Richtfest an der neuen Prälat-Michael-Thaller-Schule
Der Rohbau steht, das Dach ist drauf: Ein Jahr nach dem Spatenstich feiert die Katholische Jugendfürsorge Richtfest an der neu entstehenden Prälat-Michael-Thaller-Schule, einem privaten Förderzentrum mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, soziale und emotionale Entwicklung. Zum Schuljahresbeginn im September 2007 sollen auch der Innenausbau und die Außenanlagen fertig sein. Der Neubau bietet für bis zu 200 SchülerInnen Platz, nicht zu vergessen die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) für bis zu 20 Kinder ab dem dritten Lebensjahr bis zur Einschulung. Einrichtungsleiter Josef Eder und Wolfgang Gabler, Leiter der Abteilung Behindertenhilfe der KJF Regensburg, hoffen auf Synergieeffekte mit dem unmittelbar benachbarten Abensberger Berufsbildungswerk St. Franziskus.
„Gottes Segen möge von nun an die neue Prälat-Michael-Thaller-Schule schützen.“ Mit dem traditionellen Richtspruch haben die Handwerker darum gebeten. Sie übergeben nun an die Kollegen, die für den Innenausbau zuständig sind. Zum übernächsten Schuljahresbeginn sollen die Offenstettener SchülerInnen aus ihren beengten Räumlichkeiten umziehen können. Zuletzt hatte man Container vor der alten Bleibe am Schmiedweiher aufgestellt, um die nicht vorhandenen Fachräume für Werken und Hauswirtschaft zu ersetzen. Eine Turnhalle fehlte ganz.
Große Nachfrage
Die Schülerzahl des privaten sonderpädagogischen Förderzentrums stieg in den letzten Jahrzehnten stark an. Als Josef Eder 1972 als Lehrer in Offenstetten anfing, gab es gerade einmal drei Klassen. Heute ist er Rektor von 26 Klassen. Vor Jahren schon mietete die Katholische Jugendfürsorge als Träger der Schule Außenstellen in Mainburg, Mitterfecking, Saal an der Donau und Abensberg an. Die große Nachfrage ließ bald an einen eigenen Bau denken. Mit den Planungen begann man vor zehn Jahren. Gesetzesänderungen, neue Politikleitlinien und zuletzt die vom Freistaat verhängte Haushaltssperre machten aber immer wieder Veränderungen an den Ausarbeitungen notwendig. Letztes Jahr endlich konnten die Baumaßnahmen in Angriff genommen werden.
Die Gesamtkosten, die der bayerische Freistaat in die Schule mit angegliederter Tagesstätte investiert, belaufen sich auf 11,4 Millionen Euro. Die Außenstellen in Mainburg und Mitterfecking bleiben erhalten, um im gesamten Landkreis präsent und für alle zugänglich sein, betont Rektor Josef Eder. Der Neubau wurde bewusst nicht überdimensional groß gestaltet; leer stehende Räume und ungenutzte Flächen soll es in der neuen Schule nicht geben. „Da die Politik in letzter Zeit stark auf integrative Förderung von Kindern setzt, müssen wir nach und nach mit einem leichten Rückgang der Schülerzahlen rechnen. Das wurde bei der Planung schon berücksichtigt“, sagt Wolfgang Gabler.
Viele Vorteile
Neben der Tatsache, endlich in den „eigenen vier Wänden“ und in keiner provisorischen Notlösung zu unterrichten, verspricht der neue Standort an der Auffahrt zum Berufsbildungswerk St. Franziskus in Abensberg weitere Vorteile. Wolfgang Gabler hofft auf Synergieeffekte, Josef Eder fügt hinzu: „Ab der siebten Klasse geht es bei unseren Schülern verstärkt um Berufsvorbereitung, Berufswahl und Praktika. Da kooperieren wir jetzt schon mit dem Berufsbildungswerk - vielleicht ja bald noch mehr.“ Die SchülerInnen der Cabrini-Schule profitieren ebenfalls: Sie brauchen dringend mehr Platz und können möglicherweise die frei werdenden Räumlichkeiten in Offenstetten nutzen.