Umweltwoche in der Lernwerkstatt der KJF Regensburg
Was kann jeder Einzelne für Klima und Umwelt tun?
Regensburg, 18. April 2023
Seit 2017 widmet sich die Lernwerkstatt der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regenburg e. V. im Rahmen einer Umweltwoche den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. „Unser Ziel ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern praktische Informationen an die Hand zu geben und aufzuzeigen, was jeder Einzelne tun kann, um die Umwelt zu schonen und das Klima zu schützen“, erläutert Christina Amerle, stellvertretende Einrichtungsleiterin und Organisatorin der Umweltwoche, das Konzept.
„Wir laden jedes Jahr namhafte Expertinnen und Experten aus Umweltschutzorganisationen ein. Mit ihrem Fachwissen dienen sie den Jugendlichen als Ansprechpartner und sensibilisieren sie für diese wichtigen Themen.“
In diesem Jahr waren Maria Haag und Florian Gerum-Winkelmann von der studentischen Initiative Netzwerk Nachhaltigkeit zu Gast in der Lernwerkstatt und gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Lernwerkstatt einen Überblick zur aktuellen Diskussion in Sachen Klima. Dabei ging es unter anderem um die Ausbreitung von krankheitsübertragenden Stechmücken durch die Erderwärmung, die Zunahme von Hitzewellen, Dürrekatastrophen und Überschwemmungen. „Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, würde die weltweite Durchschnittstemperatur so stark ansteigen, dass große Teile der Erde unbewohnbar werden. Deshalb ist es so wichtig, jetzt zu handeln bevor die Kipppunkte für das Klima erreicht werden, die man nicht mehr rückgängig machen kann“, sagte Florian Gerum-Winkelmann.
In einer Ideensammlung arbeiteten sie gemeinsam Ideen, wie jeder Einzelne durch sein Verhalten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann: Fahrrad- statt Autofahren, Fahrgemeinschaften bilden, den öffentlichen Nahverkehr oder Car-Sharing nutzen waren einige der genannten Punkte. Auch eine vegane oder vegetarische Ernährung entlastet das Klima: „Mit der Energie, die zur Herstellung von einem Kilogramm Fleisch gebraucht wird, könnte man zehn Menschen ernähren“, erklärte Maria Haag den Zusammenhang. „Es ist auch sinnvoll, sich mit regionalen Produkten zu ernähren, die nicht um die halbe Welt geflogen werden müssen.“
So entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen den Referenten und dem Publikum: „In meinem Heimatland Tschechien fahren viele Busse mit Strom aus Oberleitungen. Warum geht das hier nicht? Ich finde, die Politik muss mehr für den Klimaschutz tun“, meldete sich eine Teilnehmerin zu Wort. Gleichzeitig kritisierte sie Aktionen, bei denen sich Aktivisten während des Berufsverkehrs auf der Straße festkleben: „Jeder hat das Recht zu demonstrieren und für seine Anliegen einzutreten, aber die Leute aufzuhalten, die in die Arbeit fahren müssen – das geht zu weit.“
Neben den beiden Referenten des Workshops waren auch Stephanie Ertl vom Verbraucherservice Bayern und Wolfgang Feiner von Greenpeace zu Gast in der Lernwerkstatt: Ertl ging in ihrem Vortrag den Schattenseiten des Plastikverbrauchs auf den Grund. Feiner erläuterte, welche Rolle die Themen Klima und Energie, Wälder und Meere, Landwirtschaft und Chemie für den Umweltschutz spielen und gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tipps für umweltschonendes Verhalten im Alltag. Zudem stand die Besichtigung einer Windkraftanlage auf dem Sallerner Mühlberg, die bereits seit 1998 in Betrieb ist, auf dem Programm.
Text und Bild: Sebastian Schmid
Bildunterschrift: Maria Haag, Florian Gerum-Winkelmann, Mitglieder des Netzwerks Nachhaltigkeit, und Christina Amerle, stellvertretende Leiterin der Lernwerkstatt und Organisatorin der Umweltwoche