News Bild „Sie können mit unseren 6000 Mitgliedern rechnen. Wir sind für Sie präsent“ - 51 Neusodalen beim Hauptfest der Marianischen Männer-Congregation

„Sie können mit unseren 6000 Mitgliedern rechnen. Wir sind für Sie präsent“ - 51 Neusodalen beim Hauptfest der Marianischen Männer-Congregation

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(pdr) Am vergangenen Sonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer in der vollbesetzten Kirche St. Blasius zu Regensburg mit der Marianischen Männer-Congregation (MMC) deren Hauptfest gefeiert. Mit dabei waren auch Bundestagsabgeordneter Peter Aumer und Christian Schlegl, der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion. 51 Männer wurden im festlichen Rahmen als Sodalen aufgenommen.

Festlich heiter war die Stimmung, als MMC-Präses Msgr. Thomas Schmid den Bischof herzlich begrüßte. Warmherzig und den Menschen zugewandt, so hätten die Gläubigen Bischof Voderholzer seit seiner Weihe erlebt. Mit der Marianischen Männer-Congregation und ihren rund 6000 Mitgliedern könne der Bischof rechnen: „Wir versprechen, für Sie präsent zu sein.“

Die Frage der Bischofspredigt bewegte wohl bereits viele. Ergibt sie sich doch aus einer der bekanntesten Stellen des Neuen Testamentes, die als Sonntagsevangelium verlesen wurde (Evangelium nach Johannes, 8,1-11). Die Schriftgelehrten bringen eine Ehebrecherin zu Jesus. Nach dem Gesetz des Mose muss sie gesteinigt werden. Hinterhältig fragen sie an, was denn nun geschehen solle. Die Antwort zählt zu den bekanntesten Zitaten der Bibel: „Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Bevor er aber antwortet, schweigt Jesus und nun kommt es: Dabei beugt er sich hinab und schreibt mit dem Finger in die Erde. Das einzige Mal, dass die Bibel davon berichtet, dass Jesus etwas schreibt.

Das Christentum ist keine Buchreligion. Jesus Christus hinterließ uns nicht seine gesammelten Schriften. Er selbst ist die Offenbarung Gottes, das fleischgewordene Wort des Schöpfers. Darüber berichten die Evangelisten. Christsein aber heißt, mit ihm selbst, dem Herrn, eine Beziehung zu haben. Benedikt XVI. formulierte das in seiner Enzyklika „Deus Caritas est“ so: „Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt.“

Was Christus da in die Erde schrieb, kann man sich denken, wenn man Altes und Neues Testament zusammenliest. Auch im Alten Testament schreibt Gott mit seinem Finger. Er füllt die Steinernen Tafeln mit den Zehn Geboten (Exodus, 20,1-17). Jesus wiederholt genau diesen Gestus göttlicher Gesetzgebung. Allerdings schreibt er in die Erde, das Material, aus dem Gott den Menschen formte. Und er schreibt es tief hinabgebeugt, in derselben Haltung, in der er den Jüngern die Füße wusch oder in die ihn die Last des Kreuzes auf dem Weg nach Golgatha herunterdrückte.

Das neue Gesetz des Jesus von Nazareth kennen wir: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ (Joh 15,12). Dieses Gesetz kommt nicht von oben herab, sondern von unten, und Jesus schreibt es den Menschen mitten ins Herz. Christus selbst ist der göttliche Arzt, der Heiland für Körper und Seele. Er verurteilt nicht. Er gibt sich hin. Er gibt sein Leben, er, der einzig Unschuldige stirbt für die Sünder, um damit alle gerecht zu machen. Er verurteilt auch die Ehebrecherin nicht. „Gehe hin und sündige nicht mehr“, sagt er ihr (Joh 8,11).

Bischof Rudolf ermutigte die Sodalen, in diesem Sinne Jesus Christus nachzufolgen. Denn eine Kirche, die sich auf den Herrgott verlässt, sei immer jung und habe immer Zukunft. Zusammen und in Christus sind wir Kirche.

Die Menschen in der Dominikanerkirche dankten dem Bischof mit spontanem und herzlichem Applaus für diese Bestärkung. Nach der Eucharistiefeier begleitete ein langer Prozessionszug das Allerheiligste zur benachbarten Jakobskirche. Dort erteilte der Bischof den feierlichen Segen.



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