Monsignore Piendl offiziell in sein Amt eingeführt - Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller nahm an der Feier in München teil
Der Regensburger Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Bernhard Piendl (57) ist in München vom Vorsitzenden der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx als neuer bayerischer Landes-Caritasdirektor eingeführt worden. Piendl folgt Prälat Karl-Heinz Zerrle (67) nach, dessen zwölfjährige Amtszeit am 31. Dezember 2011 endet. Piendl dankte beim Festakt in der Katholischen Akademie besonders auch dem Regensburger Bischof, dass er ihn nicht nur freigestellt, sondern sogar ermutigt habe, diese große Aufgabe zu übernehmen.
Bei einem Gottesdienst in München sagte Kardinal Marx, die Adventszeit und das kommende Weihnachtsfest seien nicht einfach emotionale Höhepunkte des Jahres. Sie sollten vielmehr daran erinnern, dass die Geburt Jesu ein Zeichen und ein Aufruf für mehr Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in der Welt sei. Die Kirche beschränke sich deshalb nicht auf Kult und Liturgie, sondern setze in der Welt wirksame Zeichen der Nächstenliebe. Der christliche Glaube sei nicht zur Beruhigung der Seelen oder als moralischer Kitt der Gesellschaft da. In ihm drücke sich die Überzeugung aus, dass die Welt nicht so bleiben könne wie sie ist. Die Caritas-Mitarbeiter trügen dazu bei, dass diese "heilsame Beunruhigung präsent bleibt". In einem Grußwort würdigte der Kardinal Prälat Zerrles ernsthaftes und geradliniges Engagement, das zutiefst von der Option für Benachteiligte inspiriert gewesen sei. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer würdigte den scheidenden Landes-Caritasdirektor Prälat Karl-Heinz Zerrle für seine herausragenden Leistungen für das Gemeinwohl und den sozialen Frieden in Bayern. „Im Dienst am Menschen und an der menschlichen Gesellschaft handelte Prälat Zerrle aus tiefster christlicher Überzeugung. Das hat ihn zu einer authentischen Galionsfigur der bayerischen Caritas gemacht“, erklärte die Ministerin. Vehement und leidenschaftlich sei Prälat Zerrle in seiner 12-jährigen Tätigkeit als Landes-Caritasdirektor aufgetreten. Er habe vielerorts sichtbare Spuren hinterlassen, so beispielsweise mit seinem Wirken im Forum Soziales Bayern, als ‚dienstältestes’ Mitglied in der ‚Landesstiftung Hilfe für Mutter und Kind’ und sein Engagement in der Pflege, zuletzt im Bündnis für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in der Altenpflege. Prälat Zerrle hat stets vernehmbar die Stimme für mehr Sensibilität für Menschen in Not, gegen die Absenkung von Sozialstandards und für mehr Inklusion erhoben. Für sein vorbildliches Engagement gebührt ihm unser aller Anerkennung und Dank“, so Haderthauer.
Caritas-Präsident Peter Neher vom Deutschen Caritasverband würdigte Zerrle als "geschätzten Fachmann für sozialpolitische Fragen" und überreichte ihm den Silbernen Brotteller der Caritas, die höchste Auszeichnung des katholischen Wohlfahrtsverbands. Der scheidende Landes-Caritasdirektor dankte allen seinen Mitarbeitern und Ansprechpartnern für die Unterstützung während seiner zwölf Jahre im Amt. "Vergesst die Armen nicht", rief Zerrle abschließend den Festgästen zu. Sein Nachfolger sagte, er gehe seine neue Aufgabe zuversichtlich an. Die Caritas in Bayern sei "vital und flexibel", ihre Mitarbeiter verfügten über eine starke Identifikation. Dies seien gute Voraussetzungen. Zugleich hob Piendl hervor, dass soziale Gerechtigkeit eine entscheidende Voraussetzung für eine gute wirtschaftliche Entwicklung sei.