„Von größter Bedeutung ist die Urerfahrung, willkommen und angenommen zu sein“ - 126 Schülerinnen aus den sechsten Klassen der Marienschulen in Regensburg gefirmt
(pdr) 13286 vor allem jungen Menschen wurde im Jahr 2011 das Sakrament der Firmung gespendet – das ist ein Hinweis auf den lebendigen Glauben im Bistum Regensburg. Das letzte Mal in diesem Kirchenjahr, das in diesen Tagen zu Ende geht, wurden nun am Freitagvormittag 126 Schülerinnen im Hohen Dom St. Peter zu Regensburg gefirmt. Sie erhielten das Sakrament, in dem sich Gottes heiliger Geist mitteilt, aus der Hand von Bischof Gerhard Ludwig. Die Schülerinnen sind elf oder zwölf Jahre alt und gehen in die sechsten Klassen der St.-Marienschulen Regensburg. Der Dom war mit Gläubigen, darunter die Firmpaten und die Familien der Schülerinnen, voll besetzt. Auch in diesem Jahr ministrierten Schülerinnen der Marienschulen, die zur Schulstiftung des Bistums gehören. Ein Chor aus Schülerinnen gab mit seinem Gesang dem Gottesdienst eine angemessene musikalische Note. Nach der Predigt und dem Glaubensbekenntnis der 126 Firmlinge spendete der Regensburger Bischof jedem Mädchen einzeln das Sakrament, indem er es bei seinem Namen nannte, die Hand auflegte, die Stirn mit Chrisam salbte und ihm den Frieden wünschte.
Zuvor hatte Bischof Gerhard Ludwig in seiner Predigt vom Therapiezentrum Maximilianshöhe in Furth im Wald berichtet, das er zwei Wochen zuvor im Rahmen des Abschlusses der Großen Visitation besucht hatte. Für alle Patienten dort, die sich erhoffen, ihr Leben in Zukunft meistern zu können, seien das Selbstwertgefühl und die Menschenwürde von größter Bedeutung. Die Würde komme jedem Menschen von Gott, seinem Schöpfer, zu, der uns nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Der Bischof erklärte: „Menschen mit großen Problemen haben in ihrer Kindheit oft wenig Liebe erfahren. Von größter Bedeutung für uns Menschen ist aber die Urerfahrung, in diesem Leben willkommen und angenommen zu sein.“ Das Wichtigste und Schönste sei die Liebe, die uns verbindet. Es gehe darum, Liebe nicht nur zu empfangen, sondern auch zu geben. Mit deutlichen Worten wandte sich der Regensburger Bischof gegen Zustände in der Gesellschaft: „Wir sollen nicht den Kältetod der Lieblosigkeit in unserer Gesellschaft sterben. Diese Position ist falsch: Wenn jeder nur an sich selber denkt, dann wird es schon am besten gehen.“
Den 126 Firmlingen rief der Bischof zu: „Gott trennt sich nicht von euch! Zu ihm könnt ihr immer zurückkehren! Dass er euch das zugesagt hat, das wird heute ganz deutlich.“ Im Sakrament der Firmung umarme uns Gott selbst mit seiner Liebe. Bischof Gerhard Ludwig forderte die jungen Menschen daher auf, „die Augen des Glaubens ganz weit aufzutun“. „Denn Gott ist der Urheber meiner Würde und meines Selbstwertgefühls.“ Abschließend wurden als Andenken an diesen bedeutsamen Tag der Lebensgeschichte der Mädchen alle Schulklassen mit Bischof Gerhard Ludwig auf den Stufen vor dem Silberaltar im Dom fotografiert.