„Pray and Spray brachte Visionen an die Wand“
(pdr) Unter dem Motto „Pray and Spray“ veranstaltete der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Weltjugendtagsbüro diesen Workshop. 16 Teilnehmer sprühten mit Begeisterung aus über zwanzig verschiedenen Graffiti-Sprühfarben unter fachlicher Anleitung des Regensburger „Writing e.V.“ von 10 bis 15 Uhr auf zwei Meter hohe Holzwände vor dem Dom. Für die 14 bis 24jährigen Jugendlichen war diese Aktion ebenso eine Premiere wie für die BDKJ Diözesanvorsitzenden Kathrin Raps und Bertin Abbenhues sowie für Weltjugendtagsreferentin Martina Kohl. Bereits am Vorabend hatte sich die Gruppe getroffen, um sich im Gespräch, mit Phantasiereisen zum Thema und dem Erstellen einer Collage gedanklich auf die Inhalte ihrer Spray-Werke vorzubereiten. Dabei stand der Dialog untereinander und der Dialog mit Gott im Mittelpunkt. „Ein Dialog muss ja nicht immer das gesprochene oder geschrieben Wort sein“, erläuterte Weltjugendtagsreferentin Martina Kohl, die feststellte, dass ein Graffiti ein augenfälliger Hinweis auf Missstände und ein plakativer Protest sein kann.
„Baut mit an einer Zivilisation der Liebe und Gerechtigkeit“ hatte Papst Johannes Paul II. die Jugendlichen beim Weltjugendtag 2002 in Toronto ermutigt. Und für die jugendlichen Baumeisterinnen und Baumeister war der Graffiti-Tag Ausdruck dafür, mit vereinten Kräften an der Zukunft unserer Welt mitzubauen. „Ihr habt große, beeindruckende Bilder mit schönen Farben geschaffen“ lobte Bischof Gerhard Ludwig die Teilnehmer des Graffiti-Workshop am Samstagnachmittag auf dem Domplatz. Farbenfroh drückten sie entscheidende Wünsche und Gebete aus: Frieden, Liebe, Solidarität, das Beenden der Ungerechtigkeit zwischen arm und reich, das Unterstützen des Fairen Handels. Sie zeigten Mut, auf Missstände aufmerksam zu machen. „Und der Domplatz mitten in der Stadt war am Samstag natürlich super frequentiert“ erzählte Kathrin Raps, die sich freute, dass so viele Passanten zugeschaut und auch neugierige Fragen gestellt haben. Das Ganze sei somit eine tolle Werbung für den Weltjugendtag gewesen.
Bei seinem Besuch ließ sich Bischof Gerhard Ludwig von den Jugendlichen die Bilder erklären und fand lobende Worte für ihre gedanklichen und künstlerischen Fähigkeiten. „Schön, dass ihr selbst etwas bietet und nicht nur etwas Gebotenes annehmt“ ermunterte der Bischof die jungen Künstler, die sich mit ihren Werken für mehr Liebe, Solidarität und Gerechtigkeit in der Welt einsetzen. Mit „Pray and Spray“ hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Gebete, ihren Glauben und ihre Visionen für eine bessere Welt kreativ zum Ausdruck zu bringen.
Auch Diözesanjugendseelsorger Thomas Pinzer fand die Arbeiten der Jugendlichen „fantastisch“ und griff die Idee auf, damit eine Wanderausstellung zu gestalten. Abgeschlossen wurde der Tag mit einem Jugendgottesdienst, bei dem nochmals das „Pray“ des Graffiti-Workshops verstärkt zum Ausdruck kam.