News Bild Pontifikalrequiem in Mallersdorf für die ehemalige Generaloberin der Armen Franziskanerinnen, Sr. M. Ignatia Lautenbacher

Pontifikalrequiem in Mallersdorf für die ehemalige Generaloberin der Armen Franziskanerinnen, Sr. M. Ignatia Lautenbacher

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„Alles zur größeren Ehre und zum Heil der Mensch“, diesen Wahlspruch des Ordensgründers habe Sr. M. Ignatia vorbildlich gelebt, betonte Bischof Gerhard Ludwig Müller am Freitagnachmittag beim Pontifikalrequiem. Er war gemeinsam mit einer großen Anzahl von Trauergästen nach Mallersdorf gekommen, um Abschied von der ehemaligen Generaloberin zu nehmen, die sich als große Persönlichkeit um Kirche, Orden und Gesellschaft hohe Verdienste erworben hat.

Auf dem Schwesternfriedhof fand Sr. M. Ignatia ihre letzte Ruhe, bevor in der Pfarrkirche Sankt Johannes die Eucharistie gefeiert wurde. Bischof Gerhard Ludwig betonte dabei, so schwer das Sterben auch sei, es öffne die Tür zum Ewigen Leben und man werde hineingenommen mit allen Heiligen in das Fest ohne Ende. Sr. M. Ignatia habe in ihrem Leben das Wort des Apostels Paulus „Wir haben den Geist Gottes empfangen“ verwirklicht. „Die Botschaft ihres Lebens war ihr Dienen“ sagte der Bischof. Sie habe als junges Mädchen den Ruf Gottes in sich gespürt und stellte sich den Aufgaben zum Leben nach den evangelischen Räten. Sr. M. Ignatia war bereit, beharrlich und würdig diesen Weg zu gehen und setzte dabei ihre ganze Hoffnung auf Gott. Der Regensburger Oberhirte nannte die Verstorbene ein Vorbild, die den Wahlspruch des Ordensgründers gelebt habe: „Alles zur größeren Ehre Gottes und zum Heil der Menschen“. Die Fürbitten wurden von Generaloberin Sr. M. Hiltrud Baumer gesprochen. Die Eucharistie feierte Bischof Gerhard Ludwig Müller gemeinsam mit Superior Dr. Wilhelm Gegenfurtner, Dekan Josef Ofenbeck, Pfarrer Alfred Huber, Altabt Christian Schütz aus Schweiklberg, Domkapitular Dr. Norbert Weis aus Speyer sowie weiteren Geistlichen am Altar und der ganzen Trauergemeinde mit vielen Ordensmitgliedern, Verwandten, Ehrengästen, Vereinen und der Marktgemeinde im Gotteshaus. Der Schwesternchor sang unter der Leitung von Sr. M. Petra Deinhofer.

Bei den Ansprachen im Gotteshaus würdigte Bürgermeister Karl Wellenhofer das Wirken von Sr. M. Ignatia, die seit 6 Jahrzehnten dem Orden angehörte und seit 1951 Bürgerin des Marktes Mallersdorf war. Wellenhofer erinnerte an die Zeit als Lehrerin an den klösterlichen Schulen, als Leiterin des Kindergärtnerinnenseminars und später die 12 Jahre als Generaloberin, als sie zuständig für mehrere tausend Mitschwestern war. „Geprägt von der Liebe zu Christus und den Menschen hat sie diese große Aufgabe mit hohem persönlichem Einsatz, mit Edelmut und Hilfsbereitschaft für die Nächsten mit besonderem Erfolg gemeistert“ betonte Wellenhofer. Dies sei mit der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens und der Ernennung zur Ehrenbürgerin gewürdigt worden. Mit einem herzlichen Vergelts Gott nehme der Markt Mallersdorf-Pfaffenberg Abschied von Sr. M. Ignatia. „Der Landkreis trauert um eine herausragende Persönlichkeit“ sagte Landrat Alfred Reisinger. Die Verstorbene sei überaus beliebt gewesen und habe mit Weitsicht die Geschicke des Ordens gelenkt. Zu ihrer Zeit als Generaloberin von 1983 – 1995 seien die Mallersdorfer Schwestern in vielen Einrichtungen des Landkreises präsent gewesen, stellvertretend erinnerte er an das Krankenhaus Mallersdorf und das Kreiskinderhaus in Straubing. Er und auch sein Vorgänger Ingo Weiß, der ebenfalls unter den Trauergästen weilte, hätten Sr. Ignatia immer als verlässliche Gesprächspartnerin empfunden, die den Auftrag des Gründers Paul Josef Nardini sehr ernst nahm mit ihrer herzlichen, offenen und humanen Einstellung. Als „Freund der Ordensgemeinschaft“ sprach MdB Ernst Hinseken, der die Verstorbene als warmherzige, gütige und treusorgende „Mutter Ignatia“ und leuchtendes Vorbild bezeichnete. In vielen Teilen Deutschlands, aber auch in anderen Erdteilen sei sie bekannt gewesen als Frau, die sich in die Situation der einzelnen Mitschwestern hineinversetzen konnte. Die Verbundenheit mit allen Vereinen der Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg drückte Feuerwehrvorsitzender Armin Meyer aus. Beim Zurückblicken auf das bedeutende Leben von Sr. M. Ignatia würden viele gemeinsame Momente an eine großzügige Helferin aufleuchten. Sie habe ein aufrichtiges, demütiges Vergelts Gott verdient.

Als Schlussredner sprach Superior Dr. Wilhelm Gegenfurtner, der das Leben von Sr. Ignatia von ihrer Geburt am 15. November 1921 bis zum Tod am 4. Mai 2012 Revue passieren ließ. Es sei interessant, dass Sr. M. Ignatia, geborene Magdalena Lautenbacher aus Vilshofen, immer in brisanten Zeiten ihre Lebensentscheidungen getroffen habe. 1945 sei sie ins Kloster eingetreten und bereits 1958 zur Noviziatsleiterin ernannt worden. „An die 70 Novizinnen führte sie damals jährlich mit Hingabe und Eifern in das Ordensleben ein“ betonte Gegenfurtner. Später als Generaloberin musste sie schwierige Entscheidungen mit dem Schließen von Einrichtungen treffen. „Sr. M. Ignatia hat sich immer den Anforderungen der Zeit gestellt“ so der Superior, der auf ihr weites Herz, die offenen Hände und die große Ausstrahlung nach außen verwies. „Gleichzeitig war sie aber auch eine große Beterin und stark im Glauben“ sagte Gegenfurtner und meinte „Wir wissen, dass wir eine gute und treue Fürsprecherin bei Gott haben“.

Predigt des Bischofs im Wortlaut



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