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Sorge vor Energie-Engpass im Winter in der Diözese Regensburg

So will man künftig in der Verwaltung Heizkosten sparen

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Regensburg, 5. August 2022

Die Gas- und Energiepreise kennen derzeit nur eine Richtung – steil nach oben. Der Ukrainekrieg treibt nicht nur die Inflation voran, sondern durch Putins Gaskrieg steigen die Gaspreise in Deutschland. Ein Ende der Spirale ist derzeit nicht in Sicht. Energieexperten warnen vor einem harten Winter, der nicht nur die einzelnen Haushalte finanziell überproportional belastet, sondern auch die Wirtschaft und Institutionen wie die Kirchen. Aufgrund der angespannten Situation auf dem Gas- und Energiemarkt tritt das Bistum Regensburg jetzt auf die Bremse und will weniger Geld für Energie ausgeben. Bereits mit Blick auf einen möglichen Energie-Engpass im Winter plant die Diözese Einschränkungen.

Exorbitant steigende Energiepreise und ökologische Gründe

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Medien nicht auf die exorbitant steigenden Energiepreise und auf eine drohende Gasmangelsituation hinweisen. Ein Durchschnittshaushalt könnte bald jährlich 2800 Euro für Gas zahlen, warnt das „Handelsblatt“. Ab dem 1. August geht die Erhöhung des Gaspreises in die nächste Runde. Die Stadtwerke München teilten mit, dass ein Durchschnittshaushalt künftig rund 42 Euro mehr pro Monat bezahlen müsse, auch die REWAG in Regensburg erhöht die Preise. Während der Gaspreis explodiert, ist der Anstieg beim Strom vorerst verhaltener, vor allem wegen des Wegfalls der EEG-Umlage.

Das Bistum Regensburg hatte sich bereits vor zwei Jahren dazu verpflichtet, bis 2030 seine CO2-Emissionen um 50% zu reduzieren. Unabhängig vom Gaskrieg stand für die Diözese aus ökologischen und bereits damals nicht allein nur aus finanziellen Gründen fest, dass man fossile Brennstoffe einsparen muss.  

Von Reduzierung der Raumtemperaturen bis zum Verzicht auf Videokonferenzen

Sowohl aus ökologischen Gründen als auch mit Blick auf einen drohenden Energie-Engpass im Winter hat Generalvikar Dr. Roland Batz neue Energiesparmaßnahmen angeordnet. Beginnend mit der Heizperiode im Herbst sollen diese dauerhaft in den zentralen Dienstgebäuden des Bischöflichen Ordinariates zur Anwendung kommen. Geplant sind nicht nur die Reduzierung der Raumtemperaturen auf maximal 21 Grad, die Reduktion der Heizzeiten und der Heizperiode von Oktober bis April, sondern auch das Verbot privater Heizlüfter.

Wie das Bischöfliche Ordinariat mitteilte, können pro 1°C Raumtemperatur die Heizkosten um bis zu 6% gesenkt werden. In wenig genutzten Räumen will man nach Dienstschluss die Thermostate auf „Frostschutz“ stellen und elektrische Geräte bei längerer Nichtnutzung ganz ausschalten. Statt Aufzug geht es für die Mitarbeiter nunmehr wieder traditionell über die Treppen zum Arbeitsplatz. Auch Reisen mit dem Auto oder Flugzeug seien nach wie vor umweltunverträglich. Daher sollen auch verstärkt – mit Blick auf die pandemisch sich möglicherweise zuspitzende Corona-Lage im Winter – Präsenztreffen nur dann staatfinden, wenn man öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad dazu nutzen kann. Als Alternative dazu bleiben die sich in der Pandemie bereits bewährten Videokonferenzen. Hier will man möglicherweise und lediglich auf die „Video“-Funktion verzichten, was nicht bedeutet, dass keine Videokonferenzen mehr stattfinden, sondern dass man ohne diesen zusätzlichen Stromfresser miteinander kommuniziert. Etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs im Netz wird mittlerweile allein durch Video-Streaming verursacht.

 

Text: Stefan Groß
Foto: Maria König



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