Thomas Müller wurde zum Diakon geweiht - Weihbischof Pappenberger: „Diakon werden heißt einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und sein Leben in Blick und Haltung Christi anzunehmen.“
(pdr) Die Basilika St. Emmeram war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Thomas Müller aus Regensburg Burgweinting von Weihbischof Reinhard Pappenberger zum Ständigen Diakon geweiht wurde. Zuerst rief der Bischöfliche Beauftragte für den Ständigen Diakonat im Bistum Regensburg, Domkapitular Dr. Franz Frühmorgen, den Weihekandidaten mit seinem Namen auf. Thomas Müller trat aus der Mitte der Gläubigen heraus vor den Weihbischof und sagte wie der junge Samuel, den der Herr in den Tempel rief: „Hier bin ich“ (1 Sam 3,4). Der Bischöfliche Beauftragte bat um die Erteilung der Weihe und bezeugte die Würdigkeit des Kandidaten. Schließlich bekundete die Gemeinde ihre Zustimmung und stimmte den Gloria-Hymnus an.
In seiner Predigt ging Weihbischof Pappenberger auf die Geschichte des Barmherzigen Samariters ein. Der Herr selber käme zwar in dieser Geschichte nicht vor, dennoch sei Er es, der hier Barmherzigkeit zeige. „Ein Fremder kümmert sich um einen Kranken, das ist eine Geschichte, die aus dem Herzen Gottes kommt“, sagte der Weihbischof. Der Samariter sei in diesem Falle ein Pseudonym für Jesus selbst. Gott sei hier Vorbild und zeige, wie sich die Menschen den Nächsten gegenüber verhalten sollten. Auch wenn uns dieser Anspruch, wie Gott zu handeln, „schwindlig“ mache, sagte Pappenberger, dürften wir nicht davor zurückschrecken. „Wir müssen unser Leben lang versuchen so zu handeln, denn sonst verfehlen wir unser Ziel.“ Nur wer sich wie der barmherzige Samariter, also wie Gott selbst als barmherziger Samariter verhalten, könne ein erfülltes Leben leben.
Die Eucharistie, die Jesus Christus am Abend vor seinem Tode eingesetzt habe, sei, predigte der Weihbischof, ein Akt der lebendigen Liebe Gottes. „Jesus nimmt seinen Tod, seine Auferstehung und die bleibende Weggefährtenschaft des barmherzigen Samariters voraus, indem er sich uns zur Speise gibt, so dass wir ihm nah sein und wie er sein können. In der Eucharistie zieht die Liebe Gottes in uns hinein. Menschlich nicht Erreichbares verbindet sich mit uns“, sagte der Weihbischof. In jeder Messfeier gehe Gott auf die Gläubigen zu. „Er gibt uns alles, was er geben kann. In diesem Augenblick ist es dem Gläubigen möglich, so zu handeln, wie Gott es getan hat.“ Die Eucharistie wolle die Liebe Gottes in uns leibhaftig werden lassen, predigte Pappenberger weiter. „Denn genau das bedeutet Nächstenliebe aus der Perspektive Gottes: Den Menschen mit Seinen Augen sehen. Der Weihbischof stellte fest: „Das Beste für uns Menschen ist, Ihm nah zu sein!“ An den Weihekandidaten Thomas Müller gewandt, sagte der Weihbischof: „Diakon werden heißt einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und sein Leben in Blick und Haltung Christi anzunehmen.“ Der Diakon verkünde das Wort Gottes nicht nur, sondern er bezeuge es mit seinem Leben.
Nach der Predigt folgten die Weihehandlungen: Die Handauflegung und das Weihegebet, das Anlegen von Stola und Dalmatik, die Überreichung des Evangeliars. Schließlich wurde der neue Diakon von Weihbischof Pappenberger und seinen Mitbrüdern umarmt.
Am Ende des Weihegottesdienstes begaben sich die Geistlichen in die Krypta und beteten am Schrein des heiligen Wolfgang. Die Messe wurde vom Kirchenchor St. Franziskus aus Burgweinting musikalisch gestaltet. Die Leitung lag bei Johannes Buhl.