen, kann man sich beim Anblick der Nachrichten überhaupt nicht vorstellen. Ich empfinde tiefes Mitgefühl mit den Menschen in Japan, die alles verloren haben und nun vor einer scheinbar hoffnungslosen Zukunft stehen. Da denkt man, das passiert am anderen Ende der Welt, aber das geht uns doch alle an. Ich habe auch schon gespendet, und bitte nun auch Gott, den Menschen eine neue Perspektive zu geben“, so die junge Regensburgerin.



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