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Von Bedeutung weit über den universitären Kontext hinaus

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Actus Academicus der Katholisch-Theologischen Fakultät – Prof. Dr. Englert: Wovon redet die Theologie eigentlich?

Am 26. Juni war es so weit: Die Fakultät für Katholische Theologie der Universität hat ihre Absolventinnen und Absolventen geehrt, auf vergangene Höhepunkte der Forschung zurückgeblickt und dem Festvortrag von Prof. Dr. Rudolf Englert gelauscht.

Im ersten Teil der Zeremonie, die bei 38 Grad Außentemperatur glücklicherweise im klimatisierten H 24 stattfand, begrüßte zunächst Prof. Unterburger, Dekan der Fakultät, die Gäste, insbesondere Weihbischof Dr. Josef Graf, der in Vertretung von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer der Einladung gefolgt war, und Herrn Prof. Eckstein, den Vorsitzenden des Fördervereins der Fakultät. Im Anschluss würdigten Prof. Unterburger und Prof. Udo Hebel, Präsident der Universität, die Absolventinnen und Absolventen. Professor Hebel betonte die Bedeutung der Schwellensituation der Absolventinnen und Absolventen im Übergang vom Studium zu dem etwas ironisch als „echten Leben" bezeichneten Zustand danach.

Der Schwellencharakter der Veranstaltung insgesamt wurde auch deutlich im Ineinander von Abschied und Neubeginn: die Fakultät gedachte mit Herrn Dr. Willibald Meiler und Herrn Prof. Dr. Lothar Schneider zweier ehemaliger akademischer Mitarbeiter, die beide im vergangenen April verstorben waren. Sie begrüßte aber auch voller Freude Prof. Dr. Ute Leimgruber, die zum ersten Juli zur neuen Professorin für Pastoraltheologie an der Fakultät ernannt worden war.

Den Bericht über die akademischen Höhepunkte des vergangenen Semesters leitete Prof. Unterburger sodann mit dem Leitsatz ein, das Ausbildungsziel der Universität sei es, selbst denken zu können, nicht nur viel zu wissen. Gemäß diesem Leitbild sei über eine rege Forschungs- und Lehrtätigkeit zu berichten. Mehrere Preise für Angehörige der Fakultät und die anstehende Eröffnung des Center for Advanced Studies „Beyond Canon" seien an dieser Stelle exemplarisch erwähnt.

Es folgte die Verleihung der Magister- und Master-Urkunden sowie die Verlesung der Themen der an der Fakultät abgeschlossenen Zulassungsarbeiten der Lehramtsstudierenden. Nach einer kurzen Pause und einer musikalischen Einladung, die Plätze wieder einzunehmen, schloss sich der Festvortrag der Joseph Ratzinger-Papst Benedikt XVI.-Gastprofessur an. Eingeführt durch ein kurzes Grußwort von Herrn Schmid vom Schülerkreis und der Joseph Ratzinger-Papst Benedikt XVI.-Stiftung, die die Gastprofessur jeweils im Sommersemester ermöglicht, stellte Prof. Englert eindringlich die Frage nach dem Gegenstand religiöser Rede: ,,Wovon redet die Theologie eigentlich?" Ausgehend von einem Fallbeispiel sprach Prof. Englert grundlegende Fragen religionspädagogischer Reflexion und theologischen Arbeitens überhaupt an, die weit über den universitären Kontext hinaus relevant sind. Was ist eigentlich Theologie? Wie kann der Eingriff in religiöse Lernprozesse, der Teil des Religionsunterrichts an unseren Schulen ist, begründet werden? Welche Standards sollten bei Diskussionen in diesem Religionsunterricht gelten? Was ist ein gut begründetes theologisches Statement? Und was drückt die Theologie überhaupt aus, wenn sie heute „Gott" sagt? Prof. Englert plädierte überzeugend dafür, auch jugendliches Theologisieren ernst zu nehmen und als Herausforderung zu begreifen. Aufgabe der Theologinnen und Theologen sei es zunächst, die religiösen Denk- und Sprachmodelle heutiger Menschen zu begleiten und sie dann durch die Begegnung mit anderen, beispielsweise der Tradition entsprungenen Modellen, zu inspirieren.



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