Vollversammlung des Diözesanpastoralrats im Bistum Regensburg
Bei der Vollversammlung des Diözesanpastoralrats am 18. März 2011 wurde als Schwerpunkt das Thema „Pfarreiengemeinschaften“ gewählt. In seinem Eingangsstatement ging Bischof Gerhard Ludwig Müller auf die aktuellen Ereignisse in Japan ein, die auf die Kontingenz des Menschen verweisen würden. Der technische Fortschritt sei zwar wichtig, es müsse dabei aber nach ethischen Gesichtspunkten abgewogen werden. Anschließend informierte Generalvikar Michael Fuchs in einem Impulsreferat über das Grundverständnis bei der Bildung von Pfarreiengemeinschaften.
Bei der Planung müsse der Glauben vor der Struktur stehen, um nicht an Äußerlichkeiten hängen zu bleiben. Ebenso habe die Feier der Eucharistie eine Priorität, weil sie nicht durch andere Gottesdienstformen ersetzt werden könne. Schließlich sei die Pfarrei das grundlegende Prinzip, das vor größeren oder kleineren Räumen (z.B. Exposituren) stehe. Exposituren und Benefizien müssten sich als Teile der Pfarrei begreifen. Aufgabe des Priester sei, zwischen den drei Säulen des christlichen Grundvollzugs (Liturgia, Diakonia, Martyria) auszutarieren. Domkapitular Dr. Franz Frühmorgen, Personalreferent des Bistums, informierte das Gremium über die Personalentwicklung, insbesondere die Entwicklung der Priesterzahlen. Zwar seien die Zahlen der Neupriester rückläufig, man nehme aber gerne die Hilfe von Orden und ausländischen Priestern gerne an. Es aber ein Anliegen, dass die Pfarreiengemeinschaften immer nur anlassbezogen gegründet würden, nicht zu einem bestimmten Termin. Auch seien erheblich weniger Pfarreiengemeinschaften wie ursprünglich geplant gegründet worden, da die Priesterzahlen nicht so weit zurückgegangen seien. Eine große Hilfe seien dabei auch die Diakone sowie die Pastoral- und Gemeindereferenten, auf die man auch in Zukunft zurückgreife.
Von der Gemeindeberatung informierten Hartmut Meyer und Christine Troidl über ihre Erfahrungen bei der Errichtung von Pfarreiengemeinschaften. Wichtig sei dabei die Vorbereitung der Pfarrei durch den scheidenden Pfarrer und die Einbeziehung der Gremien. Die beteiligten Pfarreien sollten dabei das Gefühl der Gleichberechtigung erhalten. Bei der anschließenden Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die Situation im Bistum zwar ernst sei, aber nicht so dramatisch wie in anderen Bistümern. Bischof Gerhard Ludwig forderte die Gläubigen auf, auch die nicht-muttersprachlichen Priester aufzunehmen. Er erinnerte dabei an die europäischen Missionare, die im Ausland tätig gewesen seien.
Bei der anschließenden Kleingruppenarbeit tauschten sich die Mitglieder des Diözesanpastoralrats über ihre Erfahrungen bei der Bildung von Pfarreiengemeinschaften aus. Betont wurde von den Anwesenden, dass die Vernetzung nach einer guten Einführung einer Pfarreiengemeinschaft verstärkt werde. Außerdem solle in den Pfarreiengemeinschaften auf die Ansprechbarkeit des Pfarrers in allen beteiligten Pfarreien geachtet werden. Bemerkenswert seien außerdem die vielfältigen Aktivitäten der Laien, die in einer Pfarreiengemeinschaft einer verstärkten Koordinierung bedürften. Das Gremium nahm auch die verschiedenen Ängste in jenen Pfarreien wahr, die vor der Bildung einer Pfarreiengemeinschaft stehen. Diese sollten Gemeinsamkeiten entdecken und Visionen entwickeln.
Abschließend lud Bischof Gerhard Ludwig zur Teilnahme am dritten Besuch des Hl. Vaters in Deutschland. Besonders wichtig sei dabei die Präsenz in Berlin, da die Kameras der Öffentlichkeit dorthin gerichtet seien.