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Person der Woche: Gemeindereferentin Roswitha Heining

Dass ich mit allen Menschen zu tun habe

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Erbendorf, 27. Juli 2023.

Frau Roswitha Heining ist Gemeindereferentin in der Pfarrei Erbendorf. Für die Rubrik "Person der Woche" hat sie ein Gespräch mit Prof. Dr. Veit Neumann geführt.

Studium an der damals noch jungen Katholischen Universität

Dort, in Erbendorf, wirkt R. Heining seit 2011, zuvor war sie 7 Jahre lang in Weiden St. Elisabeth und davor 20 Jahre lang in der Pfarrei in Grafenwöhr eingesetzt. In Eichstätt, an der damals noch jungen Katholischen Universität, hat sie von 1980 bis 1984 Religionspädagogik studiert. 1984 hat Roswitha Heining ihre Berufstätigkeit angefangen. Sie ist nunmehr seit 39 Jahren im Dienst.

Seit 32 Jahren Vorsitzende der MAV der Gemeindereferenten

Die Gemeindereferentin stammt aus der Pfarrei Pressath, wo sie früher in der Jugendarbeit tätig war. Bei der ersten Pfarrgemeinderatswahl 1976 wurde sie als 16Jährige auf Anhieb gewählt. Heute wohnt sie in dem kleinen Dorf Grub unweit von Pressath, das zur Gemeinde Trabitz gehört. Beeindruckend: Seit 1991 ist sie Vorsitzende der Mitarbeitervertretung der Gemeindeassistenten und -referenten (MAV GA/GR) in der Diözese Regensburg. Das sind 32 Jahre. Erst kürzlich trat sie von diesem Amt zurück und Claudia Stöckl wurde als ihre Nachfolgerin in das Amt gewählt.

Was sich in all den Jahren aus ihrer Sicht geändert hat? 1984 habe es noch nicht so viele Gemeindereferenten gegeben. Da gab es noch selten ein eigenes Büro in der Pfarrei und man musste von zuhause aus arbeiten. „Diese Dinge wurden aber geregelt“; etwa dass man nicht den Bleistift selber mitbringen muss; oder dass man für Mentorentätigkeiten mit einer Mentorenzulage vergütet wird: „Das kam alles erst im Laufe der Zeit.“ Wichtig auch war die Gleichbehandlung der Kollegen seitens des Dienstgebers. Und wenn jemand zum Dienstgeber gerufen wurde, habe sie ihn oder sie immer begleitet, „weil das die ganze Atmosphäre etwas entspannt“. Sie hat drei Personalchefs in Regensburg erlebt: Prälat Josef Grabmeier, Prälat Anton Wilhelm und Domkapitular Hans Ammer.

Kommunionvorbereitung, Krippenspiel, Familiengottesdienst

Natürlich ändern sich von Diensteinsatz zu Diensteinsatz in den Gemeinden ebenfalls die Akzentuierungen, hat Roswitha Heining erfahren. Dafür gibt sie ein Beispiel: „In der ersten Pfarrei habe ich den Kinderchor geleitet und Gitarre gespielt, in der zweiten Pfarrei nicht mehr. Es war schon jemand da, der das tat.“ Allerdings bleiben die großen Aufgabenfelder – Kommunionvorbereitung, Krippenspiel, Familiengottesdienst, um einige zu nennen: „Das war und ist überall gleich.“

Nach der Wahl Claudia Stöckls ist Roswitha Heining weiter in der Mitarbeitervertretung dabei: „Ich möchte einen sauberen Übergang treffen, da ich in zwei Jahren in Ruhestand gehe.“ 130 Gemeindereferenten gibt es in der Diözese Regensburg. Die Tendenz ist dabei abnehmend, da sich kaum mehr Nachfolger finden lassen. „Wir waren damals zu zehnt im Kurs, derzeit kommen ein oder zwei Personen im Jahr.“

Ihre offene Art

Was ihr am meisten in der Pfarrei gefällt? „Dass man mit allen Menschen zu tun hat: mit Kindern, Erwachsenen, Senioren.“ Frau Heining hat auch einen Auftrag für die Seelsorge in der Geriatrischen Reha-Klinik Erbendorf: „Das hat sich in meinem Fall etwas dahin verschoben: Ich unterstütze die Jugend, wo es geht, würde dies aber nicht so gerne als Schwerpunkt haben.“ Überhaupt blickt sie wohlwollend zurück: „Mein Beruf hat mir bisher immer sehr gut gefallen.“ Durch ihre offene Art sei ihr ein gutes Miteinander mit dem Pfarrer, dem Pfarrgemeinderat und allen Beteiligten gelungen. „Darum bin ich sehr froh. Ich habe auch in allen Gremien klar und deutlich meine Meinung vertreten und bin manchmal schon jemandem auf die Zehen getreten.“ Sie habe früher auch in der Schule unterrichtet, seit zehn Jahren, mit Blick auf die Tätigkeit in der Reha-Klinik tut sie das nicht mehr. Allerdings steht sie in diesem Punkt durchaus für Vertretungen zur Verfügung. Daheim hat Roswitha Heining einen großen Garten. „Dort war ich schöpferisch tätig und habe mir auf dem ehemaligen Bauernhof nach und nach Beete angelegt, die naturnah gestaltet sind und relativ wenig Pflege brauchen.“ Wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt, geht sie eine Runde durch den Garten und zupft hier ein Gräschen aus oder erfreut sich einer schönen Blüte. Das entschleunigt, erdet das Leben und entspannt. Dort findet sie kreative Ideen und Vorschläge für die Arbeit in der Pfarrei.

Text: Prof. Dr. Veit Neumann

Bilder: R. Heining



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