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Renovabis kritisiert italienisches Asylbewerber-Lager in Albanien

EU-Probleme nicht outsourcen

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Freising/Regensburg, 22. Oktober 2024

Italien hat begonnen, Migranten in Aufnahmelagern in Albanien unterzubringen. Dagegen regt sich Widerstand in der italienischen Justiz. Und auch das deutsche Osteuropahilfswerk Renovabis erhebt seine Stimme. Die EU-Länder sollten Asylverfahren nicht außerhalb der EU-Grenzen abwickeln, um leichter abschieben zu können, erklärte Renovabis-Geschäftsführer Thomas Schwartz am Montag in Freising. Diese Art von «Outsourcing» löse die Migrationsprobleme der EU nicht.

„Italiens ausgelagertes neues Asylbewerber-Lager in Albanien löst nicht die Migrations-Not der EU“, ist Renovabis-Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz überzeugt. Er sagt: „Staaten der Europäischen Union dürfen Asylverfahren nicht außerhalb der EU-Grenzen abwickeln, um leichter abschieben zu können.“

Italien hat soeben in Albanien ein gefängnisartiges Rückführungs­lager für Asylbewerber in Betrieb genommen – outgesourct unmittelbar an die nordalbanische Adriaküste. „So können die Migrationsprobleme der EU aber nicht gelöst werden“, ist der Leiter des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Pfarrer Thomas Schwartz, überzeugt. Er ergänzt: „Die Europäischen Union ist der Sehnsuchtsort vieler Menschen, die sich wegen Verfolgung, Armut, Perspektivlosigkeit und Folgen des Klimawandels auf die Flucht machen. Das rechtfertigt allerdings kein Abwälzen dieser Migrations-Sorgen auf schwächere Länder vor den Toren der EU. Die Europäische Union sollte keine ärmeren Staaten in ihre Probleme hineinziehen.“ Das hält der Hilfswerks-Chef für unsolidarisch und als „ein Zeichen von Überheblichkeit“.

Schwartz findet es zudem unehrlich, dass die Ankunfts- und Zielländer von Geflüchteten durch solche ausgelagerten Rückführungszentren in größerem Stil die Not von Migrantinnen und Migranten vor der eigenen Bevölkerung verstecken wollen. „Diese Schonung macht nämlich menschliche Not unsichtbar“, so Schwartz. Für den Renovabis-Chef braucht es in der Europäischen Union eine ehrliche Bestandsaufnahme, Solidarität untereinander sowie mit den Ländern Osteuropas und des Globalen Südens, um den Herausforderung der Migration fair zu begegnen.

Der Leiter des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Pfarrer Schwartz, wirbt dafür, echte Anstrengungen zu unternehmen, damit Menschen nicht ihre Heimat verlassen müssen. Dazu tragen Renovabis und andere kirchliche Hilfswerke bei, indem sie Projektpartner in ärmeren Regionen der Welt unterstützen. „Es braucht zuverlässige Entwicklungshilfe anstelle von Deals, die der lokalen Bevölkerung keinerlei Perspektiven bieten.“

Text:  Thomas Schumann   

(SSC)

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