Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Gespräch mit emeritierten Pfarrern aus dem Bistum

„Wir müssen das Ehrenamt weiter stärken“


Werdenfels, 30. Mai 2025

Die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. sowie Fragen des Glaubens und der Glaubensvermittlung waren die zentralen Inhalte des Gesprächs, das Bischof Dr. Rudolf Voderholzer beim Treffen mit den emeritierten Priestern im Haus Werdenfels führte. Beim anschließenden Gottesdienst hob er die Apostelgeschichte als wichtige Lektüre hervor.

Unter den gut 40 anwesenden Pfarrern waren sogar einige, die in den Jahren 1962 und 1964 ihre Priesterweihe empfangen hatten. Allen dankte Bischof Voderholzer für die Mitarbeit in den Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften. „Die dortigen Pfarrer sind froh, dass Sie sich einbringen und engagieren“, lobte der Oberhirte die emeritierten Priester. Zunächst ging der Bischof auf die jüngsten Entwicklungen in Rom ein. Er war mit einer 300-köpfigen Pilgergruppe im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 in der Osterwoche dort und konnte die Ereignisse (Tod von Papst Franziskus, Überführung des Sarges und Abschied am offenen Sarg) mit den Pilgern vor Ort begleiten. Auch die offizielle Amtseinführung des neuen Papstes konnte er mit einer kleinen Delegation aus Regensburg in Rom miterleben. Die schnelle Wahl des neuen Papstes Leo XIV. schrieb Bischof Rudolf auch dem Wirken des Heiligen Geistes zu. Den neuen Pontifex charakterisierte er als „stillen und bedächtigen Mann“, dessen Vita und bisherige Tätigkeiten aber eine optimale Basis für das Papstamt seien. „Als Generaloberer der Augustiner hatte er eine hohe Personalverantwortung, er kennt die Weltkirche und ist polyglott“, skizzierte der Regensburger Oberhirte auch mit Blick auf die vielen Sprachen, die der neue Papst beherrscht. Aber auch die Bedeutung der international tätigen Orden sei – siehe Papst Franziskus und nun Papst Leo XIV. – nicht zu unterschätzen. In Hinblick der Einflussnahme des neuen Pontifex auf globale Krisenherde verwies Bischof Rudolf auf die oft im Hintergrund laufende „vatikanische Diplomatie“ und auf die Tatsache, dass Papst Leo XIV. sicher „seine Autorität einsetzen“ werde.

Gute Ausgangssituation beim Priesternachwuchs

Eine weitere Frage galt dem Priesternachwuchs im Bistum. „Im letzten Jahr hatten wir sechs neue Männer im Propädeutikum, heuer sind es fünf. Mit Augsburg und Freiburg sind wir damit in Deutschland Spitzenreiter. Wenn diese jungen Männer ihre Ausbildung zu Ende führen, können wir die Ziele hinsichtlich der Pastoralen Planung 2034 einhalten“, führte der Bischof aus. Er wies auf das duale System der Ausbildung hin, bei dem die Studenten vom ersten Semester an einem Pfarrer zugeordnet werden und in der vorlesungsfreien Zeit in der Praxis aktiv sind. Personalbedarf bestehe aber auch, so Bischof Voderholzer, bei Religionslehrern und den pastoralen Mitarbeitern. Daher werde es immer wichtiger, die Förderung des Ehrenamtes zu stärken. 

Beim abschließenden Gottesdienst hob Bischof Voderholzer den Tagesheiligen Philipp Neri hervor, der das Oratorium als Gebetsgemeinschaft und als musikalisch-kreatives Element zur Glaubensvermittlung gefördert hat. In der Predigt ermunterte der Bischof die Pfarrer, in der Apostelgeschichte zu lesen. In der Tageslesung wurde die Ankunft der Apostel und damit des Evangeliums auf dem europäischen Kontinent nachgezeichnet: zunächst Neapolis, später dann Rom. „In der Kraft des Heiligen Geistes, im Vertrauen auf ihn wächst die Kirche“, deutete Bischof Voderholzer gleichermaßen die Ereignisse von damals sowie die jüngsten im Kontext der Papstwahl.

Text und Fotos: Markus Bauer 
(jas und SG)



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