Bild KATHARINA VON ALEXANDRIA: Christin, Philosophin und Märtyrerin

KATHARINA VON ALEXANDRIA: Christin, Philosophin und Märtyrerin

  • 25.
    November
    2034
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Im Sinne einer historischen Biographie lässt sich das Leben der heiligen Katharina kaum mehr greifen. Man vermutet, die heilige Jungfrau sei zwischen den Jahren 306 und 313 gestorben. Der Legende nach war Katharina eine Königstochter, hochgebildet, jederzeit begeistert bei Disputen und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen. Dies wurde ihr eines Tages zum Verhängnis, auch wenn sich die unterschiedlichen Überlieferungen hier nicht ganz einig sind. Entweder kam dem Kaiser und Christenverfolger Maxentius die Klugheit und Begabung der christlichen Jungfrau zu Ohren. Oder aber die heilige Katharina wurde Zeugin der Christenverfolgungen und versuchte, den Kaiser von den grausamen Hinrichtungen abzuhalten.

Eine gegen fünfzig

Kaiser Maxentius rief die fünfzig hervorragendsten Gelehrten seines Reiches zusammen. Sie sollten Katharina im Disput besiegen und vom Glauben an die heidnischen Götter überzeugen. Die Gelehrten waren erst erbost auf den Kaiser. Fünfzig von ihnen mussten anreisen, um eine einzige junge Frau vom heidnischen Glauben zu überzeugen. So einfach jedoch gestaltete sich die Diskussion nicht. Im Gegenteil: Alle Gelehrten soll die heilige Katharina vom Christentum überzeugt haben. Aus Zorn habe der Kaiser sie alle hinrichten lassen.

Nur Katharina zunächst einmal nicht. Immer wieder versucht der Kaiser, die junge Frau davon zu überzeugen, den heidnischen Göttern zu opfern. Immer mehr, immer höhere Posten in seinem Staat verspricht er Katharina. Die jedoch weigert sich. Sie bleibt ihrem Glauben an Jesus Christus treu. Dafür wurde sie zum Tod durch das Rad verurteilt - Katharina sollte gerädert werden, eine unfassbar grausame Todesstrafe. Beim ersten Versuch noch sei das Rad zerbrochen, erst beim zweiten Mal starb Katharina.

Soll man den Göttern opfern?

Immer wieder mussten vermeintliche Christen den heidnischen Göttern opfern, um die Behauptung zu wiederlegen, sie seien Christen. Das stellte die Gläubigen vor erhebliche Probleme. Ihren Glauben an Christus wollten sie nicht verraten. Viele von ihnen entschieden sich dagegen. Sie starben als Märtyrer. Andere versuchten, mit einer List dem Dilemma zu entkommen. Im Zuge der großen Christenverfolgungen wurden Opferbescheinigungen ausgestellt. Wer den Göttern geopfert hatte, bekam eine solche Bescheinigung und konnte von nun an beweisen, dass er kein Christ sei. Nicht wenige versuchten während der Christenverfolgung gegen Geldzahlungen eine solche Bescheinigung zu kaufen - ohne aber wirklich den Göttern geopfert zu haben.

Die gelehrte Christin

Katharina steht stellvertretend für all jene, die ihren Glauben an Jesus Christus über alles gestellt haben, auch über das eigene Leben. Von Anfang an waren die Christen darum bemüht, ihren Glauben auf eine vernunftbezogene Basis zu stellen. Von Anfang an begaben sich die Christen in einen Dialog mit der griechischen und römischen Philosophie.

Patronin des Denkens

Auch dafür steht die heilige Katharina von Alexandria. Sie schaffte es - so die Legende - die fünfzig weisesten Männer ihrer Zeit vom Christentum zu überzeugen. Sie konnte sich im intellektuellen Diskurs mit ihnen messen. So wundert es nicht, dass Katharina zur Patronin vieler akademischer Berufe erklärt wurde: Katharina ist Patronin der Theologen und Philosophen, der Studierenden und Anwälte, der Schüler und Lehrer sowie der Universitäten. Katharina von Alexandrien zählt zu den vierzehn Nothelfern und gemeinsam mit der heiligen Barbara und der heiligen Margareta zu den "heiligen drei Madl'n".

Das Titelfoto zeigt das Altarbild in der Klosterkirche in Ettal von Martin Knoller: Katharinas Enthauptung, 1763 (© Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon)

1572, Rückseite des Hochaltars im Liebfrauenmünster in Ingolstadt: Katharina disputiert mit den Gelehrten der Universität in Ingolstadt, deren Patronin sie ist (Werk von Hans Mielich)

1572, Rückseite des Hochaltars im Liebfrauenmünster in Ingolstadt: Katharina disputiert mit den Gelehrten der Universität in Ingolstadt, deren Patronin sie ist (Werk von Hans Mielich)