Rom/ Regensburg, 30. Januar 2023
Beim gestrigen Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom hat Papst Franziskus die „Kultur der Verschwendung und des Wegwerfens“ vor allem in den reicheren Gesellschaften verurteilt – und drei Antworten aufgezeigt, wie wir dieser Wegwerfmentalität begegnen können.
Papst Franziskus nahm in seiner Ansprache Bezug auf die Seligpreisung Jesu derer, die arm sind vor Gott (Mt. 5,3). Arm vor Gott seien diejenigen, die das Gute, das von Gott kommt, als Geschenk, als Gnade annehmen. „Jene, die arm sind vor Gott, schätzen das, was sie erhalten; und deshalb wünschen sie auch, dass keine Gabe vergeudet wird“, erklärte der Papst. Nichts zu verschwenden, ermögliche es uns, den eigenen Wert, den Wert von Menschen und Dingen schätzen zu lernen. „Doch leider wird dieser Grundsatz häufig missachtet, vor allem in reicheren Gesellschaften, in denen eine Kultur der Verschwendung und des Wegwerfens vorherrscht. Beide sind eine Pest!“
Drei Antworten auf diese Wegwerfmentalität schlug Papst Franziskus den Gläubigen vor:
- „Vergeuden wir das Geschenk nicht, das wir selbst sind.“ Jeder von uns sei ein Gut, unabhängig von seinen Gaben: „selig“ wegen dem, was wir sind, nicht wegen dem, was wir haben.
- „Verschwenden wir die Gaben nicht, die wir haben.“ Die Güter müssten gehütet und geteilt werden, damit niemandem das Notwendige fehlt.
- „Grenzen wir andere Menschen nicht aus.“ Die Wegwerfkultur besage: „Ich benutze dich so lange, wie ich dich brauche; wenn du mich nicht mehr interessierst oder mich behinderst, werfe ich dich weg.“ Jeder Mensch aber sei ein heiliges und einzigartiges Geschenk, in jedem Alter und in jedem Zustand. Papst Franziskus rief eindringlich dazu auf, das Leben immer zu achten und zu fördern: „Sortieren wir das Leben nicht aus!“