„Schenkt mir immer wieder ein stilles Gebet!“ – Abschied von Prälat Franz Xaver Hirsch
Sein ganzes Leben lang hat sich Domdekan em. Prälat Franz Xaver Hirsch in hingebungsvoller Liebe und mit größtem Einsatz der Seelsorge gewidmet. Am 1. Oktober 2016 nun hat Gott, der Herr, ihn zu sich gerufen. Er ist im Alter von 82 Jahren im Elisabethinum in Regensburg verstorben.
Das Requiem hat Bischof Rudolf Voderholzer am Freitagnachmittag im Regensburger Dom gefeiert. Zahlreiche Gläubige aus dem ganzen Bistum sowie langjährige Wegbegleiter waren gekommen, um gemeinsam Abschied zu nehmen. Im Anschluss wurde Prälat Hirsch in der Grablege des Domkapitels auf dem Unteren Katholischen Friedhof beigesetzt.
„Das Priestertum ist das größte Geschenk meines Lebens“ – Prälat Hirsch
„Demütig und doch bestimmt folgte er dem Ruf des Herrn“, so beschrieb Bischof Voderholzer in seiner Predigt den Werdegang des Verstorbenen. Der in Straubing geborene Franz Xaver Hirsch war zunächst als Rundfunkmechaniker tätig, bevor er sich entschied, sich als Spätberufener auf die Priesterweihe vorzubereiten. Diese empfing er am 29. Juni 1965. 1975 erfolgte seine Ernennung zum Regens des Priesterseminars St. Wolfgang. Durch diese Aufgabe konnte er elf Weihejahrgänge ausbilden und mitformen. Viele seiner damaligen Schüler nahmen an der Feier teil, dankbar für seine väterliche Art der Begleitung und des Vorangehens. 1986 wurde Franz Xaver Hirsch in das Regensburger Domkapitel berufen. 1995 wählte ihn das Domkapitel zum Domdekan. Damit sind nur einige Stationen auf seinem <link record:tt_news:4948 internal-link>Lebensweg genannt, auf dem er treu der Kirche und den Menschen, die ihm anvertraut waren, gedient hat.
Durch seine liebenswürdige und fröhliche Art, wie Bischof Voderholzer den Verstorbenen beschrieb, habe er es geschafft, den Menschen und vor allem auch jungen Leuten, zu denen er einen guten Draht fand, das Evangelium zu verkünden. Und so wundert es nicht, wenn Prälat Hirsch in seinem Abschiedswort bekannte: „Das Priestertum ist das größte Geschenk meines Lebens.“ Für all seine Dienste sprach der Regensburger Bischof ihm stellvertretend ein aufrichtiges Vergelt‘s Gott aus.
Hören Sie sich hier die Predigt des Bischofs in voller Länge an:
In der Stunde des Abschieds…
Eine letzte Bitte aus dem Abschiedsschreiben des Prälaten zeigt eindrucksvoll seinen tiefen Glauben, seine Liebe zu den Menschen und seine aufrichtige Demut: „In der Stunde des Abschieds von dieser Welt bitte ich Gott, er möge mir mein Versagen, meine Schwäche und meine Nachlässigkeiten vergeben und mir auf die Fürsprache seiner Mutter ein barmherziger Richter sein. Alle bitte ich, die sich von mir nicht verstanden und verletzt fühlten, um Verzeihung.“
Ein letzter Wunsch
Unter den Mitfeiernden des Requiems waren, neben den Angehörigen des Verstorbenen, die beiden Regensburger Weihbischöfe Reinhard Pappenberger und Josef Graf, der emeritierte Passauer Bischof Wilhelm Schraml, Abt Thomas Freihart OSB von Weltenburg, das Regensburger Domkapitel, die Kanoniker des Stifts von der Alten Kapelle, die Prälat Hirsch als Ehrenkanoniker aufgenommen hatten, die Verantwortlichen des Priesterseminars, zahlreiche Priester und Diakone, darunter auch seine Kurskollegen, die noch vorheriges Jahr mit ihm das 50-jährige Weihejubiläum feiern konnten sowie nicht zuletzt die Mitarbeiter des Ordinariats und alle Gläubigen, denen er über viele Jahre hinweg ein priesterlicher Wegbegleiter war.
„Schenkt mir immer wieder ein stilles Gebet und gedenkt meiner in der Heiligen Messe“ – das ist der letzte Wunsch des Prälaten, den er in seinem Testament festgehalten hat. Mit der Feier des Requiems hat dieser Wunsch bereits begonnen, sich zu erfüllen.