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Umweltbeauftragte Beate Eichinger zum Tag der Erde am 22. April

Aufmerksam machen mit dem Earth Day

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Regensburg, 21. April 2023

Zum Earth Day am 22. April sprechen wir mit der Umweltbeauftragten der Diözese, Beate Eichinger, über die Bedeutung solcher Tage und über Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Bistum Regensburg. Beate Eichinger ist in der Diözese für Umwelt und ökosoziale Gerechtigkeit zuständig und organsiert jedes Jahr unter anderem den Schöpfungstag.

Der Earth Day soll jedes Jahr am 22. April auf Umwelt- und Klimaschutz aufmerksam machen - ein Thema, das eigentlich allgegenwärtig sein sollte. Wie sehr braucht es solche Tage, damit die Menschen das Thema verinnerlichen?

Der „Tag der Erde“ ist ein „altehrwürdiges“ Datum in der Umweltbewegung, an dem seit den 1970er Jahren vor allem in den USA Aktionstage für Umwelt- und Klimaschutz abgehalten werden. Grundsätzlich sind solche Termine, an denen viele Menschen an unterschiedlichen Orten für ein gemeinsames Anliegen eintreten, immer eine Motivation für die Aktiven und zugleich eine Möglichkeit, konzertiert Aufmerksamkeit zu schaffen.

Ein Datum, das mir persönlich immer nahegeht, ist der sogenannte Erdüberlastungstag. Dieser istfast jedes Jahr eher, letztes Jahr zum Beispiel am 28. Juli 2022 weltweit und auf nationaler Ebene sogar noch früher, am 4. Mai 2022. An diesem Aktionstag übersteigt die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr. Seit der Einführung dieses Rechenexempels rückt dieser Tag im Jahreskreis fast jedes Jahr weiter nach vorne – das macht die Dringlichkeit von Umwelt- und Klimabemühungen deutlich.

Für uns kirchlich engagierte Umweltschützer/innen ist die sog. „Ökumenische Schöpfungszeit“ vom 1. September bis 4. Oktober eines jeden Jahres solch ein geprägter Zeitraum, in dem wir an unsere Verantwortung für die Schöpfung erinnern und uns darauf besinnen, dass diese Welt von Gott zum Guten geschaffen und uns zum sorgsamen Umgang anvertraut wurde.

"Wohne lieber grüner" - nachhaltig und ressourcenschonend Bauen und Arbeiten ist das Motto des Earth Day 2023. Was ist denn überhaupt "nachhaltig" leben und arbeiten?

Nachhaltiges Bauen liegt im Trend und wird auch mit vielen staatlichen Fördertöpfen unterstützt. Da geht es um möglichst energieeffiziente Gebäude mit Dämmung, Photovoltaikanlagen und intelligenten Heizsystemen sowie um eine naturnahe und biodiversitätsorientierte Gartengestaltung. Das sind hilfreiche Ansätze.

Noch wichtiger ist für mich jedoch die Frage, wieviel Wohnraum jede und jeder von uns für sich beansprucht und damit, wieviel Fläche für den persönlichen Lebensraum zugebaut wird. Moderne Stadtviertel berücksichtigen alternative Wohnformen, in denen Gemeinschaftsflächen geteilt werden.

Auch in der Arbeitswelt wird Schreibtisch- bzw. Büro-Sharing salonfähig – gerade in Kombination mit den erweiterten Möglichkeiten des mobilen Arbeitens. Mit intelligenten Lösungen kann viel Bürofläche eingespart werden.

Wie versuchen Sie von Ihrer Fachstelle aus, die Menschen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren? Welche Maßnahmen gibt es im Bistum Regensburg um diese Ziele zu erreichen?

Am überzeugendsten ist das eigene Tun und die Vermittlung, dass umweltorientiertes Leben befriedigend ist und Spaß machen kann. Auch hier hat das gemeinschaftliche Engagement eine hohe Bedeutung. Die Diözesane Klimaschutzinitiative hat viel Schwung in die Pfarreien gebracht, mit den unterschiedlichen Anreizen, auch finanzieller Art. Die Förderbausteine aus unserem Klimafonds reichen von den energetischen Optimierungen bis hin zu Flächenentsiegelungen, Wasserschutzmaßnahmen und Baumpflanzaktionen. Neben dem Mega-Thema nachhaltige Energieversorgung rückt der Einsatz für Artenschutz wieder mehr in den Fokus.

Ein wichtiger Aktionstag für uns ist der jährliche Diözesane Schöpfungstag, dieses Jahr am Samstag, 30. September im Klosterkosmos Waldsassen unter dem Motto „Maßvoll leben – nachhaltig entwickeln“. Herzliche Einladung dazu schon heute!

Interview: Katharina Winterlich



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