News Bild Spannendes von Raphaels monumentalem Werk im Vatikan - Größen der Forschung befassen sich im Schloss Spindlhof mit der „Schule von Athen“

Spannendes von Raphaels monumentalem Werk im Vatikan - Größen der Forschung befassen sich im Schloss Spindlhof mit der „Schule von Athen“

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(pdr) Neue und vor allem spannende Perspektiven auf Raphaels „Schule von Athen“ hat ein Seminar am vergangenen Wochenende im Schloss Spindlhof gegeben. Das monumentale Fresko „Die Schule von Athen“ befindet sich im Saal der Signatur (Stanza della Segnatura) im Apostolischen Palast im Vatikan. Sie wurde von 1509 bis 1511 von Raphael unter dem Pontifikat Julius II. (1503-1513) von eigener Hand freskiert. Veranstalter der einmaligen Tagung war das Schloss Spindlhof, das Bildungshaus der Diözese Regensburg, in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg. Der international renommierte Raphael-Kenner Prof. Dr. Matthias Winner (Rom/Berlin), der Regensburger Kunstgeschichtler Prof. Dr. Christoph Dittscheid, der Marburger Altphilologe Prof. Dr. Arbogast Schmitt sowie Pater Dr. Heinrich Treziak (Mainz) bereicherten das hochkarätig besetzte Seminar durch ihre Beiträge. Erster Höhepunkt war der Vortrag von Prof. Winner, dem langjährigen Leiter der Biblioteca Hertziana in Rom, der über Raphaels Monogramm auf dem Mantelkragen des Archimedes, eine wichtige Partie des Freskos, sprach. Viel spricht dafür, dass Winner erstmals die Figuren des Demokrit sowie des Heraklit plausibel entschlüsselt hat.

Das monumentale Werk mitten im Vatikan bezeichnet einen absoluten Höhepunkt der Kunst und damit tiefe Einblicke in die Weltsicht der damaligen Zeit überhaupt. Wie in einem Brennglas vereint es Auffassungen, Wünsche und Anliegen sowie die Figur des einflussreichen Kanonisten-Papstes Julius II., der gegen den Konziliarismus das Papsttum in seiner Bedeutung verteidigte und somit als einheitsschaffende Instanz der universalen Kirche stützte.

Prof. Dr. Sigmund Bonk, Direktor des Bildungshauses „Albertus Magnus“, moderierte die Tagung. In seinem Vortrag vertrat er die These, dass sich in dem Panorama aus zahlreichen berühmten Philosophen und Denkern deutlich franziskanische Einflüsse erkennen lassen – und dies auch weit über den heiligen Bonaventura hinaus: Der Onkel von Julius II., der Franziskaner und Papst Sixtus IV. (1471-1484), hatte seinen Neffen maßgeblich gefördert. Julius II. war von Franziskanern erzogen worden.

Thema der fruchtbaren Gespräche war außerdem die „Disputa“, die der „Schule von Athen“ gegenüber angebracht ist (siehe Bild im vorderen Newsbereich). Hier wird vor allem die Theologie dargestellt - gruppiert um das Allerheiligste Altarsakrament wie auch um die göttliche Dreifaltigkeit.



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