Regionaltreffen der Ordensleute der Region Landshut im Kloster der Franziskanerinnen der Buße in Aiterhofen
Über 50 Ordensleute aus sechs verschiedenen Frauengemeinschaften und sieben verschiedenen Männergemeinschaften aus der Region Landshut und Straubing kamen am Samstag 10. Oktober zu ihrem Regionaltreffen im Kloster Aiterhofen zusammen. Mit einer feierlichen Eucharistiefeier hat die Tagung begonnen. Hauptzelebrant und Prediger war P. Wilhelm Tangen, Maristenpater aus Fürstenzell. Mit ihm am Altar konzelebrierte der Spiritual des Klosters, Pfr. i.R. BGR Franz Pfeffer.
Die Tagung stand unter dem Thema: „Ordensleben: Dienst an der Heiligkeit des Gottesvolkes“.
Ausgehend vom Wort des Apostel Paulus: „Denn ihr sollt ein Leben führen, das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet. Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und wachsen in der Erkenntnis Gottes“ (Kol 1,10), legte der Referent drei Wesensvollzüge des Ordenslebens dar. Diese sind: Gottverbundenheit, Gemeinschaft und Sendung. Die Verbundenheit mit Christus ist für den Dienst des Ordenschristen unabdingbar und nur auf diese Weise kann das Ordensmitglied auch in der Gemeinschaft dienen und die Sendung der Gemeinschaft im Dienst der Kirche vollziehen. Priester und Ordensleute leben ihre Beziehung zu den Menschen auf eine andere Weise als Ehepaare. Aber auch sie müssen ihre Beziehung zu ihrer Gemeinde und Gemeinschaft und Gesellschaft auf eine persönlichere Art neu gestalten und für sich erfahren, damit es stimmt, was der Herr sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen“.
So wie die Ehe keine Privatsache ist ohne Bezug zum Leben in der Gesellschaft so ist auch das Ordensleben keine Privatsache; denn die Art, wie eine Beziehung gelebt wird, formt die eigene Persönlichkeit und hat Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die Gesellschaft, in der wir leben, betonte P. Wilhelm Tangen.
Gott ist Liebe, deshalb ist jede Beziehung ein Abbild Gottes. Die Art, wie Menschen einander lieben ist wichtig für Gott; denn sie zeigt eine Weise auf, in der er sich der Welt offenbart. Menschen, die Gott niemals in ihrem Leben kennen gelernt haben, können durch die liebende Beziehung in der Gemeinschaft von ihm erfahren. Das stellt für Ordenschristen eine besondere Aufgabe und Herausforderung heute dar. Als Gemeinschaft sind Ordensleute dem Evangelium mit einer klaren charismatischen Identität ihres Instituts als Zeugen der verwandelnden Gegenwart Gottes verpflichtet. Sie sind Berufungsgemeinschaft, Versöhnungsgemeinschaft und Lerngemeinschaft im Dienst an der Heiligkeit des Gottesvolkes unterwegs. Sie sind nicht fertig mit der Profess, aber sie sind eine lebendige Gemeinschaft, in der jeder Außenstehende Christus erfahren kann: in der Feier der Liturgie, in der Gastfreundschaft, im Teilen von Freude und Trauer, bei Misserfolg und Enttäuschung, in der Erfahrung von Annahme und Gemeinschaft, usw.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Ordensleute Gelegenheit sich in Gesprächskreisen zu verschiedenen biblischen Erfahrungsberichten, die auch das Ordensleben betreffen, auszutauschen: Erfahrungen von Abschied, Wüste, Oase, Weg, „Sodoma und Gomorra“. Nach einem Plenum und mit dem gemeinsamen Mittagessen wurde die Tagung beendet.