News Bild Person der Woche: PGR-Sprecherin Maria Schlögl ist christlich, politisch und sozial engagiert

Person der Woche: PGR-Sprecherin Maria Schlögl ist christlich, politisch und sozial engagiert

Dreh- und Angelpunkt und Motor

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Wernberg-Köblitz, 31. März 2023

Für die Rubrik „Person der Woche“ haben wir kürzlich Frau Maria Schlögl aus Wernberg-Köblitz befragt. Die PGR-Sprecherin ist Zweite Bürgermeisterin der Marktgemeinde und hilft auch in sozialer Hinsicht sehr viel.

Seit zehn Jahren ist Frau Maria Schlögl Mitglied des Pfarrgemeinderats der Pfarrei St. Josef Oberköblitz in Wernberg-Köblitz und seitdem PGR-Sprecherin. Auch wirkte sie bereits als Mitglied des Diözesanpastoralrats. Ihre ehrenamtlichen Aktivitäten sind, und das lässt sich gleich zu Beginn verraten, umfassend, was gewiss den Vorteil hat, dass sie viele Aktionen und deren Anliegen dahinter, nicht zuletzt getragen vom katholischen Glauben, miteinander zu vernetzen vermag.

Alle sehr gefragt, weil wir einen Primizianten haben

Doch zunächst wäre zu überlegen: Was macht Frau Schlögl eigentlich als Sprecherin des PGR? Die geborene Oberköblitzerin sagt: „Ich versuche, mein Team mit besonderen Aktivitäten zu unterstützen und das Team immer wieder in Aktionen einzubinden.“ Das hört sich zwar zu Beginn unseres Gesprächs noch etwas abstrakt an, aber die PGR-Sprecherin kommt gleich zur Sache: „In diesem Jahr sind wir alle sehr gefragt, weil wir einen Primizianten haben. Das heißt, als PGR-Sprecherin lade ich zum Beispiel Obst- und Gartenbau-Vereine und Frauenbünde ein, Vorlagen für die Blumenteppiche auszusuchen. Die Frauenbünde, Kirchenverwaltung und verschiedene Vereine sind einzubinden, um die Bewirtung zu organisieren usw.“. Deshalb und ganz in diesem Sinne bezeichnet sich Maria Schlögl als „Dreh- und Angelpunkt und Motor“ und sagt dann auch gleich noch, wie sie dies dann sonst praktisch tut: „Kommts Leut, des mach mer.“ Außer der ja nicht alltäglichen anstehenden Primiz läuft hier überdies die Unterstützung für Pfarrvikar Bonaventure Ukatu aus Nigeria für die Firmung am 11. November, für die sich Weihbischof Dr. Josef Graf angesagt hat. „Und am Sonntag haben wir zum Beispiel das Passionssingen mit dem Oberpfälzer Liedersingkreis.“ Dieses geht gleichermaßen vom Pfarrgemeinderat aus. Und, genauso aktuell: die Vorbereitung für den Gottesdienst in der Osternacht, in dessen Rahmen nämlich jeder ein kleines Geschenk überreicht bekommt: „ein Osterei“. Rasch bringt es Maria Schlögl auf den Punkt: „Einer muss es verantworten“, ergänzt durch ihre Aussage: „Ohne Steuerung geht es nicht.“

Kurzfristig per E-Mail wie per Whatsapp

Viermal jährlich trifft sich der Pfarrgemeinderat, seine Sprecherin ist dieser Dreh-und Angelpunkt zwischen dem Pfarrer, dem Pfarrgemeinderat und den Pfarrangehörigen. Somit lässt sich ersehen, dass es nicht zuletzt darum geht, auch außerhalb des Teams Personen einzubinden. Konkret lässt sich das per E-Mail wie per Whatsapp kurzfristig bewerkstelligen, denn dass zu all diesen Aktivitäten viel Kommunikation gehört, versteht sich quasi von selbst. Auch wenn man Punkto PGR-Sitzung im Anschluss „danach halt noch ein bisschen ratscht“, so ist das Programm dort jedoch dicht bis eng geknüpft, und die Sitzungen von 19 bis 22 Uhr dürfen mit Fug und Recht durchgehend als intensiv bezeichnet werden. „Da drängt sich ein Nachfeiern dann weniger auf.“

