Pfarrkirche soll ein lebendiges Haus bleiben: Bischof Rudolf Voderholzer besucht die Pfarrei Ast
Zum feierlichen Pontifikalamt anlässlich 750 Jahre Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ist am Samstagvormittag Bischof Rudolf Voderholzer in die Pfarrei Ast im Landkreis Cham gekommen. Die Kinder der Pfarrei empfingen den Bischof mit einem Lied, woraufhin dieser die Menge segnete, bevor es in einem Kirchenzug zum Pontifikalamt in die Kirche ging.
Waldmünchens Stadtpfarrer Wolfgang Häupl betonte, die Bevölkerung von Ast freue sich, den Bischof in ihrer Mitte zu haben, der mit ihnen Abschluss und Höhepunkt ihres Kirchenjubiläums feiere. Es sei ihm Freude und Ehre, dieses Fest mit den Astern feiern zu können, sagte Bischof Rudolf Voderholzer. Man wolle betonen, dass der Raum der Kirche auch weiterhin ein Ort sei, wo die Menschen zu Gott und Maria kommen können.
In seiner Predigt sagte der Bischof, es gehöre zum katholischen Glauben, dass Maria mit Leib, Seele und in ihrer ganzen Existenz bei Gott aufgenommen wurde. Es gehöre zu unserem Glauben und zu unserer Hoffnung, dass sie, die den Urheber des Lebens geboren habe, als erste von uns Menschen ganz bei Gott ihre Vollendung gefunden habe. Bei Gott sei Raum und Platz für die Menschen, betonte der Bischof. Maria hatte in ihrem Herzen und in ihrem Leib Platz für Gottes Sohn, damit er in der Welt gegenwärtig sein konnte. Sie habe Gott eine Wohnung gegeben; das habe sie für sich getan und stellvertretend für alle, als Zeichen der Hoffnung. Nun dürfe sie bei Gott eine Wohnung haben. Und was an ihr Wirklichkeit geworden sei, gelte möglicherweise für uns alle. Der Herr sage ja, im Haus seines Vaters gebe es viele Wohnungen.
Maria als Wegweiser für die Menschen
Dieses Ziel, die Gemeinschaft mit Gott, sei eine Hoffnung für die Menschen, kein Automatismus. Wie man sich darauf vorbereiten könne, wohnungsfähig für Gott zu werden, diesen Weg zeige Maria den Menschen. Sie habe Jesus Raum gegeben und sein Leben begleitet. Sie habe ihr ganzes Leben von Gott bestimmen lassen. Man solle sich fragen, wie man selbst Gott Platz schaffen könne, damit er wirken kann. Das Kirchenjubiläum an diesem Tag gebe einen Hinweis darauf, wie es gelingen könnte, dass wir alle wohnungsfähig werden bei Gott.
750 Jahre Wallfahrtskirche Ast bedeute, dass viele durch die Gestaltung der Kirche Gott Raum gegeben hätten. Gott sei zwar allgegenwärtig, etwa in der Natur oder in jedem Menschen, der einem anderen Hilfe, Liebe und Zuwendung entgegenbringe, da Jesus aber besonders in den Sakramenten lebendig werde, sei Gott in den Kirchen in besonderer Weise gegenwärtig. Deshalb sei es auch gut, dass dem Herrn in Kirchenräumen Raum gegeben werde. Wohl dem Ort, dessen schönster Raum die Kirche sei, sagte der Bischof. Wo die Menschen mit besonderer Sorgfalt ihre Kirche in Ordnung halten und immer wieder renovieren. Wo die Kirche ein Ort ist, an den die Menschen gern kommen.
Die Aster hätten Gott durch ihre Sorge um die Kirche einen besonderen Raum gegeben. Dafür bedankte sich der Bischof. Hier sei Gott in besonderer Weise gegenwärtig und erfahrbar.
Die eigene Kirche lieben und nach außen zeigen
Eine große Aufgabe der heutigen Zeit sei, dass junge Menschen mit Selbstbewusstsein und innerer Überzeugung ihren Glauben hinaustragen in die kommenden Generationen und die Kirche mit Glauben und Leben erfüllen. Auch brauche man Interessenten an geistlichen Berufen, weil die Kirche ein Nervensystem aus Menschen benötige, die sich in besonderer Weise um sie annehmen und Gott Raum geben. Die Chronik anlässlich des Jubiläums halte Rückschau, solle aber auch stärken für eine Schau in die Zukunft.
Der Bischof hoffte, dass die Aster ihre Kirche mögen und gerne hingehen. Wenn sie Gäste von außerhalb haben, sollten sie ihnen die Kirche zeigen und was sie an ihr haben. Sie dürften sehr stolz sein auf ihre schöne Kirche. Und der Bischof wünschte, dieses Haus werde ein lebendiges Haus bleiben. Wir seien auch nirgendwo mehr Menschen, als dort, wo wir als Gottes geliebte Geschöpfe vor ihm in die Knie gehen.