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Regensburger Pilger feiern Heilige Messe im Petersdom

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Vier Tage sind die Regensburger Pilger nun in Rom zu Gast. Und am heutigen Tag wurde den Gläubigen aus Bayern die große Ehre zuteil, im Petersdom, der Kathedrale des Heiligen Vaters, zusammen mit Bischof Rudolf die heilige Messe zu feiern. Vor Sonnenaufgang verließen die Wallfahrer in ihren Bussen das Hotelquartier und konnten sodann den Petersplatz in einer ganz eigenen Stimmung erleben: Die Straßen noch leer und am Himmel ein noch zartes Blau, das bereits einen warmen Tag ankündigte.

Bevor die Pilger in den Petersdom zum Kathedra-Altar einzogen, feierten sie in gewohnter Manier die Statio und durchschritten die Heilige Pforte des erhabenen Gotteshauses. Diözesanmusikdirektor Dr. Christian Dostal gestaltete mit seinem Projektchor und Bläserensemble wiederum die Feier musikalisch und lockte damit so manch anderen Gläubigen an, der von den beeindruckenden Gesängen angezogen wurde.

Das Leben des heiligen Petrus, der unter dem Petersdom seine letzte Ruhestätte fand, stand auch im Mittelpunkt der Predigt von Bischof Rudolf Voderholzer. Er lenkte den Blick auf die auf goldenem Grund eingelassen Worte in der Kuppel des Petersdoms „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“. Hier in dieser Kirche kann jeder es spüren, welche Kraft in diesen Worten steckt. Man muss sich vergegenwärtigen, wie klein, wie erbärmlich das angefangen haben muss. Ein Fischer vom See Genezareth kommt hier her in den Schmelztiegel der Macht. Eine Vielfalt von Kulturen und Religionen wartet auf ihn. Und er verkündet hier das Evangelium des Auferstandenen.

 

 

Petrus: Vom wankelmütigen Jünger zum Fels gewachsen

Die Geschichte der Kirche hat viel Auf und Ab erleben müssen. Wir können angesichts dessen nicht anders, als es ein Wirken der Barmherzigkeit des Heiligen Geistes zu nennen. Gott selber hat es gewirkt, dass wir heute in dieser Gestalt da sein dürfen. Petrus, auf aramäisch der Fels, der Name, den der Herr dem Simon zugesprochen hat, war kein Spitzname. Petrus, der Fels, war alles andere von seinem Naturell her als ein rückgratgestärkter und unerschütterlicher Mensch.

Er war vielmehr wankelmütig und anpassungsfähig, so berichtet auch das Neue Testament. Auch versagte er mehrfach. Jesus warf ihm vor, das zu verfolgen, was die Menschen wollen und nicht das, was Gott will. Auch das klägliche Versagen des Simon Petrus bei der Passion: Erst nahm er den Mund zu voll und dann kräht der Hahn und erinnert ihn daran, dass er Jesus dreimal nicht kennen wollte. Jesus dreht sich zu ihm um, blickt ihn an und Petrus weint bitterlich. In dieser Begegnung steckt unendlich viel an Beziehung aber auch an der Kraftquelle, die den wankelmütigen Petrus doch zum Felsen hat werden lassen.

 

 

Petrus bekennt stellvertretend für alle den Glauben

Auch als das Martyrium dem Petrus bevorsteht möchte er nochmals fliehen. Und draußen an der Via Appia kommt der Herr ihm entgegen und er fragt ihn „Quo vadis domine?“ und Jesus antwortet: „Nach Rom, um mich wieder kreuzigen zu lassen. Da versteht Petrus, dass jetzt er an der Reihe ist. Er kehrt um und er lässt sich mit dem Kopf nach unten kreuzigen, damit man ihn ja nicht verwechsle mit dem Herrn, den er dreimal nicht gekannt haben wollte in dieser entscheidenden Stunde am Karfreitag. Aus einem schwachen Menschen hat der Herr selbst einen Felsen gemacht. Ihm hat der Herr die Kraft des Glaubens geschenkt. Petrus bekennt stellvertretend für alle den Glauben. Er ist ein wortgewaltiger Verkünder der frohen Botschaft.

Überall dort, wo sich Christen aus der Einheit mit dem Nachfolger des Apostel Petrus herausgelöst haben, da wurde nicht mehr Einheit, sondern immer wieder nur eine neue kirchliche Gemeinschaft geschaffen. Wo soll sie auch herkommen, die sichtbare Einheit, wenn nicht letztlich aus der Verbundenheit mit dem ersten Zeugen der Auferstehung und seinem Nachfolger dem Papst und der Gemeinschaft der Bischöfe. Auch daran sollte man erinnern: Wir leben in einer geschichtlichen Zeit, die großartige Päpste erleben durfte. Um nur die letzten drei zu nennen:

Johannes Paul II. Er hat die Geschichte Europas in den letzten 30 Jahren maßgeblich mitbestimmt, indem er dazu beigetragen hat, den Eisernen Vorhang zu überwinden. 

Wir haben in Papst Benedikt XVI. einen Papst, wie ihn sich auch nicht Martin Luther besser hätte vorstellen können. Ein Papst, der es als eine seiner ersten Aufgaben sieht, mit allen Kräften der Vernunft und der historischen Erkenntnis ein Zeugnis zu geben über Jesus Christus. Wie viel Anerkennung hat er auf der ganzen Welt gefunden als der Theologenpapst, dessen Erbe wir in Regensburg in so besonders qualifizierter Weise hüten, bewahren und in die Zukunft hineintragen dürfen.

Und nun Papst Franziskus mit seinem wunderbaren geistlichen pastoralen Charme. Der wie ein guter Pfarrer von Rom gestern uns allen immer wieder den Kernsatz seiner Predigt hat wiederholen lassen: „Die Barmherzigkeit Gottes ist größer als alle Schuld und alle Sünden der Welt. Die göttliche Barmherzigkeit ist allem gegenüber so groß, dass alles andere geheilt werden kann“, so Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt an die Gläubigen im Petersdom.

 

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