News Bild „Priester sind keine Funktionäre eines religiösen Dienstleistungsbetriebs“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert Gottesdienst mit 40-jährigen Weihejubilaren des Bistums

„Priester sind keine Funktionäre eines religiösen Dienstleistungsbetriebs“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert Gottesdienst mit 40-jährigen Weihejubilaren des Bistums

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Bischof Gerhard Ludwig Müller hat mit 18 Priestern des Bistums Regensburg, die vor 40 Jahren zu Priestern geweiht wurden, in der Johann-Michael-Sailer-Kapelle des Hohen Doms St. Peter die Heilige Messe gefeiert.

In seiner Predigt zeigte sich Bischof Gerhard Ludwig Müller dankbar für die 40jährige fruchtbare Arbeit der Jubilare im Weinberg des Herrn: „Es ist eine große Freude und ein großes Glück, dass wir den Menschen das Evangelium verkünden und ihnen Trost und Freude spenden können“, so der Regensburger Oberhirte.

Sodann ordnete er das Weihejahr der Jubilare in den großen Rahmen der gesellschaftlichen Entwicklungen ein, die auch vor Kirche und Theologie nicht Halt gemacht hätten: „Das Jahr 1968 war ein Wendepunkt in der Grundeinstellung gegenüber dem Leben insgesamt. Es war eine Zeit der Selbstemanzipation des Menschen von Gott, in der die Kirche auf ein gesellschaftliches Randphänomen reduziert wurde.“ Der vom II. Vatikanischen Konzil angestoßenen Aufbruchs-stimmung wehte bald ein „kalter Wind der Emanzipationsphilosophie“ entgegen.

Auch das theologische Selbstverständnis des Priestertums sei davon erfasst worden. Neue theologische Ansätze sahen in Jesus Christus nicht mehr den Priester sondern den Laien und kämpften gegen das Hohepriestertum Christi an, wie es im Hebräerbrief entfaltet sei.

Dieser verkürzten Sichtweise gegenüber machte Bischof Gerhard Ludwig Müller deutlich: „Die hohepriesterliche Würde Christi ist in der Gottessohnschaft begründet. Unser priesterlicher Charakter wird dadurch belegt, dass Christus in uns wirkt und wir durch die Handauflegung in den priesterlichen Dienst Christi hinein geführt werden.“

Deshalb verkünde der Priester das Wort Gottes nie in eigenem Auftrag, sondern stets im Auftrag Jesu Christi: „Wir sind keine Funktionäre eines religiösen Dienstleistungsbetriebs, der dem heutigen Zeitgeist entsprechend nach Angebot und Nachfrage wirkt, sondern vergegenwärtigen Jesus Christus, der uns an der Sendung seines Vaters teilhaben lässt. Durch unser Wort wird das Wort Gottes hinein in die Herzen der Menschen gesprochen.“

Bischof Gerhard Ludwig Müller ermutigte die Weihejubilare, nicht wehmütig auf vermeintlich bessere Tage zurückzublicken, sondern sich weiterhin voll Tatkraft und Liebe den Menschen zuzuwenden: „Wir verkünden nicht etwas Vergängliches, sondern das unvergängliche Wort Gottes, durch das der Geist Gottes lebendig wird.“

Abschließend dankte der Regensburger Oberhirte den Jubilaren für ihren priesterlichen Dienst: „Als Bischof nehme ich von ganzen Herzen den Dank hinein in das eucharistische Geschehen. Wir lassen den Mut nicht sinken, sondern gehen gemeinsam den Weg weiter, zu dem Gott uns berufen hat.“

Die Messfeier endete in der Krypta des Doms mit einem Gebet am Grab von Bischof Dr. Rudolf Graber, der den Jubilaren vor 40 Jahren die Priesterweihe gespendet hatte.



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