Theaterstück „Resl unser“ beeindruckt Bischof Voderholzer
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer ist von dem Theaterstück "Resl unser" sehr beeindruckt. Nach dem Besuch einer Vorstellung in der Regionalbibliothek Weiden am vergangenen Samstag hob er lobend hervor, dass "alle Für und Wider rund um die Mystikerin aus Konnersreuth vorkommen". Das Stück habe ihm sehr gut gefallen, so der Regensburger Bischof, dessen damaliger Vorgänger Henle auch mit einer Rolle bedacht war. "Besonders wichtig ist, dass die Ereignisse rund um Therese Neumann kontextualisiert in die Zeitgeschichte des Nationalsozialismus eingebettet dargestellt werden", so Voderholzer, der sich schon in seiner Studienzeit mit Therese Neumann befasst hat .
In dem vom Landestheater Oberpfalz produzierten Stück nähert sich der Chamer Autor Bernhard Setzwein mittels mehrerer Perspektiven dem Mysterium der stigmatisierten und über Jahre hinweg nahrungslosen Schneiderstochter, das bis heute die Gemüter längst nicht nur gläubiger Menschen bewegt und tiefe Verehrung ebenso hervorruft wie schroffe Ablehnung. Nur die wenigsten auch unter den Neumann-Kennern dürften bislang gewusst haben, dass 1927 sogar Hollywood an dem Thema interessiert war. Damals war ein großes Stummfilmprojekt mit dem Star Lillian Gish, gespielt von Doris Hofmann, geplant. Da ist zum einen der Regisseur Max Reinhard, gespielt von Uli Scherr, der die Skepsis des Dorfpfarrers Joseph Naber (Christian Höllerer) auf sich zieht, weil er von "großem Schauspiel" schwärmt, das sich hier und auch sonst in vielen Riten der katholischen Kirche zutage tritt. Und da ist aber auch die Filmdiva, die die Frage in den Raum stellt, warum man nicht einfach glauben könne, was man hier sehe.
In einem weiteren Erzählstrang wird die ablehnende Haltung des damaligen Regensburger Bischofs Franz Anton von Henle (Stefan Puhane) gegenüber Konnersreuth deutlich. "Warum glauben die der Frau alles" frägt er seinen Sekretär und das Publikum immer wieder. Und auch der bis heute andauernde Streit um den Wahrheitsgehalt dessen, was sich in ihrem Dorf zuträgt, kommt mittels des Dorfwirts, eines strammen Nazis und der Pfarrers-Haushälterin, Resls Schwester Schwester Ottilie, vor.
Voderholzer lobte auch, dass es in dem Stück keine Tabus gebe und fromme Positionen ebenso Eingang gefunden hätten wie sehr skeptische Haltungen. "Hier kommen wirklich alle Seiten vor", so der Bischof, der als einfacher Theaterbesucher nach Weiden gereist war und auch die heiteren Seiten des Stückes erfreut zur Kenntnis nahm, zumal Setzwein auf billige Gags auf Kosten religiöser Gefühle verzichtet hat. Vielmehr wartet er mit tiefer Sachkenntnis auf und bringt unerwartete Wendungen wie die, dass die Filmdiva aus Amerika gar nicht lesen kann.
Das Theaterstück "Resl unser" wurde am 14. März 2019 in der Regionalbibliothek Weiden uraufgeführt; aufgrund der großen Nachfrage gibt es über die ursprünglich für 24.3. angesetzte Dernière hinaus bereits zwei weitere Termine, am 12. Und 13. April, ebenfalls in der Regionalbibliothek Weiden.