500.000 Jugendliche feiern ein buntes Fest der Nationen

Lissabon, 04. August 2023

Großer Jubel brandete im Parque Eduardo VII. auf, als Papst Franziskus am frühen Abend des vierten Tages mit dem Papamobil um die Ecke bog und von den rund 500.000 Jugendlichen aus der ganzen Welt herzlich willkommen geheißen wurde. Er wurde fast wie ein Rockstar gefeiert. Überall auf den Straßen rund um den Park standen die Jugendlichen und jubelten ihrem Heiligen Vater zu. Die Stimmung war gelöst, fröhlich und der Papst hatte ein Strahlen auf den Lippen. Er ließ das Papamobil mehrmals anhalten, um kleine Kinder zu segnen, oder einen Schluck von einem Matetee zu nehmen, der ihm von Südamerikanern über die Absperrung gereicht wurde.  

Gemeinsam Gutes tun, konkret handeln und den Schwächsten nahe sein

Mit einer bunten Choreographie, vielen Liedern und der Schriftlesung feierten die jungen Menschen mit dem Papst ein fröhliches „Willkommen in Lissabon“. Der Papst richtete sich in einer Ansprache an die jungen Menschen. In Richtung der knapp 500.000 Jugendlichen sagte er: „Mögen diese Tage ein lebendiges Echo von Gottes Liebesruf sein, weil wir in seinen Augen wertvoll sind, ungeachtet dessen, was unsere Augen manchmal sehen, die durch Negatives getrübt und durch so viele Ablenkungen geblendet sind. Mögen es Tage sein, in denen dein Name durch Brüder und Schwestern so vieler Sprachen und Nationen, die ihn in Freundschaft aussprechen, als einzigartige Nachricht in der Geschichte erklingt, denn Gottes Herzschlag ist einzigartig für dich. Mögen es Tage sein, in denen wir in unseren Herzen einprägen, dass wir so geliebt sind, wie wir sind. Dies ist der Ausgangspunkt des WJT, aber insbesondere der des Lebens“. Der Pontifex rief die jungen Christinnen und Christen dazu auf, Nächstenliebe konkret zu praktizieren. Für ihn ist „Nächstenliebe nämlich der Ursprung und das Ziel des christlichen Weges, und eure Anwesenheit, als eine konkrete Wirklichkeit der tätigen Liebe, hilft uns, die Wegrichtung und den Sinn unseres Tuns nicht zu vergessen. Ich danke euch für eure Zeugnisse“. In seiner Ansprache hob er drei besondere Aspekte hervor, die er den Jugendlichen mit auf den Weg geben wollte: „Gemeinsam Gutes tun, konkret handeln und den Schwächsten nahe sein“.

Buntes Bühnenprogramm mit 200 Nationenflaggen

Das Bühnenprogramm mit rund 200 Flaggen unterschiedlicher Nationen, Fado-Musik und einer großen Tanzgruppe, animierte die Jugendlichen und alle anwesenden Teilnehmer zum Mitklatschen und Mitfeiern. Der Chor bei der Willkommensfeier bestand aus 210 Sängerinnen und Sängern, sowie 100 Musikern aus allen Diözesen Portugals. In einer beeindruckenden Zeremonie trugen Jugendliche das 3,80 Meter lange Weltjugendtagskreuz, sowie die Marienikone „Salus Populi Romani“, durch das bunte Fahnenmeer auf die Bühne. Dort wurden das Kreuz und die Ikone aufgestellt und von Papst Franziskus gesegnet. Seit 1984 wird das Weltjugendtagskreuz in den Wochen vor dem Weltjugendtag durch die angrenzenden Diözesen getragen, bzw. gefahren. Seit 1984 wurde es mittlerweile durch 90 Länder getragen und steht für Frieden und Freiheit im Glauben. Bis heute war das Kreuz schon auf allen Kontinenten, auch in von Kriegen und Konflikten betroffenen Ländern. Das Willkommensfest zeigte deutlich: Die Fackel des Glaubens brennt und wird durch die Jugendlichen aus der ganzen Welt befeuert und weitergetragen. Der ganze Weltjugendtag ist ein Fest des Glaubens, des Friedens und der Völkerverständigung. Auch wenn man sich sprachlich nicht versteht, kein Problem. Die Menschen sprechen alle die Sprache des Glaubens und des Herzens, die versteht jeder auf der ganzen Welt.

Text und Fotos: Christian Beirowski