Osternacht im Hohen Dom St. Peter
Der Hohe Dom St. Peter war mit mehr als 1.500 Gläubigen gefüllt, als Bischof Rudolf Voderholzer die Osternacht in Konzelebration mit dem Domkapitel feierte. Viele Menschen hatten der Tradition folgend Speisen mitgebracht, die sie segnen lassen wollten. Die Lichtfeier der Osternacht begann mit der Segnung des Feuers auf dem Platz vor dem Dom. Bischof Rudolf Voderholzer entzündete die Osterkerze und zog zusammen mit dem Domkapitel in die dunkle Kathedrale ein. Dreimal erscholl der Ruf "Lumen Christi". Beim ersten Ruf wurde die Kerze des Bischofs an der Osterkerze entzündet, beim zweiten Ruf die Kerzen der Konzelebranten, beim dritten Ruf wurde das Licht der Osterkerze an die Gläubigen weitergegeben. Als alle Kerzen entzündet waren, schimmerte der Dom im Licht von Hunderten flackernder Kerzen. Nach den drei Lesungen stimmte Bischof Rudolf das "Gloria“ an. Daraufhin wurde der Dom mit hellem Licht erleuchtet und die Orgel ertönte mit voller Kraft. Nach dem Vortrag des Evangeliums (Mt 28,1-10) stimmte die Schola der Regensburger Domspatzen, die die Osternacht (Leitung Domkapellmeister Roland Büchner, Karl-Heinz Liebel; an der Domorgel Professor Franz-Josef Stoiber) musikalisch gestalteten, das Osterhalleluja an.
Im Mittelpunkt der Osternacht stand die Tauffeier von zehn Taufbewerbern, darunter zwei Kindern im Alter von acht und zehn Jahren. Bischof Rudolf nahm den Täuflingen das Taufversprechen ab und taufte sie, indem er ihnen Wasser, das er zuvor mit der Osterkerze gesegnet hatte, über den Kopf goss. Gleich danach wurden die neu Getauften (bis auf das achtjährige Mädchen, das noch zu jung war) von Bischof Rudolf gefirmt. Schließlich erneuerte die ganze Gemeinde das Taufversprechen. Bischof zog daraufhin durch den Mittelgang der Kathedrale und besprengte die Gläubigen mit Weihwasser.
In seiner Predigt gab Bischof Rudolf vor allem seiner Freude darüber Ausdruck, dass in dieser Osternacht zehn Menschen die Taufe erhalten, gefirmt und auch zum ersten Mal die Eucharistie empfangen würden. In anderen Gemeinden der Diözese Regensburg gäbe es noch weitere zehn Menschen, die in dieser Nacht getauft würden, sagte der Bischof. An die Täuflinge gewandt meinte er: "Jesus will Sie zu einer Quelle machen, damit Sie auch den anderen Menschen von Ihrem Glauben erzählen", sagte der Bischof. Er freute sich mit den frisch Getauften, dass sie Jesus "als Herren ihres Lebens entdeckt" hätten. "Tragen Sie Ihren neuen Familiennamen `Christ` mit Würde und machen Sie ihm Ehre", forderte er die Täuflinge auf. Das ewige Leben, erklärte der Bischof weiter, komme nicht erst im Augenblick des Todes zu den Menschen, sondern bereits bei der Taufe. Den Täuflingen dankte er für Zeugnis des Glaubens und stellte fest: "Sie machen mir und uns allen viel Mut... Ich grüße Sie in unser aller Namen! Seien Sie willkommen in der weltweiten Familie der Christen!" Am Ende der Osternacht segnete Bischof Rudolf die mitgebrachten Speisen und schließlich die ganze Gemeinde.