News Bild Papst Franziskus unterstreicht mit seiner Teilnahme an der Klimakonferenz der Vereinten Nationen die Dringlichkeit für mehr Klimaschutz

Papst Franziskus unterstreicht mit seiner Teilnahme an der Klimakonferenz der Vereinten Nationen die Dringlichkeit für mehr Klimaschutz

Förderung fossiler Energien beenden - jetzt!

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Aachen, 29. November 2023

Zu Beginn der 28. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 28), die vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in Dubai stattfindet, appelliert das Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor an die Bundesregierung, sich für eine internationale Verpflichtung zum weltweiten Ausstieg aus fossilen Energieträgern einzusetzen. Es braucht eine gerechte Energiewende hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energien weltweit. Die Teilnahme von Papst Franziskus sieht Misereor als ein wichtiges Signal und im Vatikan einen Verbündeten im gemeinsamen Streben nach weltweiter Klimagerechtigkeit, effektivem Klimaschutz und konstruktiven Multilateralismus. 

„Papst Franziskus bringt es in seinem Apostolischen Schreiben ‚Laudate Deum‘ auf den Punkt. Dort heißt es: ‚Die Situation wird immer dringlicher‘ und ‚Niemand rettet sich allein‘“, so Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor. Zusammenarbeit und Kooperation gilt es gerade in Anbetracht von Krieg und Gewalt sowie angesichts der weltweiten Herausforderungen der Klimakrise zu stärken. Seit Beginn seiner Amtszeit forderte der Papst immer wieder einen entschlosseneren Klimaschutz. Nun nimmt er zum ersten Mal an einer Weltklimakonferenz teil. Mit ‚Laudate Deum‘ zeichnet sich ab, dass der Vatikan eine aktivere Rolle bei diesem Gipfel einnehmen und deutlich für die Betroffenen der Klimakrise und gegen kurzfristige Wirtschaftsinteressen auftreten wird. So gehe der „notwendige Übergang weg von fossilen Brennstoffen und hin zu sauberen Energiequellen wie Wind- und Solarenergie nicht schnell genug voran“. Dazu Spiegel: „Ich begrüße die Teilnahme des Papstes sehr. Seine Worte werden nicht unerhört bleiben.“

Investitionen in fossile Energien blockieren den Ausbau der erneuerbaren 

Die Chancen stehen günstig: Im kommenden Jahr könnten die globalen Emissionen erstmals sinken. Ein wichtiger Schritt zur Einhaltung des 1,5 Grad-Limits. Doch dafür braucht es beim Weltklimagipfel jetzt dringend verbindliche Beschlüsse für eine Kursänderung: Einerseits ist ein umfassender gerechter und finanziell abgesicherter Ausstieg aus allen fossilen Energien weltweit notwendig. Andererseits sind mehr internationale Förderungen der und Investitionen in die Energiewende im Globalen Süden von Nöten. “Dazu ist es dringend geboten, dass auch Deutschland seine Investitionen in internationale, fossile Energieprojekte umleitet in eine erneuerbare Energieversorgung, die viel besser geeignet ist, um Energiearmut zu lindern und gerechten Zugang zu modernen Energieträgern weltweit zu gewährleisten“, so Madeleine Wörner, Energieexpertin bei Misereor.  

Die Förderung und Nutzung fossiler Brennstoffe verschärft nicht nur die weltweite Klimakrise, die sich gerade in Afrika durch massive Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme offenbart. Sie hat auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit, Ernährung, Bildung und Wasserversorgung der lokalen Bevölkerung.

Trotz der bekannten negativen Effekte der fossilen Energieträger erwartet Misereor für diese COP, wie schon bei der letzten, eine zahlreich vertretene Lobby fossiler Energiekonzerne. Gemeinsam mit der COP-Präsidentschaft werde sich die fossile Lobby mit Aussicht auf riskante und bisher nicht zur Verfügung stehenden Technologien dafür einsetzen, den Kurswechsel hinauszuzögern. “Dem gilt es entschieden entgegenzutreten. Die COP28 ist der richtige Ort, um endlich eine klare Entscheidung für eine nachhaltige und erneuerbare Zukunft zu treffen. Und die gibt es nur mit einer eindeutigen Entscheidung gegen Kohle, Öl und Gas. Raus aus den fossilen Energien – JETZT!", bekräftigt die Misereor-Energieexpertin. 

„Die Klimakrise ist eine existenzielle Krise für die gesamte Menschheit. Deshalb ist dringendes Handeln geboten. Da sprechen wir mit Papst Franziskus eine Sprache. Bereits jetzt sind Auswirkungen der Klimakrise unumkehrbar. Für ein besseres Leben in Würde für alle brauchen wir eine ernsthafte Abkehr von fossilen Energiequellen – die COP28 bietet dafür eine Chance“, so abschließend Spiegel, Misereor-Hauptgeschäftsführer. 

Misereor nimmt seit 2007 an den internationalen Klimaverhandlungen teil. Auch in diesem Jahr unterstützt Misereor die Teilnahme von Nichtregierungsorganisationen aus dem Globalen Süden an der COP28 und ist selbst vor Ort. Die Partnerorganisationen arbeiten mit Menschen, die besonders von der Klimakrise betroffen sind, und setzen sich in ihren Ländern für erneuerbare Energien, gerechte Klimastrategien und eine menschenrechtsbasierte Klimapolitik ein.

Text: Misereor

(kw)



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