„Uns geht es um den Menschen“
Am gestrigen Donnerstag ist es in der Realschule Niedermünster in Regensburg zu einer Begegnung von Bischof Gerhard Ludwig Müller mit den Rektoren der Realschulen in der Oberpfalz gekommen. Von den 34 Realschulen sind 7 in kirchlicher Trägerschaft. Der Regensburger Bischof appellierte an die Rektorinnen und Rektoren, den jungen Menschen an den Schulen das Gefühl des „Aufgehoben- und Geborgenseins“ zu geben. „Hier wird die Achtung vor der Persönlichkeitswürde ganz konkret“, sagte der Bischof. Viele spätere Probleme der Gesellschaft könnten so verhindert werden. Den Lehrern wünschte er den Mut, sich auf jeden Schüler „neu einzulassen“.
Bischof Gerhard Ludwig hob die besondere Bedeutung des konfessionellen Religionsunterrichts für die Bildung der jungen Menschen hervor. Reines Faktenwissen genüge nicht. Der Religionsunterricht sei keine Ideologisierungsanstalt, sondern werde mit den Grundprinzipien unseres Glaubens gestaltet. „Er hat die Aufgabe, die christliche Persönlichkeit herauszubilden, zu einem verantworteten Glauben zu führen, die Religionsfreiheit der anderen zu respektieren, vor allem aber den eigenen Glauben zu stärken.“ Der Bischof wandte sich dagegen, sich im Religionsunterricht in einen „allgemeinen Relativismus“ zu flüchten oder aber sich gegenüber den Naturwissenschaften, der Geschichtswissenschaft und der Philosophie abzuschotten.
Angesichts der Herausforderung durch den Islam erklärte Bischof Gerhard Ludwig: „Wir dürfen auf die Fanatisierung nicht mit Fanatisierung reagieren. Uns geht es um den Menschen.“ Das Christentum sei im Innersten eine personale Antwort auf den Anruf Gottes. „Das ist die beste Antwort, die wir auf eine politisch instrumentalisierte Religion geben können.“
Ludwig Meier, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in der Oberpfalz, dankte dem Regensburger Bischof für sein großes Interesse an Schule und Bildungspolitik. „Sie haben mit der Errichtung der Schulstiftung der Diözese Regensburg den Fortbestand zahlreicher kirchlicher Schulen gesichert, das ist Ihr Verdienst.“