Schlicht mehr Offenheit im Pfarrgemeinderat

Und die eingangs genannten Verknüpfungen? Frau Schlögl ist Mitglied im Marktrat der Marktgemeinde Wernberg-Köblitz, wie deren politisches Gremium heißt; übrigens ist sie seit 2002 auch Zweite Bürgermeisterin. In den Reformen von 1972 waren die Gemeinden Wernberg und Unter- sowie Oberköblitz zu der „Marktgemeinde Wernberg-Köblitz“ zusammengelegt worden. Weiters ist sie Vorsitzende des Ortsverbandes der Freien Wähler dort. Im Marktrat, berichtet die Politikerin der Freien Wähler, „muss über jedes Thema abgestimmt werden, hier gilt der Mehrheitsentscheid“; während im Pfarrgemeinderat schlicht mehr Offenheit herrscht: „Da ist nicht so viel Politik drin.“ Pfarrer Markus Ertl sei „froh, wenn sich andere Leute engagieren“, und die oben begonnene Palette an Tätigkeiten Frau Schlögls ist nicht nur noch nicht erschöpft, sondern nimmt sich in der Tat wesentlich umfassender aus. Gewiss werden zahlreiche Themen vom „PGR“ vorbereitet, wobei der Pfarrer immer einbezogen ist. Erst tags zuvor, also vor unserem ausführlichen Gespräch, war mit dem Pfarrer etwa der Termin für die Verabschiedung der Ehrenamtlichen ausgemacht worden. Insgesamt definiert es die rührige Sprecherin wie folgt: „Gemeinsam haben wir ein Ziel. Was die Frage angeht, wie wir hinkommen, so ist der ein oder andere mal mehr oder mal weniger dabei.“

Zusammenfließen nicht weniger Verantwortungsstränge

Zurück zur Politik. Im Rahmen ihrer Funktionen bei den „Freien Wählern“ gehört Frau Schlögl zusätzlich dem Kreistag Schwandorf an. Der Wert des Engagements, zusammen betrachtet, liegt sozusagen im Zusammenfließen nicht weniger Verantwortungsstränge in ihrer Person. Und ganz in diesem Sinne wäre noch zu erwähnen, dass die Katholikin als Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Oberköblitz wirkt.

Zuvor Personalleiterin eines Industriebetriebs

Lange Jahre, und diese Sphäre sei auch nicht ausgeblendet, war die geborene Oberköblitzerin als Personalleiterin eines Industriebetriebs tätig, bevor sie vor etwas mehr als einem halben Jahrzehnt in den Ruhestand eingetreten ist. Was seither gefolgt ist, all ihr Tun und Unterstützen in vielerlei Hinsicht, beschreibt sie mit den Worten: „Was ich gerne mache, da bringe ich mich ein. Ich kann selber darüber bestimmen, was ich in meiner Freizeit tue.“ Sollte sie sich damit nicht mehr identifizieren, werde sie aufhören. „Das steht allerdings noch nicht bevor“, sagt Frau Schlögl, dann doch etwas lachend, in unserem Gespräch.

Schwierigkeiten mit Ausfüllen von Anträgen?

Womöglich ließen sich die drei Bereiche, in denen sie vielfältig wirkt, mit den Adjektiven christlich, politisch und sozial beschreiben – sozial insofern, als sie schließlich im sozialen Bereich nämlich auch buchstäblich „unterwegs“ ist, wenn sie alle fünf Wochen jeweils eine Woche lang Essen zu Bedürftigen ausfährt. „Das sind zwischen 20 bis 30 Essen täglich.“ Überhaupt betreue sie gerne ältere Personen, also das heißt über das vorgenannte „Essen auf Rädern“ hinaus, wenn solche Menschen nämlich Schwierigkeiten mit dem Ausfüllen von Anträgen haben, oder wenn Familien Unterstützung im Rahmen der Pflege benötigen. Und da bringt sie, nicht zuletzt durch die wiederholten diesbezüglichen Unterstützungstätigkeiten, schon so etwas wie eine „Behördenkompetenz“ in „Behördenkorrespondenz“ mit, während viele Angehörige schlicht Angst davor haben, eine höhere Pflegestufe zu beantragen, wofür ja eine Menge Kontakte mit der jeweiligen Krankenkasse nötig sind.

Politische Durchsetzung und soziale Umsetzung

Wie jenseits eher abstrakter und jedenfalls würdigender Überlegungen ein solches Panorama gesellschaftlichen und glaubensmäßigen Engagements an dieser Stelle abschließen? Es bleibt das Gefühl, längst noch nicht alles erfasst oder wenigstens angetippt zu haben. Ist aber auch nicht nötig, so erscheint es mir bei diesen Zeilen, denn die Trias christlich-religiöser Gebundenheit bei politischer Durchsetzung und sozialer Umsetzung zeigt sich deutlich. Alle drei Gegebenheiten, womöglich hin und wieder in Spannung, aber doch sich ergänzend, fließen in die Tatsache weltchristlichen Tuns mit ein: in die Gestaltung von Kirche und Welt, und das dann, wie dargestellt, sehr, ja außerordentlich konkret.

Text: Prof. Dr. Veit Neumann, Bilder: M. Schlögl (unterwegs an der Côte d‘Azur, Monaco und Cannes)



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