Spannende Zeiten für das Diözesanmuseum: Bischof Rudolf führt die neue Leiterin Dr. Maria Baumann ins Amt ein
Bischof Rudolf Voderholzer hat Dr. Maria Baumann am Nikolaustag offiziell in das Amt der neuen Leiterin des Fachbereichs Kunst- und Denkmalpflege und der Diözesanmuseen eingeführt. Im Diözesanzentrum Obermünster feierte er gemeinsam mit der neuen Leiterin und vielen Gästen eine Pontifikalvesper zum Nikolausfest. Die offizielle Amtseinführung war im Anschluss.
"Wir wollen positiv unsere Schätze präsentieren!"
"Zu den Schätzen, die uns von unseren Vätern und Müttern im Glauben anvertraut sind, gehören nicht nur die Werke der großen Kunst, sondern auch die der religiösen Volkskunst und alles das, was mit Brauchtum zu tun hat", sagte Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt. "Der heutige Gedenktag des Heiligen Nikolaus zeigt uns die Chancen des kirchlichen Brauchtums." Der Heilige Nikolaus habe das Bild eines Bischofs in unserer Kirche geprägt. Durch ihn seien das Brauchtum und das Wissen über einen Bischof transportiert worden. Aber auch die Gefährdungen des Brauchtums würden dadurch klar werden: Denn vom eigentlichen bischöflichen Ornat des Heiligen Nikolaus' ist beim Weihnachtsmann nur die rote Farbe geblieben. "Der weltanschaulich neutrale Weihnachtsmann konnte dann auch leicht vom 6. Dezember losgelöst werden", erklärte Bischof Voderholzer weiter. Der einstmalige Bischof fungiere jetzt als Werbeträger mit Zipfelmütze. "Aber es hat keinen Sinn, über die Verzipfelmützung von Weihnachten zu klagen: Wir wollen positiv unsere Schätze präsentieren! Und ich bin sehr froh, dass wir mit Frau Dr. Baumann eine Kunstexpertin für diese Aufgabe gewinnen konnten!"
Neue Zugänge suchen: Eine Aufgabe mit vielen Herausforderungen
Dr. Baumann sei nicht nur eine Kennerin und Liebhaberin der modernen Kunst, sondern sie kenne sich auch in der religiösen Volkskunst und dem damit verbundenen Brauchtum gut aus, so der Bischof. Domvikar Werner Schrüfer, Künstlerseelsorger im Bistum Regensburg, machte im anschließenden Festakt die Bedeutung neuer Zugänge zur Kunst deutlich. Gerade in der christlichen Kunstszene würden die alten Überzeugungen, Metaphern und Formen oft nicht mehr greifen. "Wir müssen neue Zugänge suchen, um Menschen wieder in den Bereich von Glauben, von Evangelium und Kirche zu bekommen."
Diese Herausforderung will Maria Baumann neben vielen weiteren annehmen. "Ich darf eine wunderschöne Aufgabe übernehmen", so die neue Leiterin, "vor deren Herausforderungen ich aber auch großen Respekt habe." Der viele Zuspruch und die vielen herzlichen Wünsche schon von Beginn an hätten ihr jedoch Mut gemacht.
Spannende Zeiten für das Diözesanmuseum stehen bevor
"Die Diözesanmuseen stehen vor spannenden Zeiten", kündigte die Leiterin an. Es stehen viele neue Projekte an: Im Jahr 2017 wird es keine neue Ausstellung geben. Dagegen soll das nächste Jahr der Neukonzeption der Diözesanmuseen gehören. Einen Ausblick gab Dr. Baumann schon: Die in den vergangenen Jahren restaurierte Kirche St. Ulrich soll wieder zum Museum werden - die Wiedereröffnung ist für 2018 geplant. "Mit einem etwas anderen Ansatz eines kirchlichen Museums." Denn St. Ulrich ist nur der erste Schritt in einem umfassenden Konzept, das ein Museumquartier am Dom zum Ziel hat: Die Geschichte des Doms, der Stadt und des Glaubenslebens soll in historischen Gebäuden rund um den Dom zeitgemäß präsentiert werden.
Seit dem 1. September 2016 ist Dr. Maria Baumann die Leiterin der Bistumsmuseen. Sie hat damit die Nachfolge von Dr. Hermann Reidel angetreten.