München, 4. September 2023
Das Internationale Katholische Hilfswerk missio München wertet die Reise von Papst Franziskus in die Mongolei als wichtiges Signal der Unterstützung für christliche Minderheiten in Asien. „Der Besuch ist ein starkes Zeichen dafür, dass die Kirche dort präsent ist und Gutes tut für das Land und seine Menschen“, sagte Monsignore Wolfgang Huber, Präsident von missio München, im Vorfeld der Reise des Papstes, die von 31. August bis 4. September 2023 stattfindet.
Besonders der interreligiöse Charakter des Programms und die Begegnungen mit Vertretern anderer Religionsgemeinschaften seien hervorzuheben: „Wie unsere Partner vor Ort berichten, könnte sich durch den Besuch von Papst Franziskus ein neues Fenster des Dialogs und der gegenseitigen Wertschätzung öffnen.“
„Papst Franziskus macht mit seiner Reise erneut deutlich, wie ernst es ihm mit seiner Vorstellung ist, wonach die Kirche „an die Ränder“ gehen muss,“ sagt der missio-Präsident. „Zwar mag die Zahl der Katholiken in der Mongolei klein sein, doch trotzdem kann die Kirche hier ein Zeugnis des Friedens und der Versöhnung geben – gerade, wenn man die geographische Lage zwischen China und Russland betrachtet.“
Als im Jahr 1991 der Kommunismus endete und die demokratische Verfassung der Mongolei in Kraft trat, wandte sich das Land an den Vatikan und bat um Hilfe beim Aufbau sozialer Strukturen. „Die ersten Gottesdienste feierten die Missionare mit ausländischen Geschäftsleuten und Botschaftsangehörigen im Wohnzimmer. Erst nach und nach sind Kirchengebäude errichtet worden“, berichtet Branka Begic, Länderreferentin von missio München. Sie hat die Mongolei selbst bereist und steht im Kontakt mit der Kirche vor Ort. „Anfangs waren die Menschen mit der neuen politischen Situation überfordert,“ erläutert Begic. „Starke wirtschaftliche Probleme stürzten Tausende ins Elend.“
In den vergangenen Jahren hat missio München in der Mongolei einige Hilfsprogramme gefördert: So etwa das „Verbist Care Center“, ein Kinderschutzzentrum für 120 Mädchen und Jungen. Weitere Unterstützung für Obdachlose und Straßenkinder folgte. Finanziert wurden auch Programme zur Inkulturation und der Aufbau kirchlicher Strukturen. Heute umfasst die katholische Gemeinde etwa 1500 Gläubige, bei insgesamt 3,3 Millionen Einwohnern in der Mongolei. Im Jahr 2016 wurde mit Joseph Enkh Bataar der erste einheimische Priester geweiht. „Da die Kirche kaum eigenes Einkommen hat, bleibt sie weiterhin auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen“, erläutert Branka Begic. Aktuell fördert missio München ein Treff- und Lernzentrum für Jugendliche im Norden der Mongolei.
Text: missio München
(mk)