News Bild „Offenes Ohr, aufmerksamer Blick und mitfühlendes Herz“ - Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierte mit Gläubigen aus der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Kasel erstes Pontifikalamt in der Schottenkirche St. Jakob in Regensburg

„Offenes Ohr, aufmerksamer Blick und mitfühlendes Herz“ - Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierte mit Gläubigen aus der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Kasel erstes Pontifikalamt in der Schottenkirche St. Jakob in Regensburg

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Unter den rund 4.000 Gläubigen, die am Samstag zur Bischofsweihe nach Regensburg kamen, war auch eine Gruppe von über 120 Pilgern aus der Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Kasel bei Trier. Der 1250-Seelenort liegt im Landkreis Trier-Saarburg. Der Regensburger Bischof war fast acht Jahre lang der Seelsorger des kleinen Winzerdorfes, - neben seiner Lehrtätigkeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Trier und der Leitung des Institut Papst Benedikt XVI. Am Sonntag nach der Weihe nun feierten die Pilger den Sonntagsgottesdienst mit ihrem ehemaligen „Pastor“, wie man an Rhein und Mosel liebevoll den katholischen Gemeinde-Priester nennt. In der bis auf den letzten Platz besetzten Seminarkirche St. Jakob feierten auch die Mutter und die übrige Familie des Regensburger Bischofs mit, sowie viele Freunde und Weggefährten.

„Pontifikalprimiz“ im Priesterseminar

Das Pontifikalamt begann um 9 Uhr. Regens Msgr. Martin Priller begrüßte den neuen Bischof mit herzlichen Worten und sprach augenzwinkernd von einer „Pontifikalprimiz“, die man jetzt feiern werde. Primiz sei ja der erste Gottesdienst mit der Heimatgemeinde, dort wo der gerade Geweihte zu Hause ist. Zu Hause sei er heute in der Schottenkirche gleich zweifach: zum einen werde er mitten unter den Gläubigen seiner ehemaligen Gemeinde, seinen Freunden und seiner Familie feiern, zum anderen sei er mit dem Seminar, der altehrwürdigen Schottenkirche und der Hausgemeinschaft verbunden, seit das Institut Papst Benedikt XVI. unter seiner Leitung im Jahre 2008 ins Priesterseminar eingezogen ist.

Neben Regens Msgr. Martin Priller, Subregens Anton Spreitzer und Spiritual Msgr. Dr. Josef Graf stand auch noch der polnische Priester Dr. Przemyslaw Nowak mit am Altar, der erste Promotionsstudent Professor Voderholzers. Die Kaseler Ministranten und Kommunionkinder begleiteten den feierlichen Einzug und dienten in der Messe.

Dem neuen Bischof war die große Freude anzusehen, diese „Pontifikalprimiz“ im Priesterseminar feiern zu können, sei dies doch der wichtigste Ort, wo die Zukunft des Bistums Regensburg und der ganzen Kirche Gestalt annehme.

Über den Auftrag eines Bischofs

In seiner ersten Predigt als Bischof deutete Rudolf Voderholzer einen Ritus der Bischofsweihe des vorangegangenen Tages. Nach der Handauflegung durch den Hauptzelebranten hielten zwei Diakone das geöffnete Evangeliar über das Haupt des künftigen Bischofs.

Das sei zum einen wie eine Beauftragung, das Wort Gottes zu verkünden. Der Inhalt des Evangeliums werde gleichsam über ihn ausgeschüttet, alles was darin stehe, solle ihn wie einen Mantel umhüllen. Nicht nur aus-wendig solle er es kennen, es solle ihn auch in-wendig erfüllen.

Zum anderen stehe das Evangeliar in diesem Moment aber auch wie ein Dach über dem Kandidaten, das Wort Gottes gleiche einem Schutz für alle, die sich seiner Wahrheit anvertrauen und sich das Wort des Herrn zu eigen machen.

Das große Buch über dem Kopf lasse den Kandidaten auch verschwinden, rundete Bischof Rudolf seine Deutung ab. Wenn er das Wort Gottes verkünde, verbreite er ja nicht als Privatmann Philosophien oder seine Ideen: „Vielmehr bin ich der Bote, - gesandt, das gehörte Wort Gottes weiter zu sagen.“

Das Lukasevangelium des heutigen Sonntags (Lk 1,1-4; 4,14-21) könne man wie eine weitere Ausdeutung seines Botenauftrags als Bischof lesen. Der Evangelist berichtet, wie Jesus in der Synagoge von Nazareth die Heilige Schrift auslegt. Im Mittelpunkt steht dabei der Auftrag Gottes an den Propheten Jesaja.

„Der Geist des Herrn ruht auf mir;
denn der Herr hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde
und den Blinden das Augenlicht;
damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze
und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“

Ähnlich wie Jesaja sei auch er gestern bei seiner Weihe zum Bischof gesalbt worden. Auch sein Auftrag laute, allen Menschen die Frohe Botschaft zu bringen, besonders denen, die belastet oder gebrochen seien. Bischof Rudolf schloss mit der Bitte an alle Gläubigen: „Beten Sie für mich und meinen bischöflichen Dienst, dass ich immer ein offenes Ohr habe, einen aufmerksamen Blick und ein mitfühlendes Herz“.



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